In Ebrachs Klosterhallen
Geht oft ein Geist umher,
Im Grab zwar darf er liegen,
Doch ruhen nimmermehr.
Er war in Ebrach Prior,
Doch hielt er nichts auf Pflicht,
Drum darf er nimmer sterben,
Bis zu dem Weltgericht.
Sooft ein ander Schicksal
Dem Kloster steht bevor,
Steigt er zur Geisterstunde
Aus seinem Sarg empor.
Er geht durch alle Säle
Bis hin zum Gotteshaus,
Dort spricht er dann mit Beben
Die Unglücksmäre aus.
Und weithin in die Runde
Hört jedermann den Geist,
Der Kloster Ebrach Unglück
Und Mißgeschick verheißt.
Zweimal ist er erschienen,
Kömmt er zum drittenmal,
Dann droht dem alten Kloster
Wohl gänzlicher Verfall.
Und stürzen Ebrachs Mauern
In Trümmer und in Graus,
Dann darf er ruhig liegen
In seinem Bretterhaus.
Doch sterben darf er nimmer,
Wenn alles auch zerbricht,
Sein Geist darf nicht vom Leibe
Ob der verletzten Pflicht.
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