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Linux - Wegweiser für Netzwerker

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Betrieb eines NIS-Servers

Nach so viel Theorie wird es langsam Zeit, daß wir uns bei der eigentlichen Konfigurationsarbeit die Hände schmutzig machen.In diesem Abschnitt behandeln wir die Konfiguration eines NIS-Servers. Läuft bereits ein NIS-Server in Ihrem Netz, müssen Sie keinen eigenen einrichten. In dem Fall können Sie diesen Abschnitt getrost überspringen.

Wenn Sie nur ein wenig mit dem Server experimentieren wollen, müssen Sie unbedingt darauf achten, keinen NIS-Domainnamen zu verwenden, der in Ihrem Netzwerk bereits eingesetzt wird. Das könnte die gesamten Netzwerkdienste zum Absturz bringen und viele Leute sehr verzweifelt und sehr ärgerlich machen.

Es gibt zwei mögliche NIS-Server-Konfigurationen: Master und Slave. Sollte Ihr Master-Server mal ausfallen, stellt die Slave-Konfiguration einen Live-Backup-Rechner zur Verfügung. Hier behandeln wir nur die Konfiguration eines Master-Servers. Wenn Sie auch einen Slave-Server konfigurieren wollen, erklärt Ihnen die Serverdokumentation die Unterschiede.

Für Linux existieren zur Zeit zwei freie NIS-Server-Implementierungen. Die eine ist in Tobias Rebers yps-Paket enthalten, die andere in Peter Erikssons ypserv-Paket. Welche Implementierung Sie nehmen, bleibt Ihnen überlassen.

Nach der Installation des Serverprogramms (ypserv) in /usr/sbin sollten Sie das Verzeichnis anlegen, in dem Sie die Map-Dateien speichern wollen, die Ihr Server verteilen soll. Beim Einrichten der NIS-Domain für die brewery-Domain würden die Maps in /var/yp/brewery untergebracht werden. Der Server prüft, ob er eine bestimmte NIS-Domain bedient, indem er nachsieht, ob ein entsprechendes Map-Verzeichnis vorhanden ist. Wenn Sie eine NIS-Domain nicht mehr versorgen wollen, müssen Sie sicherstellen, daß Sie auch das Verzeichnis löschen.

Maps werden üblicherweise in DBM-Dateien gespeichert, um die Suchzeiten zu minimieren. Diese werden aus den Master-Dateien erzeugt, wobei ein Programm namens makedbm (für Tobias' Server) bzw. dbmload (für Peters Server) eingesetzt wird.

Die Umwandlung einer Master-Datei in eine für dbmload verwendbare Form erfordert normalerweise ein bißchen awk oder sed-Magie. Peter Erikssons ypserv-Paket enthält daher ein Makefile (ypMakefile), das Ihnen die Konvertierung der allgemeinsten Master-Dateien abnimmt. Sie sollten es unter dem Namen Makefile in Ihrem Map-Verzeichnis installieren und es so editieren, daß alle benötigten Maps enthalten sind. Ziemlich zu Anfang der Datei finden Sie den Eintrag all, der die Dienste aufführt, die ypserv anbieten soll. Normalerweise sieht die Zeile in etwa so aus:

all: ethers hosts networks protocols rpc services passwd group netid

Sollen beispielsweise keine ethers.byname- und ethers.byaddr-Maps erzeugt werden, entfernen Sie einfach die Bedingung ethers aus dieser Regel. Um Ihr Setup zu testen, können Sie zuerst mit ein oder zwei Maps wie den services.*-Maps beginnen.

Nachdem Sie die entsprechenden Korrekturen am Makefile vorgenommen haben, geben Sie im Map-Verzeichnis einfach make ein. Die Maps werden nun automatisch generiert und installiert. Sie müssen die Maps jedesmal aktualisieren, wenn Sie die Master-Dateien verändern, weil diese Änderungen sonst für das Netzwerk nicht sichtbar sind.

Der Abschnitt “Einrichtung eines NIS-Clients mit GNU libc” beschreibt die Konfiguration des NIS-Client-Codes. Wenn Ihr Setup nicht funktioniert, sollten Sie prüfen, ob überhaupt Anforderungen bei Ihrem Server eingehen oder nicht. Wenn Sie ypserv mit der Kommandozeilenoption -debug starten, werden Debugging-Informationen zu allen NIS-Anforderungen und zu den zurückgelieferten Resultaten auf die Konsole ausgegeben. Dies sollte Ihnen einen Hinweis darauf geben, wo das Problem liegt. Tobias' Server verfügt über keine solche Option.





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