A bride cake.
2 Kilo 240 Gramm feinstes trockenes Mehl, 2 Kilo 240 Gramm sehr frische Butter, 1 Kilo 400 Gramm feingestoßener Zucker, sechsunddreißig Eier, ein Kaffeelöffel voll Muskatblüthe, eben so viel Cardamomen, ein halber Kaffeelöffel voll feingestoßene Nelken, ein Kaffeelöffel voll Zimmt, 1 Kilo 680 Gramm gut gereinigte Weinbeeren, 560 Gramm geschälte und fein en filets geschnittene Mandeln, 420 Gramm abgezogene und ebenso geschnittene Pistazien, 560 Gramm candirte Orangenschalen und eben so viel Citronat, alles feinwürfelig geschnitten, nebst 3/10 Liter Rum und etwas Salz geben die Masse. Diese wird nun auf folgende Weise zusammengesetzt. Die Butter wird eine Stunde lang sehr flaumig abgerührt, dann kömmt der Zucker dazu, mit welchem sie noch eine Weile gerührt wird, dann wird das Weiße der Eier zu einem festen Schnee geschlagen und dieser langsam darunter gezogen; unterdessen hat man das Gelbe der Eier eine halbe Stunde lang gut abgerührt, welches sodann mit dem Mehl, den Mandeln und den übrigen Ingredienzen nebst dem Rum genau darunter amalgamirt wird. Das Backen geschieht auf folgende Weise: Es wird eine 48 bis 54 Centimeter hohe starke Kruste von weißem Papier gemacht, welche mit Butter gut ausgestrichen und über ein dickes Blech gestellt wird. In diese Kruste gibt man den dritten Theil der Masse, welche mit einem Eßlöffel glatt gestrichen und dann mit gut abgetropften halben Aprikosen belegt wird. Ueber diese füllt man die zweite Hälfte der Masse, über die ausgekernte, halbe Reineclauden gelegt werden, und dann füllt man den Rest der Masse darüber, welcher ebenfalls glatt gestrichen wird. Das Blech wird noch auf ein zweites gestellt und der Kuchen wenigstens drei Stunden sehr langsam gebacken, welches mit der größten Vorsicht und genauen Kenntniß des Ofens geschehen muß. Wenn der Kuchen in schönster, lichtbrauner Farbe gut aufgebacken und halb abgekühlt ist, wird das Papier abgelöst und der ganze Kuchen mit einer Punsch-Glasur glasirt, mit Pistazien bestreut, dann über eine gebrochene Serviette auf einer flachen Schüssel angerichtet und so servirt. Dieser Kuchen kann auf die mannigfaltigste Weise dekorirt werden, was lediglich dem guten Geschmacke des geübten Backmeisters anheimfällt. In der Londoner illustrirten Zeitung wurde vor mehreren Jahren eines solchen Hochzeitkuchens erwähnt; derselbe wurde von Herrn Hayward, Backmeister beim Herzog von Norfolk, ausgeführt. Dieser schöne Kuchen war auf nachstehende Weise geziert. Die obere Figur stelle die Göttin der Ernte mit Fahnen umgeben vor, der Kuchen ist mit weißen Rosen und Orangenblüthen, aus Zucker bereitet, umkränzt und die Basis sind sinnbildliche Figuren, welche Füllhörner und Fahnen tragen. Den ganzen Kuchen tragen drei Löwen und drei Talbotsche Hunde von Gold, welche auf einem Brett, mit hochrothem Sammt bedeckt, ruhen. Beigegebene Zeichnung ist ganz getreu aus der Londoner illustrirten Zeitung entnommen.