Drey Gesänge
1771
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Alexis, und Elise?
Petrarch und Laura liebten
So überein, wie diese,
(Seit Amor Tücken übte
Petrarch sang seiner Quelle
Frau Laura würd' ihm kommen,
Und auch sein Herz; und Feuer
Alexis, wenn er sänge,
Und bäte Gott, zu richten
Alexis und Elise?
Geschichtchen eine Menge
Sie, denn sie sind die Ehre
Und stell es zum Exempel,
Alexis führt die holde
Die Schönheit einer Mirthe,
Elise liebt vor allen
Alexis und Elise,
Man sieht mit halben Blicken,
Sie küssen sich, und schämen
Und einig so darüber,
Gestritten aber haben
Stand Er an einer Quelle,
That er aus ihm; gesprungen
Ward von den guten Beyden.
Den Waßerkrug zu tragen
Sie helfen sich, sie tragen
Einst flocht' er eine Mirthe
Einst als auf ihre Weyde
Ein Lamm, das allergrößte
Kaum hatt' ers hingenommen,
Sie wollten aber sparen.
Ich müste ja mich schämen
Und als Alexis meinte:
So zärtlich, so gesellig,
Alexis und Elise
Man sieht in seinen Augen
Man sieht auf seinen Wangen
Alexis sey der schönste
Und Er und Sie sind immer
Alexis und Elise
Ich weide meine Heerde,
In ihre kleine Hütte
In ihrer kleinen Hütte
Und spricht: Von euch gelitten,
Auf ihre fernste Weide
Sie tanzen, aber immer
Sie gehen, wo sie gehen,
Alexis und Elise
Es wird den beyden Frommen | |
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Alexis und Elise,
Sie sagten unterwegen
Sie ließen sanft sich nieder
Es war ein Frülingswetter,
So schön war es! die Veilchen
Elise fing zu scherzen
Sie, schon ein sanftes Weibchen,
Und plötzlich stand vor ihnen
Wie Gevaudans
Hyäne1)
Es war ein Wolf! zu scherzen
Alexis, mehr ein Meister
Sich seines Knochen-Markes
Er wirft – die Erde bebet!
Kein Helden-Ueberwinder
Komm wieder! – In der Ferne,
Das Weibchen kommt! – Wer siehet
Ach könnte
Graf2) es mahlen,
Es geht mit dreistem Gange
Bey seinem Ueberwinder
Gezittert, und gebebet
Ein kühner, ein geübter
Denn, auf des Helden Wange,
Saugt ihm das Tröpchen Rothes
Schnell rauschts! Was kommt gesprungen?
Elise steht versteinet,
Der Held springt auf; gestärket
Wird sie von ihm gestoßen!
Er stößt in ihren Rachen
Ein Bardenlob, weit größer
Sie hilft! Es sehn die Jungen
Streicht ihre blaße Wangen
Beym Abendbrod – – – dich stören | |
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Beym Abendbrod', ihr Schönen,
Sie mahlet ihre Leiden
Ach, hätt' ich dich verlohren;
Wär auf der Welt geblieben
Sie sagt ihm diese Worte
Herein, aus einem Munde
Er ist es! Freud und Wonne
Es ist ein sanfter Schimmer!
Und wollen ihm erzählen
Es gütig anzuhören,
Und als die Mordgeschichte
Und sprach: Von einem Hügel
Und schön ist deine Liebe,
Und sieht, was sie gesehen,
Und sieht, als er sie wiese,
Alexis nimmt den Spiegel,
Sie sehen einen Hügel
Und sieht aus ihrer Hütte,
Sie geht hinaus, und findet
Ein Gott ist es gewesen!
Sie gabens willig beyde
Und spricht: Mit euch zu leben
Alexis und Elise,
Sehn größer ihre Heerde,
Sie sehen, was sie sehen,
Sie knieen! – Mehr erzählen
Noch viel der guten Thaten
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