Unterm Schalle der Trompeten
Zog der wilde Held von Schweden
In die Frankenhauptstadt ein.
Kinder täten 's Liedlein summen:
»Schwed' ist kummen, hat genummen
Selbst das Blei vom Fensterlein.«
Üb'rall raubten die Soldaten,
Täten üb'rall großen Schaden,
Treulich half ihr König mit.
Leer war Würzburg schon an Schätzen,
Ach da sah man mit Entsetzen,
Wie er zum Spitale schritt.
Doch ein Priester fromm und bieder
War des reichen Stiftes Hüter,
Und der sprach zum König frei:
»Raube nicht und hab Erbarmen,
Dieses Gut gehört den Armen,
Das wär' Gottesräuberei!«
Und er reichet untertänig
Jetzt dem wilden Schwedenkönig
Ein beschriebnes Pergament:
»Nimm und lies die Stiftungsgabe,
Die ich hier in Händen habe;
Es ist Julius' Testament!«
Und mit merklichem Verdrusse
Las der Schwede; an dem Schlusse
Julius' Drohung, dieser Satz:
»Greifet je mit gier'gen Händen,
Andrem Zweck ihn zuzuwenden,
Einer nach dem Spittelschatz
Den will in den letzten Tagen
Ich vor Gottes Thron verklagen,
Fluch beschwör' ich auf sein Haupt!
Ewig soll es so verbleiben,
Wie es steht in diesem Schreiben;
Fluch, wer Ändrung sich erlaubt!«
Da sprach Gustav zu dem Hüter:
»Ich belass' euch alle Güter,
Keinen Pfennig rühr' ich an;
Gott behüt', mit diesem Pfaffen
Mag ich drüben nichts zu schaffen
In der andere Welt mehr han.«
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