Von Schöppner. S. Beschreibung vom Untersberg, Brixen 1850
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Ein Bauer hat erzählt: »Ich fuhr ein Fuder Wein Am Untersberg vorbei von Salzburg nach Hallein.
Es war bei Niederaim am Brückenkopf gerade,
Grüß Gott, mein lieber Hans, wohin mit deinem Wein?
Ich schüttelte den Kopf, der Antrag schien mir Posse,
Da springt der Zwerg mit Wut hervor und donnert: Halt!
Mir gruselte vor Angst, es sträubten sich die Haare:
Das Wichtlein ging voraus, ich fuhr bedenklich nach,
Doch hielt der Schlaf nicht lang, und als ich jetzt erwachte,
Auf einem Felsen hoch gebaut von Marmelstein,
Wohlan, mein lieber Hans! begann hierauf der Kleine,
So fuhr ich durch das Tor mit hellem Peitschenknall,
Da kamen wie geweckt vielhundert kleine Leute
Willkommen, lieber Hans! Sei froh und wohlgemut,
Sie spannten hurtig dann die Rosse von dem Wagen
Mich selber brachten sie in einen Speisesaal,
Doch schmeckte leider mir kein Trinken und kein Essen,
Und als ich nun gespeist, da zog der Zwerge Troß
Ein Flügel tat sich auf, da ward ein Saal betreten,
Doch war ein zweiter Saal noch herrlicher an Pracht,
Die Fenster von Kristall und spiegelglatt der Boden
Und an den Wänden rings erblickt' ich Ritterwehr
Und mitten in dem Saal, da standen erzgegossen
Und ob den vieren stund ein gülden Königlein,
Da fragt' ich einen Zwerg, was dieser Bilder Sinn sei;
So sah ich manchen Saal von wunderbarer Pracht,
Nur spärlich drang der Tag durch eines Loches Spalte,
Da sah ich eine Schar der schönsten Frauen gehn,
Doch faßte flugs ein Zwerg mich an dem Zopf behende
Danach gelangten wir in eines Kellers Raum,
Da lagen ohne Zahl die Fässer goldnen Weines,
Da setzten sich die Herren auf eine Bank von Stein
Und einer kam daher mit schwerem Sack beladen
Das nimm, begann der Wicht, an Zahlung für den Wein!
Darauf entließen mich die Wichtlein aus dem Schlosse,
Ich schwang mich lustig auf und fuhr in leichtem Trab |