Toaste und Tischreden

Beim Festmahle sind nur wenige kurze Toaste angebracht, damit der Genuß der sorgfältig zubereiteten Speisen nicht durch allzulange Reden beeinträchtigt wird. Man achte auch darauf, zu welcher Zeit man mit seinem Toast beginnt. Die gute Sitte erfordert, daß Messer und Gabel ruhen, während eine Rede gehalten oder ein Toast ausgebracht wird. Das soll der Redner ja berücksichtigen. Selbst diejenigen, die auf Speise und Trank nicht allzu großen Wert legen, können selten ein Gefühl der Unlust unterdrücken, wenn sie in der Lage sind, sich soeben mit einer Speise bedient zu haben, und nun gezwungen sind, die vorzüglich bereiteten Speisen auf dem Teller erkalten zu lassen. Was für ein um so größeres Unbehagen werden die Feinschmecker unter den Gästen empfinden. Aber auch der Gastgeber, bzw. die Hausfrau wird einen solchen übereifrigen Redner nicht mit allzu günstigen Augen betrachten.