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Du stehst so still und ernst, mein ausgebälgter Geier, Ich bringe dir ein Lied mit meiner ernsten Leier.
Zwar hörst du nichts davon, dir geht mein Gruß verloren;
Es lebt ja noch der Geist, der einst dir gab die Schwingen,
Und wenn kein Menschenohr auch meinem Sange lauschte,
Ich wollt, ich wäre jetzt in fernen Felsenklüften,
Ich ließe froh mein Aug mit deinem Fluge schweifen,
Wie du, atmender Blitz, zu Boden niederzückest
Wie du das volle Herz ansetzest als ein Zecher,
Traun! milder ist der Tod, trotz Blut und Jammerstimme
Als wo kein Leben ist beim letzten Hauch zu sehen,
Ihr Weinenden am Sarg, an seinem dichten Schleier,
O kommt, Unsterblichkeit will die Natur euch lehren,
Im Kreischen dieses Aars, mags auch die Sinne stören,
Hier findet Trost ein Mann, ward ihm ein Glück zunichte,
Der Geist, der heiß nach Blut hieß diesen Geier schmachten,
Ein rasches Pochen ists, ein ungeduldigs Drängen
Den großen Kaiser hat einst dieser Geist durchdrungen,
Dem Jäger, der als Wild die Menschheit trieb im Zorne
Der, wie das Schicksal, fest beim Wehgeheul der Schmerzen,
Und der auf Helena, wenn rings die Meerflut schäumte,
Mehr als ein blutger Tod macht es mein Herz erbeben,
Wenn übers Angesicht das Spiel vom letzten Schmerze
Doch furchtbar ist der Tod, ein Grauen nicht zu zwingen,
Der Kaiser liegt im Grab, die Menschen wollen Frieden,
Viel tausend Leben hat die Seuche fortgenommen,
Als wäre die Natur gejagt von einem Fluche,
Ein Geier ist der Krieg, Herzblut ist sein Verlangen
Wo diese Schlange schleicht, fliegt ihr voran das Grauen,
Doch wie der wilde Aar, mit seinen scharfen Fängen, | |
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Du toter Geier stehst noch immer wild und edel, Und neben dich gestellt hab ich den bleichen Schädel.
Ich lasse dir nach ihm den Schnabel niederhangen,
Es mag an diesem Bild sich gern mein Blick entzünden,
Hier muß das Grauen selbst der Seuche sich verlindern,
Fort wird das Bild des Tods vom Lebenssturm getragen,
Und mit den Geiern dort, die um die Leichen schwanken | |
| (1838) | |