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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. Auflage

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Das System herunterfahren

Glücklicherweise ist das Herunterfahren eines Linux-Systems wesentlich einfacher als das Booten. Trotzdem gehört mehr dazu, als einfach den RESET-Schalter zu drücken. Wie alle Unix-Systeme puffert auch Linux schreibende und lesende Zugriffe auf die Festplatte im Arbeitsspeicher. Das bedeutet, daß erst dann auf die Festplatte geschrieben wird, wenn es absolut notwendig ist, und daß wiederholtes Lesen eines Blocks auf der Festplatte direkt aus dem RAM bedient wird. Dies steigert den Datendurchsatz ganz erheblich, weil Festplatten im Vergleich zur CPU extrem langsam sind.

Das Problem liegt darin, daß bei einer plötzlichen Unterbrechung der Stromversorgung oder einem unerwarteten Neustart des Systems der Inhalt der Puffer im Speicher nicht mehr auf die Festplatte geschrieben würde. Datenverlust oder -zerstörung könnte die Folge sein. /sbin/update ist ein Programm, das auf den meisten Systemen von /etc/rc.d/rc.sysim aus aufgerufen wird. Es synchronisiert (das heißt schreibt) den Inhalt der Plattenpuffer alle 5 Sekunden, um zu verhindern, daß bei einem Systemabsturz ernsthafter Schaden entsteht. Trotzdem muß das System auf »sichere« Art und Weise heruntergefahren werden, bevor es neu gestartet wird. Damit stellen Sie nicht nur sicher, daß die Puffer ordnungsgemäß geleert werden, sondern auch, daß alle laufenden Prozesse »sauber« terminieren.

shutdown ist der allgemeingültige Befehl für alle Fälle, mit dem das System angehalten oder neu gebootet wird. Geben Sie als root folgendes ein:

/sbin/shutdown -r +10

um das System in zehn Minuten erneut zu booten. Mit dem Schalter -r bestimmen Sie, daß das System nach dem Anhalten wieder hochgefahren wird, und +10 gibt die Zeit bis zum Booten vor (zehn Minuten). Das System wird an alle aktiven Terminals eine Warnung ausgeben, in der die Zeit bis zum Herunterfahren des Systems heruntergezählt wird. Sie können Ihren eigenen Warnhinweis anzeigen lassen, indem Sie folgendes eingeben:

/sbin/shutdown -r +10 "System bootet, um neuen Kernel zu testen"

Die Zeit für den Systemhalt kann auch absolut angegeben werden:

/sbin/shutdown -r 13:00

läßt das System um 13.00 Uhr neu booten. Mit

/sbin/shutdown -r now

bewirken Sie, daß der Neustart des Systems sofort (nach dem sicheren Anhalten des Systems) erfolgt.

Mit dem Schalter -h anstelle von -r erreichen Sie, daß das System nach dem Anhalten nicht wieder bootet - danach können Sie die Stromversorgung unterbrechen, ohne einen Datenverlust befürchten zu müssen. Wenn Sie weder -h noch -r angeben, wird das System in den Single-User-Modus geschaltet.

Wir haben im vorhergehenden Abschnitt gesehen, daß Sie die Tastenfolge STRG-ALT-ENTF von init abfangen lassen können, um danach shutdown ausführen zu lassen. Falls Sie es gewohnt sind, Ihr System auf diese Art neu zu starten, ist es vielleicht eine gute Idee sicherzustellen, daß Ihre /etc/inittab einen Eintrag für ctrlaltdel enthält. Denken Sie daran, daß Sie Ihr Linux-System niemals mit dem Ein-/Ausschalter oder dem RESET-Schalter an der Frontseite Ihres Rechners neu booten sollten. Solange sich das System nicht endgültig aufhängt (was selten passiert), sollten Sie auf jeden Fall shutdown benutzen. Eine der herausragenden Eigenschaften von Multiprocessing-Systemen ist es, daß Sie beim Absturz eines Programms fast immer auf eine andere virtuelle Konsole oder in ein anderes Fenster wechseln können, um die Situation von dort aus zu bereinigen.

Icon

shutdown(8)

shutdown kennt noch eine Reihe weiterer Optionen. Mit dem Schalter -c unterbrechen Sie einen bereits ausgelösten Systemstop. (Natürlich können Sie den Prozeß auch von Hand mit kill abbrechen, aber shutdown -c ist vielleicht einfacher.) Der Schalter -k gibt die Warnung aus, ohne das System tatsächlich anzuhalten. Wenn Sie an den grausigen Details zu shutdown interessiert sind, sollten Sie die Manpage lesen.



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