V.. L. Zapf. Trifels bei Annweiler. Math. Paris hist. angl., 121. Struv. corp. hist Germ., p. 422, Schoepflin Alsat. II., 188.
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Die Schwalben fliegen schnelle, Es wandert schnell der Rhein, Die Winde umwehen die Zelle, Drin der König sitzt allein. Herr Richard, Herr Richard, dich heißt es Mit Locken auch wandern gehn! Gefesselter Adler, dich reißt es Zur Ferne du möchtest vergehn! Dies sagt das stille Sehnen, Das deinen Blick umflicht Dies künden deine Tränen Im bleichen Angesicht! | |
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2. | |
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Herr Richard sitzt am Fensterlein Und lugt betrübt hinaus Dort außen flutet hell der Rhein, Es schallt wie Wogenbraus.
Dort klingt und wallt der grüne Rhein
»O daß ich ewig liegen muß
Ins weite und ins freie Meer
Er drückt sich auf die dunkle Bank
Dem alten Kummer gibt er Raum,
Wie jenes Lied, das oft daheim
Er sieht sich wieder froh und frank.
Von unten schallt es mild herauf,
Mit weicher Stimme fällt er ein
Er weiß, nun ist vorbei die Not, | |
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3. | |
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»Mein Richard, o mein Richard!« »Mein Blondel, treu und gut!« Sie halten sich umschlossen In ihrer Liebesglut.
Der Sänger mit der Laute,
Sie halten sich umschlossen
Es mahnt sie an die Ferne
Und an die stille Zelle | |