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Halt Passagiere! Wer seid ihr? Wes Standes und Charakteres? Niemand passieret hier durch, bis er den Paß mir gezeigt. |
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Distichen sind wir. Wir geben uns nicht für mehr noch für minder, Sperre du immer, wir ziehn über den Schlagbaum hinweg. |
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Öffnet die Koffers. Ihr habt doch nichts Konterbandes geladen? Gegen die Kirche? den Staat? Nichts von französischem Gut? |
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Koffers führen wir nicht. Wir führen nicht mehr, als zwei Taschen Tragen, und die, wie bekannt, sind bei Poeten nicht schwer. |
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Messieurs! Es ist der Gebrauch, wer diese Straße bereiset, Legt für die Dummen was, für die Gebrechlichen ein. |
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Das verwünschte Gebettel! Es haben die vorderen Kutschen Reichlich für uns mit bezahlt. Geben nichts. Kutscher, fahr zu. |
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Hier ist Messe, geschwind, packt aus und schmücket die Bude, Kommt Autoren, und zieht, jeder versuche sein Glück. |
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Wenige Treffer sind gewöhnlich in solchen Butiken, Doch die Hoffnung treibt frisch und die Neugier herbei. |
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Dichter und Liebende schenken sich selbst, doch Speise voll Ekel! Dringt die gemeine Natur sich zum Genusse dir auf! |
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Hättest du Phantasie und Witz und Empfinden und Urteil, Wahrlich dir fehlte nicht viel, Wieland und Lessing zu sein! |
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Ja der Mensch ist ein ärmlicher Wicht, ich weiß doch das wollt' ich Eben vergessen, und kam, ach wie gereut mich's, zu dir. |
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Wie verfährt die Natur, um Hohes und Niedres im Menschen Zu verbinden? Sie stellt Eitelkeit zwischen hinein. |
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Töchtern edler Geburt ist dieses Werk zu empfehlen, Um zu Töchtern der Lust schnell sich befördert zu sehn. |
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Wollt ihr zugleich den Kindern der Welt und den Frommen gefallen? Malet die Wollust nur malet den Teufel dazu. |
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Welche Verehrung verdient der Weltenschöpfer, der gnädig Als er den Korkbaum schuf, gleich auch die Stöpsel erfand! |
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Was ein christliches Auge nur sieht, erblick' ich im Marmor: Zeus und sein ganzes Geschlecht grämt sich und fürchtet den Tod. |
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Alte Vasen und Urnen! Das Zeug wohl könnt' ich entbehren; Doch ein Majolika-Topf machte mich glücklich und reich. |
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Irrtum wolltest du bringen und Wahrheit, o Bote, von Wandsbeck; Wahrheit, sie war dir zu schwer; Irrtum, den brachtest du fort. |
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Auf das empfindsame Volk hab' ich nie was gehalten, es werden, Kommt die Gelegenheit, nur schlechte Gesellen daraus. |
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Schade, daß die Natur nur Einen Menschen aus dir schuf, Denn zum würdigen Mann war und zum Schelmen der Stoff. |
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Alles mischt die Natur so einzig und innig, doch hat sie Edel- und Schalksinn hier, ach! nur zu innig vermischt. |
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Deine Muse besingt, wie Gott sich der Menschen erbarmte, Aber ist das Poesie, daß er erbärmlich sie fand? |
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König Belsatzer schmaust in dem ersten Akte, der König Schmaust in dem zweiten, es schmaust fort bis zu Ende der Fürst. |
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Ohne das mindeste nur dem Pedanten zu nehmen, erschuft du, Künstler, wie keiner mehr ist, einen vollendeten Geck. |
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Still doch von deinen Pastoren und ihrem Zofenfranzösisch, Auch von den Zofen nichts mehr mit dem Pastorenlatein. |
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Jambe nennt man das Tier mit einem kurzen und langen Fuß, und so nennst du mit Recht Jamben das hinkende Werk. |
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Ehmals hatte man Einen Geschmack. Nun gibt es Geschmäcke, Aber sagt mir wo sitzt dieser Geschmäcke Geschmack? |
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Kamtschadalisch lernt man euch bald die Zimmer verzieren, Und doch ist Manches bei euch schon Kamtschadalisch genug. |
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Stille kneteten wir Salpeter, Kohlen und Schwefel, Bohrten Röhren, gefall' nun das Feuerwerk auch. |
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Einige steigen als leuchtende Kugeln und andere zünden, Manche auch werfen wir nur spielend, das Aug' zu erfreun. |
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Eine große Epoche hat das Jahrhundert geboren, Aber der große Moment findet ein kleines Geschlecht. |
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Ob die Menschen im ganzen sich bessern? Ich glaub' es, denn einzeln Suche man, wie man auch will, sieht man doch gar nichts davon. |
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Hexen lassen sich wohl durch schlechte Sprüche citieren, Aber die Grazie kommt nur auf der Grazie Ruf. |
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Ein asphaltischer Sumpf bezeichnet hier noch die Stätte, Wo Jerusalem stand, das uns Torquato besang. |
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Auch zum Lieben bedarfst du der Kunst? Unglücklicher Manso, Daß die Natur auch nichts, gar nichts für dich noch gethan! |
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In langweiligen Versen und abgeschmackten Gedanken Lehrt ein Präzeptor uns hier, wie man gefällt und verführt. |
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Was das entsetzlichste sei von allen entsetzlichen Dingen? Ein Pedant, den es jückt, locker und lose zu sein. |
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Armer Naso, hättest du doch wie Manso geschrieben, Nimmer, du guter Gesell', hättest du Tomi gesehn. |
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Alles kann mißlingen, wir können's ertragen, vergeben; Nur nicht, was sich bestrebt, reizend und lieblich zu sein. |
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Wieland, wie reich ist dein Geist! Das kann man nun erst empfinden, Sieht man, wie fad' und wie leer dein Caput mortuum ist. |
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Hieltest du deinen Reichtum nur halb so zu Rate, wie jener Seine Armut, du wärst unsrer Bewunderung wert. |
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Meinst du, er werde größer, wenn du die Schultern ihm leihst? Er bleibt klein wie zuvor, du hast den Höcker davon. |
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Fort ins Land der Philister, ihr Füchse mit brennenden Schwänzen, Und verderbet der Herrn reife papierene Saat. |
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Unter allen, die von uns berichten, bist du mir der liebste, Wer sich lieset in dir, liest dich zum Glücke nicht mehr. |
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Jahrelang schöpfen wir schon in das Sieb und brüten den Stein aus, Aber der Stein wird nicht warm, aber das Sieb wird nicht voll. |
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Invaliden Poeten ist dieser Spittel gestiftet, Gicht und Wassersucht wird hier von der Schwindsucht gepflegt. |
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Dichter, ihr armen, was müßt ihr nicht alles hören, damit nur Sein Exerzitium schnell lese gedruckt der Student! |
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Treibet das Handwerk nur fort, wir können' euch freilich nicht legen, Aber ruhig, das glaubt, treibt ihr es künftig nicht mehr. |
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Lange neckt ihr uns schon, doch immer heimlich und tückisch, Krieg verlangtet ihr ja, führt ihn nun offen, den Krieg. |
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Mögt ihr die schlechten Regenten mit strengen Worten verfolgen, Aber schmeichelt doch auch schlechten Autoren mehr. |
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Euch bedaur' ich am meisten, ihr wähltet gerne das Gute, Aber euch hat die Natur gänzlich das Urteil versagt. |
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Nach Kalabrien reist er, das Arsenal zu besehen, Wo man die Artillerie gießt zu dem Jüngsten Gericht. |
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Wie doch ein einziger Reicher so viele Bettler in Nahrung Setzt! Wenn die Könige baun, haben die Kärrner zu thun. |
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Steil wohl ist er, der Weg zur Wahrheit, und schlüpfrig zu steigen, Aber wir legen ihn doch nicht gern auf Eseln zurück. |
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Blinde, weiß ich wohl, fühlen und Taube sehen viel schärfer, Aber mit welchem Organ philosophiert denn das Volk? |
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Ist denn die Wahrheit ein Zwiebel, von dem man die Häute nur abschält? Was ihr hinein nicht gelegt, ziehet ihr nimmer heraus. |
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Lange kann man mit Marken, mit Rechenpfennigen zahlen, Endlich, es hilft nichts, ihr Herrn, muß man den Beutel doch ziehn. |
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Wird der Poet nur geboren? Der Philosoph wird's nicht minder, Alle Wahrheit zuletzt wird nur gebildet, geschaut. |
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Etwas nützet ihr doch, die Vernunft vergißt des Verstandes Schranken so gern, und die stellet ihr redlich uns dar. |
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Rein zuerst sei das Haus, in welchem die Königin einzieht, Frisch denn, die Stuben gefegt! dafür, ihr Herrn, seid ihr da. |
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Aber, erscheint sie selbst, hinaus vor die Thüre, Gesinde! Auf den Sessel der Frau pflanze die Magd sich nicht hin. |
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Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem andern Eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt. |
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Vornehm nennst du den Ton der neuen Propheten? Ganz richtig, Vornehm philosophiert heißt wie Rotüre gedacht.
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Eine spaßhafte Weisheit doziert hier ein lustiger Doktor Bloß dem Namen nach Ernst, und in dem lustigsten Saal. |
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Schade, daß ein Talent hier auf dem Katheder verhallet, Das auf höherm Gerüst hätte zu glänzen verdient. |
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Einer, das höret man wohl, spricht nach dem andern, doch keiner Mit dem andern; wer nennt zwei Monologen Gespräch? |
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Dichter und Kinder, man gibt sich mit beiden nur ab, um zu spielen, Nun so erboset euch nicht, wird euch die Jugend zu laut. |
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Jetzo, ihr Distichen, nehmt euch zusammen, es thut sich der Tierkreis Grauend euch auf; mir nach, Kinder! wird müssen hindurch. |
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Auf den Widder stoßt ihr zunächst, den Führer der Schafe, Aus dem Dykischen Pferch springet er trotzig hervor. |
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Nebenan gleich empfängt euch sein Namensbruder; mit stumpfen Hörnern, weicht ihr nicht aus, stößt euch der Hallische Ochs. |
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Alsobald knallet in G** des Reiches würdiger Schwager, Zwar er nimmt euch nicht mit, aber er fährt doch vorbei. |
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Kommt ihr den Zwillingen nah', so sprecht nur: Gelobt sei J C! »In Ewigkeit« gibt man zum Gruß euch zurück. |
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Nächst daran strecket der Bär zu K** die bleiernen Tatzen Gegen euch aus, doch er fängt euch nur die Fliegen vom Kleide. |
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Geht mir dem Krebs in B*** aus dem Weg, manch lyrisches Blümchen, Schwellend in üppigem Wuchs, kneipte die Schere zu Tod. |
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Jetzo nehmt euch in acht vor dem wackern Eutinischen Leuen, Daß er mit griechischem Zahn euch nicht verwunde den Fuß. |
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Bücket euch, wie sich's geziemt, vor der zierlichen Jungfrau zu Weimar, Schmollt sie auch oft wer verzeiht Launen der Grazie nicht? |
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Vor dem Raben nur sehet euch vor, der hinter ihr krächzet, Das Nekrologische Tier setzt auf Kadaver sich nur. |
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Sehet auch wir ihr in S*** den groben Fäusten entschlüpfet, Die Berenicens Haar striegeln mit eisernem Kamm. |
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Jetzo wäre der Ort, daß ihr die Wage beträtet, Aber dies Zeichen ward längst schon am Himmel vermißt. |
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Aber nun kommt ein böses Insekt, aus Gbn her, Schmeichelnd naht es, ihr habt, flieht ihr nicht eilig, den Stich. |
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Drohend hält euch die Schlang' jetzt Ophiuchus entgegen, Fürchtet sie nicht, es ist nur der getrocknete Balg. |
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Seid ihr da glücklich vorbei, so naht euch dem zielenden Hofrat Schütz nur getrost, er liebt und er versteht auch den Spaß. |
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Laßt sodann ruhig die Gans in L***g und G**a gagagen, Die beißt keinen, es quält nur ihr Geschnatter das Ohr. |
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Im Vorbeigehn stutzt mir den alten Berlinischen Steinbock, Das verdrießt ihn, so gibt's etwas zu lachen fürs Volk. |
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Aber seht ihr in B**** den Grad ad Parnassum, so bittet Höflich ihm ab, daß ihr euch eigne Wege gewählt. |
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Übrigens haltet euch ja von dem Dr***r Wassermann ferne, Daß er nicht über euch her gieße den Elbstrom aus. |
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An des Eridanus Ufern umgeht mir die furchtbare Waschfrau, Welche die Sprache des Teut säubert mit Lauge und Sand. |
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Seht ihr in Leipzig die Fischlein, die sich in Sulzers Zisterne Regen, so fangt euch zur Lust einige Grundeln heraus. |
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Neckt euch in Breslau der fliegende Fisch, erwartet's geduldig, In sein wäss'risches Reich zieht ihn Neptun bald hinab. |
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Manche Gefahren umringen euch noch, ich hab' sie verschwiegen, Aber wir werden uns noch aller erinnern nur zu! |
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Wem die Verse gehören? Ihr werdet es schwerlich erraten, Sondert, wenn ihr nun könnt, o Chorizonten, auch hier! |
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Selten erhaben und groß und selten würdig der Liebe Lebt er doch immer, der Mensch, und wird geehrt und geliebt. |
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Was das Luthertum war, ist jetzt das Franztum in diesen Letzten Tagen, es drängt ruhige Bildung zurück. |
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Wo Parteien entstehn, hält jeder sich hüben und drüben, Viele Jahre vergehn, eh' sie die Mitte vereint. |
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Deutschland? aber wo liegt es? Ich weiß das Land nicht zu finden, Wo das gelehrte beginnt, hört das politische auf. |
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Zur Nation euch zu bilden, ihr hoffet es, Deutsche, vergebens; Bildet, ihr könnt es, dafür freier zu Menschen euch aus. |
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Treu, wie dem Schweizer gebührt, bewach' ich Germaniens Grenze, Aber der Gallier hüpft über den duldenden Strom. |
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Schon so lang' umarm' ich die lotharingische Jungfrau, Aber noch hat kein Sohn unsre Umarmung erfreut! |
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Bacchus, der lustige, führt mich und Komus, der fette, durch reiche Triften, aber verschämt bleibt die Charis zurück. |
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Mich umwohnet mit glänzendem Aug' das Volk der Fajaken, Immer ist's Sonntag, es dreht immer am Herd sich der Spieß. |
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Meine Burgen zerfallen zwar, doch getröstet erblick' ich Seit Jahrhunderten noch immer das alte Geschlecht. |
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Kurz ist mein Lauf und begrüßt der Fürsten, der Völker so viele, Aber die Fürsten sind gut, aber die Völker sind frei. |
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Meine Ufer sind arm, doch höret die leisere Welle, Führt der Strom sie vorbei, manches unsterbliche Lied. |
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Flach ist mein Ufer und seicht mein Bächlein, es schöpften zu durstig Meine Poeten mich, meine Prosaiker auch. |
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All' ihr andern, ihr sprecht nur ein Kauderwelsch. Unter den Flüssen Deutschlands rede nur ich, und auch in Meißen nur, deutsch. |
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Sprache gab mir einst Ramler und Stoff mein Cäsar, da nahm ich Meinen Mund etwas voll, aber ich schweige seitdem. |
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Leider von mir ist gar nichts zu sagen, auch zu dem kleinsten Epigramme, bedenkt! geb' ich der Muse nicht Stoff. |
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Seltsames Land! Hier haben die Flüsse Geschmack und die Quellen, Bei den Bewohnern allein hab' ich noch keinen verspürt. |
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Ganz hypochondrisch bin ich vor Langerweile geworden, Und ich fließe nur fort, weil es so hergebracht ist. |
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Unsereiner hat's halter gut in **cher Herren Ländern, ihr Joch ist sanft und ihre Lasten sind leicht. |
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Aus Juvaviens Bergen ström' ich, das Erzstift zu salzen, Lenke dann Bayern zu, wo es an Salze gebricht. |
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Fastenspeisen dem Tisch des frommen Bischofs zu liefern, Goß der Schöpfer mich aus durch das verhungerte Land. |
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Jetzt kein Wort mehr, ihr Flüsse. Man sieht's, ihr wißt euch so wenig Zu bescheiden, als einst Diderots Schätzchen gethan. |
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Lies uns nach Laune, nach Lust, in trüben, in fröhlichen Stunden, Wie uns der gute Geist, wie uns der böse gezeugt. |
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Viele Bücher genießt ihr, die ungesalznen, verzeihet, Daß dies Büchelchen uns überzusalzen beliebt. |
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Zur Erbauung andächtiger Seelen hat F*** S***, Graf und Poet und Christ, diese Gespräche verdeutscht. |
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Als du die griechischen Götter geschmäht, da warf dich Apollo Von dem Parnasse; dafür gehst du ins Himmelreich ein. |
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Christlicher Herkules, du ersticktest so gerne die Riesen, Aber die heidnische Brut steht, Herkuliscus! noch fest. |
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Ist dies die Frau des Künstlers Vulkan? Sie spricht von dem Handwerk Wie es des Roturiers adliger Hälfte geziemt. |
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Was nur Einer vermag, das sollte nur Einer uns schildern, Voß nur den Pfarrer und nur Iffland den Förster allein. |
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Aber da meinen die Pfuscher, ein jeder Schwarzrock und Grünrock Sei auch an und für sich unsrer Beschauung schon wert |
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In der Dichtkunst hat er mit Worten herzlos geklingelt, In der Philosophie treibt er es pfäffisch so fort. |
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Nichts soll werden das Etwas, daß Nichts sich zu Etwas gestalte, Laß das Etwas nur sein! nie wird zu Etwas das Nichts. |
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Deutschland fragt nach Gedichten nicht viel; ihr kleinen Gesellen, Lärmt, bis jeglicher sich wundernd ans Fenster begibt. |
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Als Kentauren gingen sie einst durch poetische Wälder, Aber das wilde Geschlecht hat sich geschwinde bekehrt. |
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Höre den Tadler! Du kannst, was er noch vermißt, dir erwerben; Jenes, was nie sich erwirbt, freue dich! gab dir Natur. |
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Richtet den herrschenden Stab auf Leben und Handeln und lasset Amorn, dem lieblichen Gott, doch mit der Muse das Spiel. |
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Fürchterlich bist du im Kampf, nur brauchst du etwas viel Wasser; Aber versuch es einmal, Fisch! in den Lüften mit uns. |
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Wahrlich, es füllt mit Wonne das Herz, dem Gesange zu horchen, Ahmt ein Sänger, wie der, Töne des Altertums nach. |
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Hängen auch alle Schmierer und Reimer sich an dich, sie ziehen Doch nicht hinunter, doch und ziehst sie auch schwerlich hinauf. |
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Klopstock, der ist mein Mann, der in neue Phrasen gestoßen, Was er im höllischen Pfuhl Hohes und Großes vernahm. |
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Eine Kollektion von Gedichten? eine Kollekte Nenn es, der Armut zulieb' und bei der Armut gemacht. |
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Alles an diesem Gedicht ist vollkommen, Sprache, Gedanke, Rhythmus, das einzige nur fehlt noch, es ist kein Gedicht. |
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Unsre Gedichte nur trifft dein Spott? O schätzet euch glücklich, Daß das Schlimmste an euch eure Erdichtungen sind. |
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Raum und Zeit hat man wirklich gemalt, es steht zu erwarten, Daß man mit ähnlichem Glück nächstens die Tugend uns tanzt. |
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Thoren hätten wir wohl, wir hätten Fratzen die Menge, Leider helfen sie nur selbst zur Komödie nichts. |
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Mehr als zwanzig Personen sind in dem Märchen geschäftig, Nun, und was machen sie denn alle? Das Märchen, mein Freund. |
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Das verlohnte sich auch, den delphischen Gott zu bemühen, Daß er dir sage, mein Freund, wer der Armenier war. |
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Nicht bloß Beispielsammlung, nein, selber ein warnendes Beispiel, Wie man nimmermehr soll sammeln für guten Geschmack. |
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Nimm's nicht übel, daß nun auch deiner gedacht wird! Verlangst du Das Vergnügen umsonst, daß man den Nachbar vexiert? |
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Anatomieren magst du die Sprache, doch nur ihr Kadaver, Geist und Leben entschlüpft flüchtig dem groben Skalpell. |
(Man sehe die Rezension davon in der N. deutschen Bibliothek.)
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Dieses Werk ist durchaus nicht in Gesellschaft zu lesen, Da es, wie Rezensent rühmet, die Blähungen treibt. |
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Von dem unsterblichen Friedrich, dem einzigen, handelt in diesen Blättern der zehenmalzehn tausendste sterbliche Fritz. |
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Auch Nicolai schrieb an dem trefflichen Werk? Ich will's glauben, Mancher Gemeinplatz auch steht in dem trefflichen Werk. |
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Dies ist Musik fürs Denken! Solang' man sie hört, bleibt man eiskalt, Vier, fünf Stunden darauf macht sie erst rechten Effekt. |
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Frostig und herzlos ist der Gesang, doch Sänger und Spieler Werden oben am Rand höflich zu fühlen ersucht. |
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Dichter, bitte die Musen, vor ihm den Lied zu bewahren, Auch dein leichtestes zieht nieder der schwere Gesang. |
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Was der berühmte Verfasser des menschlichen Elends verdiene? Sich in der Charité gratis verköstigt zu sehn. |
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»Bibliothek für das andre Geschlecht, nebst Fabeln für Kinder«. Also für Kinder nicht, nicht für das andre Geschlecht. |
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Immer für Weiber und Kinder! Ich dächte, man schriebe für Männer, Und überließe dem Mann Sorge für Frau und für Kind! |
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O wie schätz' ich euch hoch! Ihr bürstet sorglich die Kleider Unsrer Autoren, und wem fliegt nicht ein Federchen an? |
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Sinnreich bist du, die Sprache von fremden Wörtern zu säubern, Nun so sage doch, Freund, wie man Pedant uns verdeutscht. |
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Warum plagen wir, einer dem andern? Das Leben zerrinnet, Und es versammelt uns nur einmal wie heute die Zeit. |
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Gerne plagt' ich auch dich, doch es will mir mit dir nicht gelingen, Du bist zum Ernst mir zu leicht, bist für den Scherz mir zu plump. |
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Nein! Du erbittest mich nicht. Du hörtest dich gerne verspottet, Hörtest du dich nur genannt, darum verschon' ich dich, Freund. |
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Hör' ich über Geduld dich, edler Leidender, reden, O, wie wird mir das Volk frömmelnder Schwätzer verhaßt. |
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Ob dich der Genius ruft? Ob du dem Rufenden folgest? Ja, wenn du mich fragst nein! Folge dem Rufenden nicht. |
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Vor dem Aristokraten in Lumpen bewahrt mich, ihr Götter, Und vor dem Sansculott auch mit Epauletten und Stern! |
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»Unbedeutend sind doch auch manche von euren Gedichten!« Freilich, zu jeglicher Schrift braucht man auch Komma und Punkt. |
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Alles ist nicht für alle, das wissen wir selber, doch nichts is Ohne Bestimmung, es nimmt jeder sich selbst sein Paket. |
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Arme basaltische Säulen! Ihr solltet dem Feuer gehören, Und doch sah euch kein Mensch je aus dem Feuer entstehn. |
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Jedermann schürfte bei sich auch nach Basalten und Lava, Denn es klinget nicht schlecht, hier ist vulkanisch Gebirg'! |
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Endlich zog man sie wieder ins alte Wasser herunter, Und es löscht sich nun bald dieser entzündete Streit. |
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Welch erhabner Gedanke! Uns lehrt der unsterbliche Meister, Künstlich zu teilen den Strahl, den wir nur einfach gekannt. |
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Liegt der Irrtum nur erst, wie ein Grundstein, unten im Boden, Immer baut man darauf, nimmermehr kommt er an Tag. |
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Hundertmal werd' ich's euch sagen und tausendmal: Irrtum ist Irrtum! Ob ihn der größte Mann, ob ihn der kleinste beging. |
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Newton hat sich geirrt? ja doppelt und dreifach! und wie denn? Lange steht es gedruckt, aber es liest es kein Mensch. |
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Drucken fördert euch nicht, es unterdrückt euch die Schule; Aber nicht immer, und dann geben sie schweigend sich drein. |
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Allen habt ihr die Ehre genommen, die gegen euch zeugten; Aber dem Märtyrer kehrt späte sie doppelt zurück. |
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Schon Ein Irrlicht sah ich verschwinden, dich, Phlogiston! Balde, O Newtonisch Gespenst! folgst du dem Brüderchen nach. |
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Auch mich bratet ihr noch als Huß vielleicht, aber wahrhaftig! Lange bleibet der Schwan, der es vollendet, nicht aus. |
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Leidlich hat Newton gesehen und falsch geschlossen, am Ende Blieb er, ein Brite, verstockt; schloß er, bewies er so fort. |
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Seine Schüler hörten nun auf, zu sehn und zu schließen, Reservierten getrost, was er auch sah und bewies. |
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Aristokratisch gesinnt ist mancher Gelehrte, denn gleich ist's, Ob man auf Helm und Schild oder auf Meinungen ruht. |
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Gelbrot und grün macht das Gelbe, grün und violblau das Blaue! So wird aus Gurkensalat wirklich der Essig erzeugt! |
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Warum sagst du uns das in Versen? Die Verse sind wirksam, Spricht man in Prosa zu euch, stopft ihr die Ohren euch zu. |
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»Bessern, bessern soll uns der Dichter!« So darf denn auf euren Rücken des Büttels Stock nicht einen Augenblick ruhn? |
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Lebend noch exenterieren sie euch, und seid ihr gestorben, Passet im Nekrolog noch ein Prosektor euch auf. |
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Schneidet, schneidet, ihr Herrn, durch Schneiden lernet der Schüler, Aber wehe dem Frosch, der euch den Schenkel muß leihn! |
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So erhaben, so groß ist, so weit entlegen der Himmel! Aber der Kleinigkeitsgeist fand auch bis dahin den Weg. |
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Feindschaft sei zwischen euch, noch kommt das Bündnis zu frühe, Wenn ihr im Suchen euch trennt, wird erst die Wahrheit erkannt. |
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Jeder wandle für sich, und wisse nichts von dem andern, Wandeln nur beide gerad', finden sich beide gewiß. |
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Reiner Bach, du entstellst nicht den Kiesel, du bringst ihn dem Auge Näher, so seh' ich die Welt, ***, wenn du sie beschreibt. |
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Nicolai reiset noch immer, noch lang' wird er reisen, Aber ins Land der Vernunft findet er nimmer den Weg. |
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Seine Meinung sagt er von seinem Jahrhundert, er sagt sie, Nochmals sagt er sie laut, hat sie gesagt und geht ab. |
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Meine Reis' ist ein Faden, an dem ich drei Lustra die Deutschen Nützlich führe, so wie formlos die Form mir's gebeut. |
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Allen Formen macht er den Krieg, er weiß wohl, zeitlebens Hat er mit Müh' und Not Stoff nur zusammengeschleppt. |
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Willst du alles vertilgen, was deiner Natur nicht gemäß ist, Nicolai, zuerst schwöre dem Schönen den Tod! |
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Querkopf! schreiet ergrimmt in unsre Wälder Herr Nickel, Leerkopf! schallt es darauf lustig zum Walde heraus. |
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Armer empirischer Teufel! Du kennst nicht einmal das Dumme In dir selber, es ist ach! a priori so dumm. |
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Nicolai entdeckt die Quellen der Donau! Welch Wunder! Sieht er gewöhnlich doch sich nach der Quelle nicht um. |
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Nichts kann er leiden, was groß ist und mächtig, drum, herrliche Donau, Spürt dir der Häscher so lang' nach, bis er seicht dich ertappt. |
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A propos Tübingen! Dort sind Mädchen, die tragen die Zöpfe Lang geflochten, auch dort gibt man die Horen heraus. |
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Sehen möcht' ich dich Nickel, wenn du ein Späßchen erhaschest, Und von dem Fund entzückt, drauf dich im Spiegel besiehst. |
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Rührt sonst einen der Schlag, so stockt die Zunge gewöhnlich, Dieser, so lange gelähmt, schwatzt nur geläufiger fort. |
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Nenne Lessing nur nicht, der Gute hat vieles gelitten, Und in des Märtyrers Kranz warst du ein schrecklicher Dorn. |
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Unsere Reihen störtest du gern, doch werden wir wandeln, Und du tappe denn auch, plumper Geselle! so fort. |
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Freilich tauchet der Mann kühn in die Tiefe des Meeres, Wenn du, auf leichtem Kahn, schwankest und Heringe fängst. |
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Dunkel sind sie zuweilen, vielleicht mit Unrecht, o Nickel! Aber die Deutlichkeit ist wahrlich nicht Tugend an dir. |
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Lächerlichster, du nennst das Mode, wenn immer von neuem Sich der menschliche Geist ernstlich nach Bildung bestrebt. |
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Was du mit Händen nicht greifst, das scheint dir Blinden ein Unding, Und betastest du was, gleich ist das Ding auch beschmutzt. |
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Weil du vieles geschleppt und schleppst und schleppen wirst, meinst du, Was sich selber bewegt, könne vor dir nicht bestehn. |
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Reget sich was, gleich schießt der Jäger, ihm scheinet die Schöpfung, Wie lebendig sie ist, nur für den Schnappsack gemacht. |
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Könnte Menschenverstand doch ohne Vernunft nur bestehen, Nickel hätte fürwahr menschlichsten Menschenverstand. |
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Was uns ärgert, du gibst mit langen entsetzlichen Noten Uns auch wieder heraus unter der Reiserubrik. |
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Gröblich haben wir dich behandelt, das brauche zum Vorteil Und im zwölften Band schilt uns, da gibt es ein Blatt. |
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Den Philister verdrieße, den Schwärmer necke, den Heuchler Quäle der fröhliche Vers, der nur das Gute verehrt. |