Andreas Gryphius

Mittag

II.

AUff Freunde! lasst uns zu der Taffel eylen/

In dem die Sonn ins Himmels Mittel hält

Vnd der von Hitz und Arbeit matten Welt

Sucht ihren Weg / und unsern Tag zu theilen..

Der Blumen Zir wird von den flammen Pfeylen

Zu hart versehrt / das außgedörte, Feld

Wündscht nach dem Tau'/ der Schnitter nach dem Zelt;

Kein Vogel klagt von seinen Libes Seilen.

Itzt herrscht das Licht. Der schwartze Schatten fleucht

In eine Höl / in welche sich verkreucht /

Den Schand und Furcht' sich zu verbergen zwinget.

Man kan dem Glantz des Tages ja entgehn!

Doch nicht dem Licht / das / wo wir immer stehn

Vhn siht und richt / und Hell' und Grufft durchdringet.