Von Karl Gödecke. Annal. Saxo, p. 660. Ludewig reliq., VIII., 150, u. a. Bei Grimm, D. S., II., 518. Falkenstein, Bayer. Gesch., II., 148. Zschokke, I., 164. Buntings Braunschweigisch-lüneburg. Chronik, IV., 557. Lucä, Fürstensaal, S. 352.
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»Frei bin ich, was ich hab', ist mein, Von keinem trag' ich Lehn, Und keiner soll den freien Mann Den Nacken beugen sehn.
Mich ruft der Kaiser nicht zum Krieg
Nicht um der Erde ganzes Gold
Auf wiegt der Erde Gold mir nicht
Und wenn ich sterbe, lieg' ich einst | |
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2. | |
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»O Schmach! Der Sohn hat sich entehrt! Nicht ruhig kann ich's sehn; Er tauscht die Freiheit mit dem Joch, Er wirbt um Kaiserlehn.
Mag Knecht er sein! Ich bleibe frei
Da klafft der tiefe Bergesspalt
So sprach der edle Eticho
Da schlug der Berg mit Krachen zu, | |
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3. | |
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Der Kaiser sitzt im hohen Saal, Das fromme Heldenbild; Sein edles Angesicht voll Mut, Sein Auge klar und mild.
Die schönste Judith, Etichos,
Sie führt ihn vor des Kaisers Thron;
Soviel mit goldnem Wagen ich,
Der Kaiser lacht und denkt dabei:
Dann spricht er laut: »Wie du gesucht, | |
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4. | |
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Der Kaiser schläft im hohen Saal Zur heißen Mittagszeit; Der edle Heinrich fährt indes Durch Oberbayern weit.
Beflügelnd seinen Wagen ziehn
Und wenn der Renner Kraft erlahmt,
Sie führen ihn im Flug vom Lech,
Da stieg zuletzt ein steiler Berg
Da spannt er rasch ein Mutterpferd
Vergebens, wie die Mähre sich
»Nun soll in Ravensburg kein Herr
Der Edle lenkt im Zorn zurück
Der ruft dem Schwäher lachend zu:
Behalte, was du hier gewannst | |