c) Schreiben eines parforcegejagten Hirschen an den Fürsten der ihn parforcegejagt hatte, d. h. jenseit des Flusses.

Ein Preisversuch der das Accessit erhalten. Ich führe ihn hier nur bloß an als eine Probe des Stilus Epistolaris Extraordinarius Aesopieus Terrestris, und weiß bis diese Stunde nicht, wo das Accessit geblieben ist; ich habe nichts gekriegt, sie schreiben mir aber in dem Briefe ich hätt's erhalten. Was den Inhalt anlangt, da kommt's mir freilich vor als wenn der Hirsch recht hätte; ich weiß aber nicht was dagegen gesagt werden kann, und denn bedaurt auch mancher einen Hirschen und würde ihn am ärgsten jagen wenn er nur könnte.

Durchlauchtiger Fürst,
        Gnädigster Fürst und Herr!

Ich habe heute die Gnade gehabt, von Ew. Hochfürstlichen Durchlaucht parforcegejagt zu werden, bitte aber untertänigst, daß Sie gnädigst geruhen, mich künftig damit zu verschonen. Ew. Hochfürstl. Durchl. sollten nur einmal parforcegejagt sein, so würden Sie meine Bitte nicht unbillig finden. Ich liege hier und mag meinen Kopf nicht aufheben, und das Blut läuft mir aus Maul und Nüstern. Wie können Ihre Durchlaucht es doch über's Herz bringen, ein armes unschuldiges Tier, das sich von Gras und Kräutern nährt, zu Tode zu jagen? Lassen Sie mich lieber totschießen, so bin ich kurz und gut davon. Noch einmal, es kann sein, daß Ew. Durchlaucht ein Vergnügen an dem Parforcejagen haben; wenn Sie aber wüßten, wie mir noch das Herz schlägt, Sie tätens gewiß nicht wieder, der ich die Ehre habe zu sein mit Gut und Blut bis in den Tod etc. etc.

S. 251, Z. 7 ist 'Habu statt 'Habubu, und an einem andern Orte dieses Büchels (S. 254, Z. 3) Dutzend für Halbdutzend gesagt worden. Es gibt in der Folge wahrscheinlich noch mehr Druckfehler; die kann ich hier aber noch nicht anmerken, ob hier gleich dazu die beste Gelegenheit von der Welt wäre.


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