Verwandelt sich in Julias Haus zu Verona.
Protheus und Julia treten auf.
Protheus.
Geduld, meine liebste Julia.
Julia.
Ich muß wol, da kein anders Mittel ist.
Protheus.
Ich will sobald zurükkehren, als es nur immer möglich
seyn wird.
Julia.
Wenn euer Herz sich nicht ändert, so zweifle ich nicht an
eurer baldigen Wiederkunft - - Behalte dieses zum Andenken deiner
Julia - -
(Sie giebt ihm einen Ring.)
Protheus.
So wollen wir einen Tausch treffen; hier, nehmt diesen dafür.
Julia.
Und ein heiliger Kuß soll das Siegel unsers Vertrags seyn!
Protheus.
Hier ist meine Hand, mit dem Schwur einer ewigen Treue; und wenn
jemals eine Stund' im Tage mich überschleicht, worinn ich
nicht nach meiner Julia seufze, so möge die nächste
folgende Stunde durch irgend ein schrekliches Unglük die
Vergeßlichkeit meiner Liebe straffen! Mein Vater wartet
auf mich; keine Antwort mehr, meine Liebe; die Fluth ruft mich
zur Abreise - - nein, nicht diese Fluth deiner Thränen; die
würde mich länger aufhalten, als ich darf. (Julia
geht ab.) Lebe wohl, Julia - - Wie? Sie geht, ohne mehr ein
Wort zu sagen? Ja, so macht es wahre Liebe; sie ist nicht wortreich,
sie spricht lieber durch Thaten als durch Worte.
Panthion tritt auf.
Panthion.
Signor Protheus, man wartet auf euch.
Protheus.
Geht nur, ich komme. Himmel! wie schwer ist es, von dem was man
liebt, zu scheiden!
(Er geht ab.)