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Linux - Wegweiser für NetzwerkerOnline-VersionCopyright © 2001
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Einer der erstaunlichsten Fakten über Usenet ist, daß es kein Teil irgendeiner Organisation ist und daß es auch keinerlei zentrale Autorität für das Netzwerkmanagement besitzt. In der Tat ist es ein Teil einer Usenet-Überlieferung, für die Sie — von einer technischen Beschreibung mal abgesehen — einfach nicht genau sagen können, was sie eigentlich ist. Auch auf die Gefahr hin, daß sich das dumm anhört, kann man das Usenet als einen Zusammenschluß separater Systeme betrachten, die untereinander Usenet-News austauschen. Um Ihr eigenes System in das Usenet einzubinden, müssen Sie nur ein anderes Usenet-System finden und mit deren Besitzern und Verwaltern eine Vereinbarung darüber treffen, daß mit Ihnen News ausgetauscht werden. Das Weitergeben von News an ein anderes System wird auch als Feeding bezeichnet, woher ein weiteres allgemeines Axiom der Usenet-Philosophie stammt: “Holen Sie sich einen Feed, und Sie sind dabei!”
Die grundlegende Einheit der Usenet-News ist der Artikel. Dabei handelt es sich um eine Nachricht, die von einem Benutzer geschrieben und ins Netz eingespeist (“gepostet”) wurde. Damit das News-System in der Lage ist, mit Artikeln umzugehen, werden diesen administrative Informationen, die sogenannten Artikel-Header, vorangestellt. Ein solcher Header erinnert stark an das Mail-Header-Format, das im Internet-Mail-Standard RFC-822 beschrieben ist. Er besteht aus verschiedenen Textzeilen, die mit einem durch einen Doppelpunkt abgeschlossenen Feldnamen beginnen, dem dann der Wert des Feldes folgt.1
Artikel werden in eine oder mehrere Newsgruppen übertragen. Sie können sich Newsgruppen als ein Forum für Artikel zu einem bestimmten Thema vorstellen. Alle Newsgruppen sind in einer Hierarchie angeordnet, wobei der Gruppenname den Platz in der Hierarchie widerspiegelt. Das macht es häufig einfach zu erkennen, um was es in einer Gruppe eigentlich geht. Beispielsweise kann jeder aus dem Namen dieser Newsgruppe erkennen, daß comp.os.linux.announce für Ankündigungen zu einem Computerbetriebssystem namens Linux genutzt wird.
Diese Artikel werden dann zwischen allen Usenet-Systemen ausgetauscht, die willens sind, News aus dieser Gruppe weiterzuleiten. Sind zwei Systeme übereingekommen, miteinander News auszutauschen, können sie jede gewünschte Newsgruppe transportieren. Es können sogar eigene lokale News-Hierarchien eingeführt werden. Beispielsweise könnte groucho.edu einen News-Link zu barnyard.edu besitzen, der einer der Haupt-News-Verteiler ist, sowie verschiedene Links zu kleineren Systemen, die es mit News versorgt. Nun könnte das Barnyard College alle Usenet-Gruppen empfangen wollen, während die GMU nur einige der Haupthierarchien wie sci, comp, rec usw. nutzen möchte. Einige dahinterliegende Systeme, z.B. ein UUCP-System namens brewhq, könnten noch weniger Gruppen wollen, weil die Netzwerk- oder Hardwareressourcen nicht ausreichen. Andererseits könnte brewhq Newsgruppen aus der fj-Hierarchie empfangen wollen, die von der GMU nicht empfangen werden. brewhq besitzt daher einen weiteren Link zu gargleblaster.com, die alle fj-Gruppen empfängt und diese an brewhq weitergibt. Der Datenfluß der News ist in Abbildung 20.1 zu sehen.
Die Bezeichnungen neben den von brewhq ausgehenden Pfeilen bedürfen vielleicht der Erklärung. Standardmäßig sollen alle lokal erzeugten News an groucho.edu geschickt werden. Weil groucho.edu aber die fj-Gruppen nicht transportiert, macht es keinen Sinn, ihm Nachrichten dieser Gruppe zu schicken. Daher wird der Feed von brewhq zur GMU mit dem Text all,!fj
versehen, was verdeutlichen soll, daß alle Gruppen außer denen unterhalb von fj dorthin gesendet werden.
Abbildung 20.1: Datenfluß von Usenet-News durch die Groucho-Marx-Universität
1. |
Das Format von Usenet-News-Nachrichten ist in RFC-1036, “Standard for interchange of USENET messages”, angegeben. |
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