1290   Der Burggeist auf Fronberg

Mündlich

Auf Fronberg waren zwei Brüder, die hatten beide zu gleicher Zeit ihre Augen auf eine schöne Jungfrau geworfen. Nun wollte der ältere auf eine Zeit gen Welschland fahren. Als der Abschied nahte, erwachte lang verhaltener Groll, da zog der jüngere einst im Pferdestall einen Dolch hervor und stieß den älteren Bruder nieder. Bald danach ist auch der Brudermörder gestorben und hat seitdem noch keine Ruhe gefunden.

Der Stall, wo dies geschehen ist, steht noch heute unbenutzt leer, der »Burggeist« aber ist abgebildet zu sehen in einem Saal des Schlosses. Er trägt ein graues, langes Gewand, in der Linken einen grauen Hut, in der Rechten eine rote Blume. Der Erzähler hat sowohl das Bild als den Stall gesehen.


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