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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. AuflageOnline-VersionBitte denken Sie daran: Sie dürfen zwar die Online-Version ausdrucken, aber diesen Druck nicht fotokopieren oder verkaufen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Wünschen Sie mehr Informationen zu der gedruckten Version des Buches Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration oder wollen Sie es bestellen, dann klicken Sie bitte hier.
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X basiert auf dem Client/Server-Modell; dabei ist der X Server ein Programm, das auf Ihrem System läuft und alle Zugriffe auf die Grafikhardware abwickelt. Ein X-Client ist ein Anwendungsprogramm, das mit dem Server kommuniziert, indem es solche Anforderungen wie »Zeichne eine Linie« oder »Werte Tastatureingaben aus« an den Server weiterleitet. Der X-Server zeichnet dann die Linie auf den Bildschirm oder reicht Eingaben des Benutzers (per Tastatur, Maus oder sonstwie) an das Client-Programm weiter, um solche Anforderungen zu erfüllen. Beispiele für X-Anwendungen sind xterm (eine Terminal-Emulation innerhalb eines Fensters) und xman (ein X-basierter Reader für Manpages).
Der zentrale Vorteil von X ist die Tatsache, daß X ein netzwerkfähiges graphisches System ist. Das bedeutet: Die X-Clients können sowohl lokal (auf demselben Rechner wie der Server) als auch entfernt (auf einem Rechner irgendwo in einem TCP/IP-Netzwerk, auch irgendwo im Internet am anderen Ende der Welt) laufen. Der X-Server nimmt Anforderungen von Clients auf lokalen ebenso wie auf entfernten Netzwerk-Sockets entgegen. Offensichtlich verleiht dies dem X Window System enorme Flexibilität. Wenn Sie über eine Verbindung zu einem TCP/IP-Netzwerk verfügen, haben Sie die Möglichkeit, sich über das Netzwerk in ein anderes System einzuloggen, dort ein Anwendungsprogramm zu starten und die Ausgaben des Programms von Ihrem lokalen X-Server darstellen zu lassen.
Weitere Vorteile von X sind die Sicherheit (wenn der Benutzer dies wünscht), die modulare Trennung in Client, X Programmierbibliothek Xlib, Fenster-Manager und Server und die Unterstützung vieler verschiedener Architekturen. Damit ist das X Window System technisch allen anderen Fenstersystemen weit überlegen.
Das X Window System unterscheidet zwischen Anwendungsverhalten und Fenster-Management. Clients, die unter X laufen, werden in einem oder mehreren Fenstern dargestellt. Es ist allerdings nicht der X-Server, der bestimmt, wie die Fenster verwaltet werden (wo sie erscheinen, wie ihre Größe verändert wird usw.) und wie sie aussehen (die Art der Rahmen). Statt dessen läuft neben den anderen X-Clients noch ein Client, der als Window-Manager bezeichnet wird; dieser Window-Manager übernimmt die Verwaltung der Fenster. Das Aussehen Ihrer X-Arbeitsumgebung hängt zum Teil davon ab, für welchen Fenster-Manager Sie sich entscheiden. Die meisten Window-Manager sind äußerst flexibel und konfigurierbar. Der Benutzer kann auf die Darstellung der Fensterdekoration, das Fokusverhalten, die Belegung der Maustasten über dem Bildschirmhintergrund und vieles andere mehr über die Konfigurationsdateien des Window-Managers Einfluß nehmen. Auf moderneren Systemen können Sie diese Einstellungen auch über eine graphische Benutzerschnittstelle vornehmen.
Zum Verständnis der Window-Manager ist es wichtig zu wissen, daß diese nicht die Darstellung des vom Client erzeugten Fensters beeinflussen; der Window-Manager übernimmt lediglich die Darstellung der Fensterdekoration, also des Rahmens und der Buttons, mit denen Sie Fenster schließen, verschieben, vergrößern und verkleinern können.
Auf einem X-Server kann nur ein Window-Manager zur selben Zeit arbeiten. Theoretisch wäre es sogar möglich, ganz ohne zu arbeiten. Das wäre aber sehr unbequem, denn Sie könnten dann weder Fenster auf dem Bildschirm verschieben, noch welche von außen schließen oder bestimmen, welches Fenster über den anderen liegen soll.
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