1279   Schweppermanns Stiftung zu Dietfurt

S. Hormayr, Taschenb. 1837, S. 171

Mit tapferen Rittern und reisigem Volk zog der alte Seyfried Schweppermann von Hülloch heran, um über Landshut, über Moosburg nach Ötting den guten Ludwig zu suchen und ihm Hilfe zu bringen. Sie übernachteten in Ober- und in Unterdietfurt. Das Heidenvolk in Friedrichs Heer, die Walachen, Serben und Kumanen, hatten auch die beiden Kirchlein nicht geschont. Der Schweppermann ermunterte das Volk: Solch unchristliches Tun müsse dem wilden Feind des Himmels Zorn, ihnen aber den Sieg zuwege bringen. Und er gelobte, wenn Gott und die Heilige Jungfrau ihm den Sieg verleihen würden, die beiden in Schutt und Trümmer gelegten Kirchlein schöner als zuvor aufbauen zu lassen.

Er erfüllte auch sein Gelübde, und sein Stiftsbrief ging erst in den letzten Jahren unter Max Joseph III. anfangs des neunzehnten Jahrhunderts durch den unglücklichen Wahnsinn des damaligen Pfarrers verloren, der auch in einem solchen Anfall den Tod fand. Übrigens wurde die Sage lange zum Andenken am Kirchweihfest von der Kanzel verkündet.


Vorige Seite Titelseite Nächste Seite