A. v. Herrlein, S. 18
In der Pfarrkirche zu St. Agatha hingen nebeneinander zwei Glocken, die eine Marianne, die andere, die von Silber war, Susanne geheißen. Im Dreißigjährigen Krieg raubten die Schweden die silberne Glocke, luden sie in ein Schiff und wollten sie den Main hinabführen. Als sie an das Ende der Stadt kamen, nämlich an den Felsen, auf dem jetzt der Pavillon im schönen Tal steht, wo aber früher die Stadtmauer gegen den Main zog, sprang die Glocke aus dem Schiff in den Main, wo sie noch liegt. Sooft nun die Glocke Marianne geläutet wird, ruft sie:
Bimbam, Bimbam, wo ist die Schwester Susann'?
Und die feine Silberstimme der Glocke im Main antwortet:
Bimbam, Bimbam, da bin ich, Schwester Mariann'.
Diese Worte hören freilich nur die Goldener-Sonntags-Kinder, die frommen Herzens und gläubigen Sinnes sind; ein Liedchen von der Susanne singen aber noch alle kleinen Kinder. Es lautet:
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Kling, klang, Glorian, Unsre Schwester Susann' Liegt im Main Am grauen Stein, Kehrt nimmer heim. |