Feld vor Rom

An Ludwig von Hofmann

Von höhen maassen wir die abendgegend

Der welten trümmer sich im glanze regend

Wir treten in die fluren öd und streng

Von nah und fern ein hauch macht bang und eng.

Denn mussten wir vor aufgehäuftem prunke

Vor grosser gruft glorreichem säulenstrunke

Weniger weinen? und was war uns seit

Der kronen zier – der völker herrlichkeit!

Wir fühlen scheidend: säen oder roden

Verwehrt den schmerzlichen der stolze boden..

Sieh! weit in wolken schein des ewigen tors

Und blut- und veilchenfalten eines flors

Auf wehem grün der welligen ebne fliegend

Frascati bleicher an den berg sich schmiegend..

Noch einmal halt an diesem hügel still

Pflückend die schattenlilie asphodill.