| Nach Vertumnus und Janus, o Büchlein, scheinst du zu blicken, Ausstehn willst du fürwahr, durch die Sosier schmuck und geglättet. Wild schon hassest du Schloß und dem Züchtigen werte Versieglung; Daß dich Wenige schaun, des ärgerlich, lobst du die Welt dir: | ||
| 5 | Du nicht also genährt! So entflieh, wo das Herzchen
dich hindrängt! Kamst einmal du hinaus, nie kehrest du! Wehe, was that ich? Welch ein Gelust! so sagst du, wo was dich kränkte. Du weißt auch, Wie du dich eng einschmiegst, wann satt dein Liebender gähnet. Wenn nicht etwa im Haß des Vergehns fehlschauet der Seher, | |
| 10 | Wirst du in Rom Gunst finden, bis weg dir blühet
die Jugend. Dann voll Wust und betastet von ekelen Händen des Pöbels, Wirst du entweder verstummt unthätigen Motten ein Fraß sein, Oder gen Utica fliehn, ja geschnürt abgehn nach Ilerda. O dann lacht der Ermahner, dem taub du geblieben, wie jener, | |
| 15 | Der in die Schlucht abstürzte den ungehorsamen
Esel, Lachte vor Zorn; denn wer wollte mit Zwangerrettung sich abmühn? Das noch steht dir bevor, Elemente zu lehren den Knäblein, Bis im Winkel der Stadt dir lallendes Alter heranschleicht. Wann einst lauere Sonne dir mehr zuführte der Horcher, | |
| 20 | Dann, wie vom Freigelaßnen erzeugt, in schmalem
Besitztum, Größere Schwingen hervor aus dem Nest ich gebreitet, erzähle: Daß, so viel dem Geschlechte du nimmst, du den Tugenden beilegst; Auch wie den Ersten der Stadt im Feld und daheim ich gefallen, Klein und schwächlich an Wuchs, vor der Zeit grau, Freund der Besonnung, | |
| 25 | Rasch auffahrend in Zorn, doch bald zu besänftigen
wieder. Wenn dich vielleicht jemand, wie hoch mein Alter, befraget, Wiss' er, daß viermal elf der Dezembermond' ich verlebte Als in des Lollius Jahr sich Lepidus fügte der Consul. |