1938. Veilchenblau, Veilchensaft.

Hierzu wählt man besonders Garten-Veilchen von dunkler Farbe und starkem Geruch. Die Blättchen von den Veilchen werden abgepflückt, und während des Abpflückens immer zugedeckt, damit der aromatische Geruch nicht zu sehr verflüchtigt. Wenn man also 1 1/10 Liter solcher Blättchen abgepflückt hat, werden diese in eine zinnerne Büchse, welche mit einem doppelten Deckel versehen ist und wovon der innere genau aufgelegt werden kann, gethan. Die Blättchen werden sodann fest eingedrückt, der Saft einer Citrone darüber gepreßt und mit 3/10 Liter kochendem Wasser übergossen, genau zugedeckt, worauf man sie einen Tag stehen läßt. Nach dieser Zeit wird der Saft geseiht, die Blättchen fest ausgedrückt und derselbe mit 280 Gramm Raffinade-Zucker in einer gut verzinnten Casserolle einmal aufgekocht. Wenn derselbe kalt ist, wird er in Glasflaschen gefüllt, genau zugemacht und bis zum Gebrauche aufbewahrt. Derselbe wird zum Glaciren feiner Backwerke, welche später bezeichnet werden, angewendet.