5. Optionale Dateien und Programme

Ab fli4l-Version 1.3 sind optionale Dateien nicht mehr im rootfs-Image enthalten. Das hat folgende Vorteile:

Die optionalen Dateien werden als komprimiertes tar-Archiv auf die Diskette geschrieben. Weil für die Diskette selbst ein DOS-Dateisystem verwendet wird, ist es möglich, optionale Dateien für fli4l auch unter Windows hinzuzufügen.

Als Tabelle, welche Dateien (z.B. Kernel-Module als Treiber) auf Wunsch installiert werden sollen, dient opt/<name des packages>.txt.

Die Zeilen in dieser Datei haben folgenden Aufbau:

Context     Name     Filename

Im Moment sind folgende Werte für Context vorgesehen:

gen     - generische Dateien, die immer kopiert werden sollen
eth     - Ethernet-Karten-Treiber
isdn    - ISDN-Karten-Treiber und treiberspezifische Utilities
dns     - DNS-Konfiguration
masq    - Masquerading-Modules
opt     - Optionale Tools

Die Namen haben, je nach Context, verschiedene Bedeutung:

Context    Name
----------------------------------------------------------------------------------
gen        irrelevant
eth        Inhalt der Konfigurationsvariablen ETH_DRV_x
isdn       "hisax", "avmb1" oder "icn"
dns        Name des verwendeten DNS-Servers, "named" oder "dnscache"
masq       Protokollname, z.B. ftp, icq oder irc.
opt        Programmpaketname, z.B. "tools", "serial" oder weitere frei(!) wählbare

Der letzte Context, nämlich "opt", ist der Interessanteste. Definiert man zum Beispiel in config/mp3.txt eine Variable

OPT_MP3='yes'

werden alle Dateien auf die Diskette kopiert, die mit dem Namen "mp3" (hier immer in Kleinbuchstaben) eingetragen sind.

Beispiel:

opt   mp3  usr/local/bin/freeamp
opt   mp3  usr/local/bin/mixer

Dann werden die beiden Programme freeamp und mixer aus dem opt-Verzeichnis auf die Diskette kopiert und beim Boot von fli4l im Verzeichnis usr/local/bin installiert.

Dieser Mechanismus wird für alle OPT-Variablen verwendet. Möchte jemand andere Programmpakete zusätzlich in fli4l einbauen, sollte er am besten die hier beschriebene Methode verwenden. Das hat den Vorteil, dass dieses Programmpaket einmal in die Standard-Distribution von fli4l integriert werden kann. Der Endanwender kann dann über die entsprechende Konfigurationsvariable entscheiden, ob er das Paket mit auf der Diskette haben möchte oder nicht.

Noch einige kleine Infos dazu (als Regeln zu beachten):

1. Programme brauchen auch unter fli4l immer das gesetzte Executable-Bit. Wenn man nun im Verzeichnis opt ein Programm hinzufügt, fehlt dieses Bit natürlich, wenn man unter Windows die Bootdiskette erstellen will.

Das ist aber kein Problem: fli4l setzt nach dem Boot als erstes die Executable-Bits für alle Dateien in folgenden Verzeichnissen:

/bin
/sbin
/usr/bin
/usr/sbin
/usr/local/bin
/usr/local/sbin

Wenn man also dafür sorgt, dass das Programm in einem dieser Verzeichnisse installiert ist, gibt es auch beim Konfigurieren unter Windows kein Problem damit. Ich empfehle, eigene Programme in opt/usr/local/bin (und damit unter /usr/local/bin aus fli4l-Sicht) zu installieren. Für zusätzliche Verwaltungsdateien bietet sich dann opt/usr/local/lib an.

2. Alle Dateien im opt-Verzeichnis sollten in Kleinbuchstaben sein!

Bitte unbedingt daran halten. Sonst ist nicht mehr gewährleistet, daß eine unter Windows erstellte Boot-Diskette korrekt funktioniert.

Grund: Windows unterscheidet nicht die Groß-/Kleinschreibung von Dateinamen. Sie bleiben daher auch nicht unbedingt immer erhalten (Editieren etc.). Kommt dann die Datei mit falscher Schreibweise in das opt-Archiv (und zwar ohne jede Warnung!), läuft's dann beim Boot von fli4l garantiert schief.

Bei durchgehend kleingeschriebenen Dateinamen gibt es natürlich kein Problem.

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