Von Daniel Lessmann. Bayr. Chronik eines Ungen. in Freybergs Samml. histor. Schriften u. Urk., I., 101. Ertl, Relatt. cur. Bav., p. 171. Denkwürdigkeiten aus der Oberpfalz, S. 66. Diese von vielen Geschichtsschreibern mitgeteilte Erzählung findet sich bereits in J. v. Königshovens Chronik von allen Kaisern etc., Augsburg 1480, S. 56.
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Durchs schmale Fenster zitternd floß Des Mondes bleicher Schein; Die Wächter saßen stumm am Tor Und nickten schlummernd ein.
Und schlummernd um die Feste schwieg
Der einsam aber hoch im Schloß
Der arme Herzog Friedrich war's,
Am Fenster stand der traur'ge Fürst
Kein Fähnlein weht aus Östreich her,
Da öffnet sich des Kerkers Tür,
»Komm, Friedrich, komm und laß den Gram!
Doch Friedrich wird des Worts nicht froh,
»Wie drangst du, Mann, so wundersam,
»Der Himmel, Friedrich, schickt mich nicht,
»Nach Freiheit lechzt mein armes Herz
Da schwand's und zog mit Sturmgetös |