Protheus zu den Vorigen.
Silvia.
Stille, stille; hier kommt der Mann.
Valentin.
Willkommen, liebster Protheus: Gnädigste Gebieterin, ich
bitte euch, seinen Willkomm allhier mit irgend einem besondern
Merkmal eurer Gnade zu bekräftigen.
Silvia.
Seine Verdienste sind Bürge davor, daß er hier willkommen
ist; wenn es derjenige ist, dessen Abwesenheit ihr so oft bedaurt
habt.
Valentin.
Meine Gebieterin, er ist's: Erlaubet ihm, Gnädigste Princeßin,
Eu. Gnaden neben mir seine Dienste zu widmen.
Silvia.
Die Gebieterin wäre zu gering für einen solchen Diener.
Protheus.
Nein, Gnädigste Frau, sondern der Diener zu gering, seine
Augen zu einer so erhabnen Gebieterin zu erheben.
Valentin.
Nichts mehr von eurer Unwürdigkeit! Schönste Princeßin,
nehmt ihn zu euerm Diener an.
Protheus.
Meine ehrfurchtsvolle Ergebenheit ist alles was mich dieser Ehre
würdig machen kan.
Silvia.
Und Ergebenheit pflegt niemals ihre Vergeltung zu verfehlen. Diener,
ihr seyd einer unwürdigen Gebieterin willkommen.
Protheus.
Ich wollte mein Leben an denjenigen sezen, der das sagte, ausser
euch selbst.
Silvia.
Daß ihr willkommen seyd?
Protheus.
Daß ihr unwürdig seyd.
Ein Bedienter zu den Vorigen.
Bedienter.
Gnädigste Frau, der Herzog verlangt mit euch zu sprechen.
Silvia.
Ich gehe seine Befehle zu vernehmen. (Der Bediente geht ab.)
Kommt, Signor Thurio, begleitet mich. Noch einmal willkommen,
mein neuangenommener Diener; ich lasse euch bey einander, damit
ihr euch über eure eignen Angelegenheiten besprechen könnt.
Wenn ihr damit fertig seyd, so hoffe ich wieder von euch zu hören.
Protheus.
Wir werden auf Eu. Gnaden Befehle warten.
(Silvia und Thurio gehen ab.)