2224. Bachantin auf einem Sockel.

Die ganze Sockel-Form muß sich in vier Theile zerlegen lassen, mit Charnieren und unten wie oben mit zwei flachen Deckeln, welche ganz genau schließen und sich abnehmen lassen, versehen sein. Ebenso verhält es sich mit der Figur, welche mit ihrem Untersatze, worauf sie ruht, aus einer Form, die sich wieder in mehrere Stücke zerlegen läßt, gemacht sein muß. Der Amor ist eine Form für sich allein. Der Fuß der vasenartigen Sockel-Form wird mit festen Chokolade-Gefrornen egal eingefüllt, die Vase oder der obere Theil des Sockels wird mit Vanille-Gefrornem gefüllt. Die beiden Figuren können mit recht blaßroth gehaltenem Johannisbeer-Gefrornen gefüllt werden, jene Stellen aber, worauf sie ruhen, sind Pistazien-Gefrornes. Das Einfüllen muß bei allen diesen Gefrornen drei Stunden vorher geschehen, wobei bemerkt werden muß, daß die Gefrornen nur zwischen achtzehn bis neunzehn Grad wiegen dürfen und sehr fest gefroren sein müssen. Die eingestellten Formen werden alsdann mit genäßtem Papier eingehüllt, dieses fest an die Formen angedrückt, damit kein Wasser eindringen kann und dann in fein gestoßenes gut gesalzenes Eis eingegraben und so zwei bis drei Stunden, je nach der Größe der Form, an einem kalten Orte stehen gelassen. Eine kleine halbe Stunde vor dem Serviren wird der Sockel aus dem Eise genommen, das Papier abgelöst, die Form schnell in‘s kalte Wasser getaucht, abgetrocknet, die Charniere aufgelöst, die Form über eine Krystall-Schüssel gestellt und die vier Formenstücke behutsam abgenommen. Die große Figur wird ebenso aus der Form genommen, darüber gesetzt und der kleine Amor nach obiger Zeichnung darüber gelegt. Die einzelnen Blümchen, ein kleines Bäumchen, wie es die Zeichnung darstellt, sind natürliche, frische Blümchen, welche dem Ganzen ein ungemein schönes Ansehen geben. Die Gesichtchen sind leicht gemalt, wie auch das Gewand der großen Figur mit Cochenille-Farbe etwas dunkler bestrichen. Ist das Ganze auf die geschickteste Weise aufgesetzt, so wird die Krystall-Schale auf eine passende silberne Schüssel gestellt und sogleich präsentirt. Beim Einfüllen der Formen muß ich noch bemerken, daß in den freistehenden Aermchen dünne Drähte nach der Form mit eingelegt und an den Körpern eingesteckt werden müssen, welche zuvor, ehe die Form gefüllt wird, in Ordnung sein müssen; ebenso verhält es sich mit dem Fuße an dem Sockel, in welchem ein Draht mit vier 6 Centimeter langen Zacken, welche nach auswärts gebogen sein müssen, eingesteckt werden muß, welcher dem Ganzen mehr Halt gibt. Alle diese aufgesetzten Gefrornen, wenn sie mit der ihnen eigenen Eleganz ausgeführt werden sollen, erfordern viel Geschicklichkeit und lange Uebung in der Bereitung der Gefrornen selbst. Dieses Gefrorne kann auch ohne Sockel in eine Krystall-Schale gesetzt werden.