917   Die Teufismühl' am Funtnsee

Von Fr. v. Kobell

        Es sitzt a Jager am Funtnsee,
Der hat auf d' Mankein1) paßt,
Er schaugt auf d' Röhrn manchi Stund,
Wo ihm halt's Mankei kemma kunnt.
Und wiar a sitzt und schaugt und denkt,
So rappit's übern See,
Da drentn steht die Teufismühl',
Heunt malt der Teufi woltern viel.
Ha, was er ebba maln kunnt?
Er malt a stoaners Mehl
Und bacht ihm goldeni Taler draus
Und gibt s' zun Locka fleißi aus.
»Mei«, hat der Jager für ihm denkt,
»Lockt er die Leut a so,
Na bin i freili sicher schier,
Es kimmt ja nie a Gold zu mir.«
Und wiar a's denkt, da glanzn d' Stoa,
Wo 's Mankei frisch hat gscharrt,
A goldner Taler funkelt raus,
'n Jager überlaaft a Graus.
Es is a Taler ja meinoad
Von feinstn gelbn Gold,
Ja wann er nit von Teufi waar,
Der Taler waar ja soviel rar.
Was fangt jetz geh der Jager o?
's is gwest a frummer Mo',
Er bet't und nimmt 'n Taler mit,
An Jaga stimmt koa Teufi nit.
Er tragt 'n abi schau ins Tal,
Auf Bertlsgadn zua,
Dort in der Kircha taucht er 'n fei,
In Weichbrunnkessel woltern ei.
Gell, des derleidt koa Satansgeld,
's gschpürts a der Taler gschwind,
Und is a Stoa wahrhafti worn,
A Stoa, wie s' san am Teufishorn.
Des hat der Bösi nit versehgn
Und werd fuchsteufiswild
Und hat a so ghaust in seiner Mühl,
Weil er verlorn hat sei Geschpiel,
Daß alli Fisch in Funtnsee
Vor Schreck umgstande san,
Drum geit's dort, wie die Leut verzähln,
Koan Saibling mehr und koa Forelln.
Und weil 'n a Jaga so girgert hat,
Mag er koan oanzign mehr,
Und von an Gold in die Mankerlröhrn,
Werst seit den Taler nix mehr hörn.
No, daß i's nit vergessn tua,
Derselli Jagersmo
Hat fröhli glebt a ohni Gold,
Wie's halt da liabi Gott hat gwollt.


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