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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. Auflage

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Manpages

Die wichtigste Information überhaupt ist die, wie Sie selbst etwas herausfinden können. Wir wollen dieses Konzept beibehalten und stellen Ihnen deshalb jetzt die Online-Hilfe vor, die mit Unix-Systemen ausgeliefert wird. Man nennt sie Manual-Pages (Handbuchseiten) oder kurz Manpages.

Eigentlich sind die Manpages noch nicht das Gelbe vom Ei. Das liegt daran, daß sie kurz gehalten sind und eine ganze Menge Unix-Wissen voraussetzen. Jede Manpage behandelt einen bestimmten Befehl, sagt aber nur selten etwas darüber aus, warum Sie gerade diesen Befehl benutzen sollten. Trotzdem sind die Manpages wichtig. Die Befehle auf verschiedenen Unix-Systemen können leicht unterschiedlich sein, und dann sind die Manpages die zuverlässigste Informationsquelle zu dem, was auf Ihrem System passiert. Man muß dem Linux Documentation Project großes Lob aussprechen für die unglaublich vielen Stunden, die man dort auf die Erstellung der Manpages verwendet hat. Informationen zu einem bestimmten Befehl erhalten Sie zum Beispiel mit:

$ man ls

Die Manpages sind in verschiedene Abschnitte (sections) eingeteilt - abhängig von ihrem Einsatzzweck. Die Benutzerbefehle finden sich im Abschnitt 1, die Systemaufrufe von Unix sind im Abschnitt 2 dokumentiert usw. Die Abschnitte 1, 4 (Dateiformate) und 8 (Systemverwaltung) werden Sie am meisten interessieren. Wenn Sie die Manpages online lesen, spielen die Abschnitte keine Rolle, sie können aber als Option bei der Suche nach einem Befehl mit angegeben werden:

$ man 1 ls

Wenn Sie allerdings einmal ein gedrucktes Handbuch in die Hand nehmen, werden Sie feststellen, daß es nach diesem Schema in Abschnitte eingeteilt ist. Manche Einträge tauchen unter demselben Namen in verschiedenen Abschnitten auf. (So ist zum Beispiel chmod sowohl ein Befehl als auch ein Systemaufruf.) Deshalb werden Sie gelegentlich den Namen einer Manpage zusammen mit der Nummer des entsprechenden Abschnitts in Klammern dahinter sehen, etwa ls(1).

Es gibt allerdings eine Situation, in der Sie die Abschnittsnummer auch auf der Kommandozeile benötigen, nämlich wenn es mehrere Manpages für das gleiche Schlüsselwort gibt (beispielsweise für einen Befehl und eine Systemfunktion gleichen Namens). Wenn Sie zum Beispiel eine Bibliotheksfunktion nachschlagen wollen, der Befehl man Ihnen aber Informationen zum Befehl liefert, dann können Sie mit der Abschnittsnummer sagen, was Sie genau sehen möchten.

Sehen Sie sich den Anfang der Manpage an. Die erste Überschrift lautet NAME. Darunter steht eine einzeilige Beschreibung. Diese Beschreibungen sind eine wertvolle Hilfe, wenn Sie nicht genau wissen, wonach Sie suchen. Finden Sie einen Begriff, der mit Ihrem Thema zusammenhängt, und geben Sie diesen Begriff zusammen mit dem Befehl apropos ein.

$ apropos edit

Mit diesem Befehl erhalten Sie eine Liste der Manpages, die mit Ihrem Suchbegriff zusammenhängen. Der Algorithmus ist einfach: apropos zeigt alle NAME-Zeilen an, in denen Ihr Suchbegriff vorkommt.

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Kapitel 11

Eine Anwendung für das X Window System, xman, hilft ebenfalls beim Lesen der Manpages. Wir beschreiben xman im Abschnitt »xman: Per Mausklick zu den Manpages« in Kapitel 11, Die X Arbeitsoberfläche anpassen.

Auch Manpages werden, genau wie Befehle, manchmal an merkwürdigen Stellen installiert. Es kann zum Beispiel sein, daß Sie einige spezielle Programme im Verzeichnis /usr/local installiert haben und die Manpages dazu in /usr/local/man. Der Befehl man wird nicht automatisch in /usr/local/man suchen, so daß Sie statt einer Manpage nur die Meldung »No manual entry« erhalten. Korrigieren Sie das, indem Sie alle Verzeichnisse, in denen Manpages stehen, in der Variable MANPATH angeben. Ein Beispiel:

$ export MANPATH=/usr/man:/usr/local/man

Die Syntax ist dieselbe wie bei PATH, das wir weiter oben in diesem Kapitel besprochen haben. Die einzelnen Verzeichnisse werden durch Doppelpunkte getrennt. Falls Sie mit csh oder tcsh arbeiten, müssen Sie eingeben:

$ setenv MANPATH /usr/man:/usr/local/man

Haben Sie bereits einige Manpages gelesen und sind immer noch verwirrt? Die Manpages sind nicht als Einführung in ein neues Thema gedacht. Besorgen Sie sich deshalb ein gutes Buch für Unix-Anfänger, und benutzen Sie die Manpages wieder, wenn Sie sich mit dem System vertraut gemacht haben. Sie werden dann auf diese Online-Hilfe nicht mehr verzichten wollen.

Manpages sind nicht die einzige Informationsquelle. Programme aus dem GNU-Projekt kommen oft mit Info-Seiten, die mit dem Programm info angezeigt werden können. Um beispielsweise die Info-Seiten zum Befehl find anzuzeigen, würden Sie folgenden Befehl verwenden:

$ info find

Das Programm info ist ziemlich kryptisch und hat eine Vielzahl von Optionen. Um es zu erlernen, geben Sie am besten im Programm STRG-H ein und lesen den Hilfetext. Glücklicherweise gibt es auch Programme, die einfacher zu bedienen sind, darunter tkinfo und kdehelp. Diese verwenden das X Window System für ihre graphische Oberfläche. Außerdem können Sie Info-Seiten mit dem Programm Emacs (siehe »Der Editor Emacs« in Kapitel 9, Editoren, Textwerkzeuge, Grafiken und Drucken) oder dem in manchen Linux-Distributionen zur Verfügung stehenden Programm pinfo, das mehr wie der Webbrowser Lynx funktioniert, lesen.

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Kapitel 16

In jüngerer Zeit wird mehr und mehr Dokumentation in Form von HTML-Seiten zur Verfügung gestellt. Diese können Sie mit jedem Webbrowser lesen (siehe Kapitel 16, Das World Wide Web und E-Mail). Im Netscape Navigator wählen Sie beispielsweise »Open Page...« aus dem Menü »Datei« , worauf ein ganz gewöhnlicher Dateiauswahldialog geöffnet wird, in dem Sie die gewünschte Datei auswählen können.



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