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Es ist doch meine Nachbarinn
Ein niedlich muntres Weib;
Sie macht mir, wenn ich bey ihr bin,
Recht schönen Zeitvertreib.
Das aber, was mir nicht gefällt,
Ist, daß der Mann stets Wache hält;
Jedoch, ich habe Wein!
Ja, Wein, du Freund der Liebe du!
Dich trink ich ihm in vollen zu,
Und trinkend schläft er ein.
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Mein Nachbar schickt ohn Unterlaß
Mir seinen guten Wein;
O Nachbar, warum thust du das?
O Nachbar du bist fein!
Doch, ich bin feiner noch, als du;
Von deinem Wein trink ich dir zu,
Und habe guten Muth;
Und eh ich Hörnerträger bin,
Vertrinkst du mit vergnügtem Sinn,
Bey mir dein Haab und Guth.
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Mein Schatz, betriege doch nicht so,
Den guten Nachbarsmann;
Sein guter Wein macht dich zwar froh,
Allein gedenk daran;
Es ist doch Sünde, laß es seyn,
Bezahl ihm seinen guten Wein,
Laß dein Gewissen ruhn!
Und wenn du nicht die Bitt erfüllst;
Und wenn du nicht bezahlen willst;
So sprich: Soll ich es thun?
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