Da bei Deutschen zu Luthers Zeiten und den Hofleuten Witz Verstand heisset:
So schreit' ich meiner Ehre wegen schon zum
Witzigen Anhange
Da die Geschichte so billig war, bey den Spartern, die die Furcht
mit Opfern, Tempeln und Anbetung beschenkten, gleichwol anzumerken,
daß sie selber dennoch keine hatten: so sollten wir auch
darauf rechnen und vertrauen, daß eben so gut auch unsere
Geschichtschreiber, wenn sie erzählet, daß die Höfe
die Religion mit Hofkirchen und Hofpredigern verehret haben, auf
der andern Seite den Umstand der so viel entschuldigt niederzuschreiben
die Billigkeit besitzen werden, daß besagte Höfe doch
die Religion selbst nicht gehabt haben.
Wir empfinden den Abscheu vor unsern Fehlern nicht eher als bis
wir sie abgeleget; so wie uns vor unsern körperlichen Unreinigkeiten,
vor unserem Speichel etc. nur eckelt, wenn wir uns ihrer entledigt
haben.
Nur die flachsten Menschen sind gleiche Freunde eines ieden, den
sie sehen; gleich dem Arsenik vereinen sie sich mit allen Metallen
und scheinen wie gewisse Gemälde, ieden aufmerksam anzuschauen,
der sie besieht.
Wenn der große Rousseau gern einen
Wiesenhobela) gehabt
hätte, um ihn hoff' ich über die ganze Erde zu ziehen
und damit die Erhebungen, die iezt selbige so ungleich
und höckerig machen und die von Eroberern zu ihren Sitzen
und Thronen aufgeworfen worden, so gut als möglich darnieder
zu arbeiten: so verdient er dafür nicht die Eicheln,
die er den Menschen anpries, sondern die bloßen - Blätter
derselben.
Madame des Houlieres behauptet in ihren Idyllen, ein Schöps
sei viel glücklicher daran als ein Mensch. Indessen find'
ich, daß einer, der beides zusammen ist, fast noch glücklicher
ist.
Es ist nicht zu läugnen, der Engel Michael spielte mit dem
Satan Whist um Seelen und muste ihm, da er nichts bei sich
hatte, fast an die 100000 Hofleute als Spielmarken geben,
allein man bemerke, er hat seine Spielschuld längst bezahlt
und ich lobe den Michael darum.
Man lebt oft wie die eilf Apostel und stirbt wie der Zwölfte.
Die Metalle genießen zwei Sakramente; die edlen werden von den Juden beschnitten, und die unedlen (z. B. Glocken) von den Christen getauft.