692. Gebratene Kalbsleber. Foie de veau à la broche.

Die Leber wird von unten, ohne die Oberfläche zu beschädigen, mit weißem Luftspeck, der in federkieldicke, 3 Centimeter lange Stückchen geschnitten, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuß gewürzt ist, durchspickt, dann ebenfalls die Oberfläche fein und schön gespickt. Hierauf schneidet man einige Zwiebeln, eine gelbe Rübe, Porri und Pastinak in feine Scheibchen, gibt einige Gewürzkörner, ein Lorbeerblatt, ein Sträußchen Majoran und Thymian dazu, thut alles zusammen in eine Casserolle, gießt 5/10 Liter Essig dazu und läßt das Ganze eine halbe Stunde langsam, gut zugedeckt, sieden. Nach dieser Zeit wird die Sauerbrühe in eine irdene Schüssel geseiht und wenn sie erkaltet ist, die Leber zwölf Stunden darin gebeizt, marinirt. Eine Stunde vor dem Anrichten wird sie herausgenommen, der Länge nach mit einem hölzernen Spießchen durchstochen, dieses an einem eisernen festgebunden, sodann die Leber in ganz mit Butter bestrichenem Papier eingebunden und bei hellem Feuer gebraten; eine halbe Stunde zuvor wird das Papier abgenommen, das Feuer etwas stärker gemacht, wo man sie in schöner Farbe fertig braten läßt. Beim Anrichten wird die Leber schön glacirt und etwas starke Jüs darunter gegeben. Auch wird die Leber öfters, nachdem das Papier weggenommen, ist, mit saurem Rahm, der mit etwas von der Sauerbrühe verdünnt wird, begossen und so vollends gar gebraten. Die abgetropfte Sauce wird dann darunter gegeben.