1942. Cochenille mit Zucker.

Diese unschädliche rothe Farbe, die aus der amerikanischen Cochenille oder dem Scharlachwurm bereitet wird, ist die schönste rothe Farbe, die uns den Scharlach, nämlich den Purpur ersetzt. Die Cochenillen sind von der Größe eines Hanfkorns, fast rund, mit einer weißlichen Wolle bedeckt; sie leben auf dem 2 Meter hohen Cactus opuntia, und werden jetzt auch in Peru und den französischen Colonien Westindiens gezogen. Die Bereitung ist folgende:

17½ Gramm Cochenille wird sehr fein gestoßen und auf einen Bogen Papier geschüttet. Hierauf werden 17½ Gramm Pottasche, 17½ Gramm gebrannter Alaun ebenso fein gestoßen und mit 35 Gramm cremor tartari zu der Cochenille gethan und mit derselben in einen Serpentin-Mörser nochmals fein gerieben. Sodann werden 3/10 Liter frisches Wasser in eine gut verzinnte Casserolle gethan und auf Kohlenfeuer in‘s Kochen gebracht; wenn nun dasselbe kocht, wird alles langsam hineingeschüttet und mit einem ganz neuen Holzlöffel umgerührt, dann schnell vom Feuer genommen, weil es sonst übersteigt. Sodann wird dieselbe durch ein reines Tuch in eine Porzellanschale geseiht, leicht gepreßt, dann wieder in die unterdeß gereinigte Casserolle gegossen. Hierauf werden 210 Gramm ganz fein gestoßener Raffinade-Zucker dazu gethan, untereinander gerührt, zusammen einmal aufgekocht, zurückgestellt, und nachdem die Farbe ausgekühlt ist, wird sie in eine gläserne Flasche gegossen, gut zugemacht und an einem kühlen Orte aufbewahrt.