VI

Entsinne dich der schrecken die dir längst

Verschollen sind seit du mir eigen bleibst

Und nur durch mich der gluten kelch empfängst

Der dich berauschen wird solang du leibst.

Du danktest damals mir als grösste gunst

Dass dich mein friede nicht mehr schauen liess

Der trocknen sommer wilde feuersbrunst

Die heimatlos dich in die wüste stiess.

Als dir mein haus – so hoch – verächtlich war

»Nur diesen einen kurzen blick der wahl

Und ich verleugne lehre und altar«

So zischte durch die nacht dein ruf der qual.

Das opfer bäumte sich am herde auf

Der purpur zündete wie leichtes stroh

Und floss in flammen um der säulen knauf

Der ganze tempel wankte lichterloh.