30   Wie Sancimon und Celebrand das Kloster zu Kempten gebaut haben

P. F. Hueber, Unsterbl. Gedächtnis etc. der Helden von Thaurn, Andechs und Hohenwarth, Ingolstadt 1670, S. 190. Brusch chron. p. 98. S. Francisci Petri Suevia ecclesiastica, p. 226. Crusius, I. 271.

Der erste Stein des fürstlichen Klosters Kempten ist von Roland, der dazumal aus den Franken der Stärkste gewesen sein soll, im Beisein vieler Fürsten und Herren mit großer Majestät gelegt worden. Zu Verfertigung des ganzen Gebäudes aber hat Hildegardis zwei an Größe und Stärke unvergleichliche Riesen gebraucht, Sancimon und Celebrand mit Namen, die soviel Stein und Mörtel alltäglich herzugetragen haben, als sechzehn gemeine Taglöhner hätten ausrichten können; sie waren aber dabei dermaßen gefräßige Leute, daß sich jedermann mit Lachen über sie verwundert hat, da sie wie andere Herkules ganze Ochsen weggefressen hatten. Einer von ihnen, Celebrand, ist nach dem Tod der Stifterin nach Welschland gekommen; Sancimon aber ist in Kempten gestorben und mitten in des Klosters Kirche begraben worden.


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