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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. AuflageOnline-VersionBitte denken Sie daran: Sie dürfen zwar die Online-Version ausdrucken, aber diesen Druck nicht fotokopieren oder verkaufen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Wünschen Sie mehr Informationen zu der gedruckten Version des Buches Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration oder wollen Sie es bestellen, dann klicken Sie bitte hier.
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Wir haben bereits erwähnt, daß beim Einloggen eine Shell für Sie geöffnet wird (oder die graphische Oberfläche gestartet wird, wenn das System so konfiguriert ist). Das gleiche geschieht, wenn Sie mit xterm ein Fenster unter X aufmachen. Die Shell interpretiert Ihre Befehle und führt sie aus. Wir wollen uns zunächst ein wenig mit den verschiedenen Shells befassen, weil sie auch Einfluß auf einige Punkte haben, die wir weiter unten im Text besprechen.
Falls Sie es verwirrend finden, daß es unter Unix so viele verschiedene Shells gibt, betrachten Sie das einfach als ein Zeichen der Evolution. Glauben Sie uns: Sie wären bestimmt nicht glücklich, wenn Sie mit der ersten für Unix entwickelten Shell, der Bourne-Shell, arbeiten müßten. Obwohl das zu ihrer Zeit (Mitte der 70er Jahre) eine tolle Benutzerschnittstelle war, fehlten ihr doch einige nützliche Anwendungen für die interaktive Arbeit - unter anderem die Dinge, auf die wir in diesem Abschnitt noch eingehen. Deshalb sind im Laufe der Zeit andere Shells entwickelt worden, und das gibt Ihnen die Gelegenheit, die Shell auszuwählen, die Ihrer Arbeitsweise am besten entspricht.
Für Linux gibt es unter anderem folgende Shells:
Geben Sie folgenden Befehl ein, wenn Sie herausfinden möchten, mit welcher Shell Sie arbeiten. Sie erhalten den vollen Pfadnamen zu Ihrer Shell. Vergessen Sie nicht, das Dollar-Zeichen mit einzugeben:
Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß Sie mit bash arbeiten, der Bourne-Again-Shell. Falls Sie sich in einer anderen Shell wiederfinden, ist dies vielleicht eine gute Gelegenheit, auf bash umzusteigen. Die bash ist äußerst umfangreich, folgt dem POSIX-Standard, wird gut unterstützt und ist unter Linux sehr beliebt. Mit dem Befehl chsh können Sie eine andere Shell auswählen:
Bevor ein Benutzer eine bestimmte Shell auswählen kann, muß diese installiert und vom Systemadministrator durch Eintragen in /etc/shells freigegeben worden sein.
Die Unterschiede zwischen den Shells lassen sich aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.
Einerseits kann man Bourne-Shell-kompatible von C-Shell-kompatiblen Schnittstellen unterscheiden. Dieser Gesichtspunkt ist interessant, wenn es um die Programmierung der Shell geht (das Schreiben von Shell-Skripten). Die Bourne- und die C-Shell benutzen unterschiedliche Konstrukte für die Shell-Programmierung. Unter den meisten Leuten gilt die Bourne-Shell als die bessere Alternative, und es gibt viele Unix-Utilities, die nur unter der Bourne-Shell laufen.
Andererseits kann man Shells auch danach einteilen, ob sie das Editieren der Kommandozeile erlauben oder nicht (alle neueren Shells bieten diese Möglichkeit). Sowohl der sh als auch der csh fehlt diese nützliche Erweiterung.
Wenn Sie diese beiden Kriterien - Kompatibilität mit der Bourne-Shell und das Editieren der Befehlszeile - miteinander kombinieren, bleiben die Shells bash, ksh und zsh als sinnvolle Alternativen übrig. Sie sollten verschiedene Shells ausprobieren, bevor Sie sich endgültig entscheiden. Es kann von Vorteil sein, mehr als eine Shell zu kennen, wenn Sie einmal vor einem System sitzen, auf dem nicht alle Shells vorhanden sind.
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