Die mir bekannt gewordenen Anzeigen und Beurteilungen des Sagenbuches (Beil. z. Allg. Zeit. v. 3. Nov. 1851, Nr. 307; Corresp. v. u. f. Deutschland, Nr. 282, 1851; N. Münchner Zeit. 1851, Nr. 239; Münchner Unterhaltungsblatt, Nr. 48 v. 1851; Pfälzer Zeitung v. 8. Okt. 1851; W. Menzels Literaturblatt, 1852, Nr. 11; Frankfurter Conversationsblatt Nr. 27 v. 31. Jan. 1852; Didaskalia, 1852, Nr. 130; Kölnische Zeitung, 1852, Nr. 4; Literaturblatt zu Westermayer's Volksfreund, Sept. 1851; Augsb. Abendzeit. Nr. 302 v. 29. Okt. 1851; Würzb. Stadt- u. Landbote Nr. 225 v. 20. Sept. 1851; Zarncke's Lit. Centralblatt, 1852, Nr. 4; Augsb. Postz., 1851, Nr. 291; Hamburger Liter. u. Krit. Blätter, 1852, Nr. 4; Neueste Nachr., 1851, Nr. 257; Bayr. Landbote, 1851, Nr. 258; Bayr. Eilbote, 1852, Nr. 25; Würzb. Abendblatt, 1851, Nr. 237; Augsburger Anzeigblatt, 1851, Nr. 279; Münchberger Wochenblatt, 1851, Nr. 27; München. Tagblatt, 1852, Nr. 10; Tagblatt der Stadt Nürnberg, 1852, Nr. 8; Sion. Literaturblatt, 1852, Nr. 12) haben sich in der Mehrzahl anerkennend und ermunternd ausgesprochen; einige in redlicher und dankenswerter Absicht Mangelhaftes oder Irriges angedeutet; nur eine einzige Stimme hat ihrem schlecht verhohlenen Ingrimm über unerwartete Konkurrenz Luft gemacht.
Ich werde zum Teil durch diese öffentlichen, zum Teil durch private Äußerungen zu einigen Bemerkungen veranlaßt.
1. Die Anordnung hat mißfallen. Man wollte die Sagen jeder Provinz und jedes Ortes vereinigt sehen. Das war aber unmöglich bei einer Sammlung, die voraussehen ließ, daß nach ihrem Beginn sofort neue Beiträge einlaufen würden. Kaum waren die ersten Hefte veröffentlicht, so kamen mir aus allen Teilen des Landes unverhoffte Mitteilungen zu. Dennoch wird dem Wunsch nach topographischer Vereinigung und Übersicht der Sagen durch das versprochene Register vollkommen willfahren werden.
2. Eine Stimme (Zarncke) hat es bedenklich gefunden, »daß die mehr zufälligen als natürlichen Grenzen eines Staates wie Bayern« berücksichtigt worden sind. Gesetzt aber, diese Grenzen wären nicht berücksichtigt worden, so entsteht die Frage, welche Schranken dann überhaupt geboten waren? Hätte doch der verehrte Rezensent darüber Andeutungen gegeben. Derselbe Mann hat es auch mißfällig bemerkt, daß mythische und geschichtliche Sagen nebeneinander (wie bei Grimm u. a.), poetische neben chronikalischen stehen. Gerade diese Einrichtung bezeichnet ein anderer Beurteiler, Wolfgang Menzel, als einen Vorzug der Sammlung, wodurch sie zu einem angenehmen Lesebuch für das Volk geworden sei. Was man indessen von der Wahrheitsliebe unseres norddeutschelnden Rezensenten zu halten habe, verrät die hämische Bemerkung: »Daß die Grenzen des bayrischen Staates innegehalten wurden, scheint teils im bayrischen Patriotismus zu liegen, der einem so angelegten Werk Absatz versprach, teils in der dem Herausgeber deshalb (!) von oben herab gewährten Muße.«
3. Wie aber auf einer Seite der Lesebuchcharakter, insbesondere der poetische Teil der Sammlung, beanstandet worden sind, so hat sich andererseits das Bestehen der Ansicht erkennen lassen, die die Sage nur als Beitrag zur Unterhaltungslektüre wertschätzt. Ich empfehle zur Berichtigung dieser Ansicht einen Blick in Jakob Grimms »Deutsche Mythologie«, 2. Ausgabe, Göttingen 1844.
4. Mancherlei während des Druckes eingegangene Berichtigungen, Zusätze, Varianten werden füglicher am Schluß der ganzen Sammlung als am Schluß der einzelnen Hefte oder Bände nachgetragen.1)
Die Namen der Mitteiler von Sagen waren im ersten Band unmittelbar vor den einzelnen Beiträgen verzeichnet. Da jedoch viele Sagen von schlichten Leuten aus dem Volk ohne Nennung ihrer Namen mitgeteilt wurden, so habe ich um der Gleichmäßigkeit willen alle nicht poetisch behandelten oder nicht aus historischen Quellen, sondern aus mündlicher Überlieferung geschöpften Sagen mit dem einfachen Zusatz »mündlich« bezeichnet, wogegen ich Namen und Beiträge der mir bekannten Mitteiler nachstehend bekanntgebe. Ich verdanke solche Beiträge für den vorliegenden zweiten Band den Herren: Hans Weininger in Regensburg (Nr. 490, 491, 881); A. Böhaimb in Hütting bei Neuburg a. d. Donau (Nr. 492, 502, 849, 852, 882); J. B. Tafrathshofer in Regensburg (Nr. 497, 499, 546, 547, 550, 551); J. Klämpfl in Kirchweidach bei Burghausen (Nr. 516, 517, 529); Adalbert Müller in Regensburg (Nr. 563); Strauch in Neumarkt (Nr. 573); L. Zapf in Münchberg (Nr. 612, 621); K. Ulmer in Hersbruck (Nr. 625, 628-631); Zöllner in Aub (Nr. 657-659, 661, 662, 664); J. Ruttor in Würzburg (Nr. 666, 670, 671, 685-690, 692-708, 713-723, 726-735, 737, 746-751, 753, 767); J. B. Goßmann in München (Nr. 770-777); Blaul in Frankenthal (Nr. 795, 796, 798-800, 811-813, 815-825, 829); L. Mittermaier in Lauingen (Nr. 861, 862); F. Schmidt in Memmingen (Nr. 876, 877, 878, 879); J. Dellinger in Weßling (Nr. 886-906). Außerdem verdanke ich mannigfache Beiträge, Aufschlüsse, Anregungen und Ergänzungen den Herren F. Beck, Daxenberger, J. Hub, F. v. Kobell, Th. Körner, A. Pangkofer, M. F. v. Perfall, F. Graf v. Pocci, L. Schandein, Th. Wiedemann in München; F. Aulenbach in Blieskastel; Chr. Böhmer in Kirchheimbolanden; A. v. Böhnen, J. Braun, K. Clesca, F. Heilmayr, Platzer in Neuburg; J. Ettinger in Nürnberg; M. Prager in Abensberg; F. Englert, Freiholz, Ph. Scherl, Ph. Will in Würzburg; Buchert in Bamberg; A. Kaufmann in Schloß Heubach; Ph. Zapf in Bernstein bei Wunsiedel; H. Zapf in Rumbach, Kreis Dahn, u. a.
Den Genannten erstatte ich hiermit öffentlichen Dank für ihre tätige Teilnahme an einem Werk, das nur durch Zusammenwirken der Wissenden zustande gebracht werden konnte. Ganz besondere Erwähnung bin ich noch der Mitwirkung des Herrn J. Ruttor schuldig, der seine ansehnliche Sammlung treu aus dem Volksmund geschöpfter und einfach erzählter fränkischer Sagen auf die uneigennützigste Weise zur Verfügung stellte2).
Hiermit scheide ich von meinen verehrten Mitarbeitern und Lesern bis zur Vollendung des dritten und letzten Bandes der Sammlung, der sich bereits unter der Presse befindet.
| München, im August 1852 | Der Herausgeber |