1696. Kirschenbrod auf Mannheimer Art. Pain frits aux cerises à la Mannheim.

Von 560 Gramm Mehl, 140 Gramm Butter, vier Eidottern, einem Eßlöffel voll Zucker, etwas Salz und vier Eßlöffeln voll Hefe wird ein Teig gemacht, der mit der Hand auf dem Backtisch fein abgearbeitet, mit einem warmen Tuche bedeckt und eine halbe Stunde an einen warmen Ort zum Aufgehen gestellt wird. Aus diesem Teig werden kleine, runde Brödchen geformt, welche man auf ein Backblech 3 Centimeter breit auseinandersetzt und zugedeckt nochmals aufgehen läßt. Sie werden sodann lichtbraun gebacken, wenn sie kalt geworden, auf dem Reibeisen abgerieben und sodann in Milch, mit einigen Eiern untermengt, eingeweicht. Nachdem sie gut durchweicht sind, werden sie auf ein Sieb zum Abtropfen gelegt und aus heißem, frischen Schmalz langsam lichtbraun gebacken. Ebenso werden 1 Kilo 120 Gramm frische schwarze Kirschen, nachdem sie von ihren Stielen befreit sind, in dem Mörser gestoßen, in eine Casserolle gethan, mit einem Stückchen Zimmt und Citronenschale belegt, mit 1 1/10 Liter Wasser übergossen, 140 Gramm Bisquit-Brödchen darunter gerührt und langsam auf Kohlenfeuer, bis die Kirschen weich sind, gekocht. Diese Kirschen-Sauce wird sodann durch ein feines Haartuch gestrichen, in eine andere Casserolle gethan, mit einer halben Bouteille rothem Wein verdünnt und langsam gekocht. Hiernach werden die Brödchen in einer Mehlspeise-Schale erhaben angerichtet, mit zwei Theilen der angenehm gesüßten, wohlschmeckenden Kirschen-Sauce übergossen und mit dem in eine Saucière gegossenen Rest der Sauce zu Tisch gegeben.