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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. AuflageOnline-VersionBitte denken Sie daran: Sie dürfen zwar die Online-Version ausdrucken, aber diesen Druck nicht fotokopieren oder verkaufen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Wünschen Sie mehr Informationen zu der gedruckten Version des Buches Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration oder wollen Sie es bestellen, dann klicken Sie bitte hier.
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Wir wollen uns jetzt dem X Window System zuwenden - einem der mächtigsten und wichtigsten Softwarepakete für Linux. Falls Sie bereits mit X auf einem Unix-System vertraut sind, haben Sie Glück - X unter Linux unterscheidet sich kaum von X auf anderen Unix-Systemen. Falls Sie noch keine Gelegenheit hatten, X zu benutzen, fürchten Sie sich nicht: Die Rettung ist nahe. Das Schwierigste ist allerdings die Konfiguration, die sich von anderen X-Implementierungen deutlich unterscheidet. Wir werden daher besonders intensiv auf die Konfiguration von XFree86 eingehen.
Es ist schwierig, das X Window System in aller Kürze zu beschreiben. X ist eine vollständige graphische Benutzeroberfläche für Unix-Systeme. Es enthält eine riesige Anzahl an Optionen sowohl für den Programmierer als auch für den Benutzer. So gibt es zum Beispiel mehr als ein Dutzend Fenster-Manager (window managers) für X, von denen jeder einen anderen Ansatz zur Handhabung der Fenster bietet. Durch Veränderung der Konfigurationen des verwendeten Fenster-Managers können Sie die Plazierung der Fenster auf dem Bildschirm, die Farben und Umrandungen der Fenster und vieles andere mehr beeinflussen.
X wurde ursprünglich vom Projekt Athena am MIT und der Digital Equipment Corporation entwickelt. Die aktuelle Version ist Version 11, mit dem Revisions-Level 6.3 (X11R6.3); diese Version wurde im Dezember 1996 herausgebracht. Seit der Freigabe der Version 11 ist X zum Standard bei graphischen Bedienoberflächen für Unix geworden. Die Entwicklung geht auch nach der Übergabe des Copyrights an The Open Group, einem Zusammenschluß von OSF und X/Open, die wiederum viele kleine und mehrere große Hard- und Softwarehersteller vertreten, weiter.
Aufgrund der freizügigen Lizenz kann das X Window System weiter sowohl kommerziell als auch als Freeware unter Linux verteilt werden. Unter Linux gibt es mehrere Implementierungen des X Window Systems. Die am weitesten verbreitete ist XFree86TM, die frei verfügbare Implementierung von X auf PC-Unix-Systemen. Diese unterstützt neben Intel auch Alpha AXP, MicroSPARC und PowerPC-Rechner. Weitere Architekturen werden folgen. XFree86 entstand aus X386-1.2, das Teil der offiziellen X11R5-Quellen war, dort aber nicht mehr weiter gepflegt wurde und daher sehr schnell veraltete. Die aktuellen Versionen von XFree86 haben mit diesem Urvater nur noch einen kleinen Kern gemeinsam, Unterstützung für unzählige neue Karten und Support für viele weitere Betriebssysteme (darunter auch Linux) wurden hinzugefügt, außerdem ist XFree86 auf dem neuesten Stand X11R6.3.
In diesem Abschnitt werden wir die Installation und Konfiguration von XFree86 auf Ihrem System besprechen, und im nächsten machen wir uns dann auf eine Entdekkungsreise durch die Benutzung von X.
Linux-Distributionen installieren X automatisch (wenn Sie das wollen). Wenn Sie Glück haben, brauchen Sie dieses Kapitel überhaupt nicht. Aber viele Anwender haben nicht so viel Glück: ihre Distribution erkennt die Grafikkarte oder den Monitor nicht, schreibt eine Datei an die falsche Stelle, so daß der X-Server nicht starten kann, oder hat ein anderes Problem. Einer der großen Vorteile dieses Buches besteht darin, daß wir Sie mit den Tiefen und Untiefen der X-Konfiguration vertraut machen, damit Sie X unabhängig davon zum Laufen bringen können, was Ihre Distribution macht. Sie müssen dieses Kapitel möglicherweise nicht lesen, aber wenn Sie es brauchen, werden Sie froh sein, daß es vorhanden ist.
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