1701. Pavelen.

Auch diese Speise gehört der altbayerischen bürgerlichen Küche an und wird stets noch als Lieblingsgericht zu Tisch gebracht. Es werden fünf bis sechs Mundbrode, vom Tage vorher, auf dem Reibeisen abgerieben, in federkieldicke Scheiben geschnitten und, jedesmal zwei zusammengelegt, zugedeckt bei Seite gestellt. Ferner werden 1 Kilo 120 Gramm getrocknete Zwetschgen rein gewaschen und mit einem Stückchen Zucker, etwas Citronenschale und einem Stückchen Zimmt weich und kurz eingekocht und auf ein Sieb zum Abtropfen geschüttet. Wenn nun diese kalt sind, werden die Kerne herausgenommen und die Zwetschgen fein gewiegt; sodann melirt man etwas fein geschnittene Citronenschale wie auch den zurückgebliebenen Saft und etwas Zucker darunter, füllt damit eine Brodschnitte und legt die andere wieder darauf. Wenn alle so gefüllt sind, werden sie in kalte Milch getaucht und eine halbe Stunde so stehen gelassen. Kurz vor dem Gebrauche werden sie in gut abgeschlagene Eier getaucht und lichtbraun aus heißem Schmalz gebacken. Mit Zucker und Zimmt bestreut werden sie warm zu Tisch gegeben.