766   Der Teufelsstein auf der Rhön

Nahe der Milseburg in Unterfranken. – L. Bechstein, Die Sagen des Rhöngebirges, S. 79.

Als der Teufel sah, daß man auf der Milseburg eine Kirche baute, verhieß er einem Bewohner der Gegend, auf einem Nachbarberg ein Wirtshaus zu erbauen, und dieser gelobte ihm sich und seine Seele, wenn das Wirtshaus nur einen Tag eher vollendet wäre als die Kirche. Da aber beim Bau des Milseburgkirchleins der heilige Gangolf selbst behilflich war und auf dessen Gebet die Steine sich schneller fügten wie auf des Teufels Flüche, so wurde das Kirchlein fertig, als eben der Teufel mit dem letzten Stein durch die Lüfte geflogen kam. Kaum sah er, daß er seine Wette und obendrein eine Seele verloren hatte, so schleuderte er den mächtigen Felsstein auf das Wirtshaus herab und zertrümmerte seinen ganzen Bau, der noch so zu sehen ist. Die Felsen liegen übereinanderher wie gespaltene Eichenstämme in einem Holzhaufen.


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