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Was ich beim Abschied, lieber Vinius, so oft und Stück vor Stück dir eingeschärft, sei nochmals bestens dir hiermit empfohlen. Du gibst Augusten dies Paket mit Schriften1), sofern er wohl und munter ist, und es verlangt. Nimm ja dich wohl in Acht, damit du nicht vor lauter Eifer, es recht gut zu machen, die Ware, die du trägst, in Unwert bringest. Falls etwa dich des Päckchens Schwere drückte, wirfs lieber ab, als daß du da, wohin du's tragen solltest, plump und ungebührlich mit deinen Körben anprellst, deinen väterlichen Zunamen zum Gelächter, und dich selbst zur Fabel machst. Brauch deine Kräfte bei den Hügeln, Flüssen und Morästen, die du zu passieren hast, und bist du nun an Ort und Stelle glücklich angelangt, und möchtest des Gepäcks dich gern entladen, so trag's nicht etwa unterm Arme, wie der Bau'r ein Milchlamm, oder wie die alte |
Ut proficiscentem docui te saepe diuque, | |
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Weinflasche Pyrrhia ihr gestohlenes
Garn2), noch wie der Landmann, den sein Zünfter in der Stadt zu Tisch gebeten, die Pantoffeln3). Auch erzähle nicht den Leuten auf der Straße, was du habest schwitzen müssen, Cäsarn Verse zu bringen, die gar großen Spaß ihm machen würden; und, wie das wundergierige Völkchen auch dich bitten möchte4), schüttle du die Ohren und dringe vorwärts. Nun, hiemit fahr wohl! Glück auf die Reise! Hüte dich vorm Straucheln, und brich mir ja an meinem Auftrag nichts! | sic positum servabis onus, ne
forte sub ala fasciculum portes librorum ut rusticus agnum, ut vinosa glomos furtivae Pyrrhia lanae, <15> ut cum pileolo soleas conviva tribulis. Ne vulgo narres te sudavisse ferendo carmina, quae possint oculos auresque morari Caesaris; oratus multa prece nitere porro. Vade, vale, cave, ne titubes mandataque frangas. |