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7 PHP Grundlagen


1 Einleitung

PHP[*] ist eine serverseitige, in HTML[*] eingebettete Scriptsprache - oder mit anderen Worten: PHP-Scripte werden auf dem Server ausgeführt, im Gegensatz z.B. zum üblichen JavaScript und Java[*]. Der Programmcode wird in die HTML-Quelldatei geschrieben und somit i.A. nicht in einer extra PHP-Datei abgelegt. Als Script werden Programme bezeichnet, die keine eigenständigen Programme sind, weil sie nicht kompliziert genug sind und andere Programme benötigen, um ausgeführt zu werden.

Im Gegensatz zu HTML und JavaScript erscheint der eigentliche PHP-Code i.A. nicht auf der Clientseite, d.h. der Quellcode, den man sich im Browser auch ansehen kann, enthält für gewöhnlich keinen PHP-Code[*]. Der HTML-Code wird beim Abruf der Webseite, wie bei normalen Seiten auch, 1:1 an den Client geschickt; der PHP-Code wird durch den Server ausgeführt und die Ausgabe dann, zusammen mit den nicht interpretierten HTML-Scriptanteilen, an den Client gesandt. Es ist auch möglich, PHP-Scripte ganz ohne (sichtbare) Ausgabe laufen zu lassen - was durchaus sinnvoll sein kann.

Immer wenn man sich fragt, ob etwas möglich ist, ist zu überlegen, ob dazu eine Aktion auf dem Server (wo die Webseite liegt) oder auf dem Client (wo die Webseite angezeigt wird) notwendig ist. Z.B.: Ist es möglich, mit einem PHP-Befehl die aktuelle Webseite auszudrucken? Die Antwort ist ganz einfach: Damit auf dem Client die Seite ausgedruckt wird, muß dem Browser ein Befehl übermittelt werden. Da PHP aber auf dem Server ausgeführt wird, kann es diesen Befehl folglich nicht selbst in die Tat umsetzen. Auf dem Client wird aber z.B. JavaScript ausgeführt, das einen Befehl anbietet, der die Seite ausdruckt (sofern JavaScript aktiviert ist). Für viele andere Aktionen ist aber nicht einmal JavaScript nötig.

Im vorigen Kapitel wurde SQL beschrieben, jetzt wird PHP erklärt. Dies sind zwei voneinander unabhängige Sprachen, die erst einmal nichts miteinander zu tun haben[*]! Auch wenn es Funktionen in beiden Sprachen gibt, die ähnlich heißen, können sie sich doch deutlich unterscheiden. Im weiteren Verlauf wird gezeigt, wie man die beiden Programmiersprachen zusammenführt. Auch dann muß man sich weiter im Klaren darüber sein, was SQL und was PHP ist.


2 Grundbefehle

PHP wird einfach in den HTML-Quellcode geschrieben. Damit der Server weiß, in welcher Datei er nach PHP-Scripten suchen soll, müssen die Dateien die richtige Endung (Extension) haben. Bei PHP3 waren .php3 und .phtml üblich, bei PHP4 ist dagegen .php gebräuchlicher. Man kann natürlich den Webserver so konfigurieren, daß er jede beliebige Endung als PHP-Script identifiziert. Damit der Server darüber hinaus noch weiß, welche Ausdrücke er in der Datei interpretieren soll, müssen jeweils der Anfang und das Ende des PHP-Teils gekennzeichnet werden. Dafür gibt es drei Möglichkeiten:
1 <? echo "Hello world!"; ?>
2 <?php echo "Hello world!"; ?>
3 <script language="php">
    echo "Hello world!";
  </script>
Die erste Möglichkeit ist die kürzeste und damit bei vielen die beliebteste (wer ist nicht gerne faul?). Sie ist allerdings nicht XML[*]-konform, so daß später Probleme auf den Programmierer zukommen können, wenn man sie benutzt. Außerdem gibt es Server, die diese Variante nicht erkennen. Ich benutze immer die zweite Variante; sie ist kurz, aber dennoch XML-konform.

Die Sprache PHP ist hauptsächlich von C, aber auch von Java und Perl (die ihrerseits von C beeinflußt wurden) geprägt. Aber auch für Pascal/Delphi-Programmierer ist die Sprache nicht schwer zu erlernen.
Grundsätzlich gilt (merken!): Eine Anweisung wird immer mit einem ; abgeschlossen und eine Funktion bzw. einen Funktionsaufruf erkennt man an runden Klammern ().


1 Der echo-Befehl

Den wichtigsten Befehl haben wir oben schon verwendet: den echo-Befehl, der Strings ausgibt. Im obigen Beispiel wird jeweils Hello world! ausgegeben. Der Text, der ausgegeben werden soll, muß natürlich in Anführungsstrichen stehen, da der Server sonst versucht, ihn als PHP-Befehl zu interpretieren. Dieses Vorgehen wird Quoten oder Quoting[*] genannt. Bei den Anführungsstrichen gibt es zwei verschiedene: einmal das einfache ' und das doppelte . Es gibt auch einen Unterschied zwischen den beiden: Bei den doppelten Anführungsstrichen versucht der Server, den Text zu interpretieren, bei den einfachen hingegen behandelt er ihn nicht speziell, sondern gibt ihn z.B. direkt aus. Weitere Erklärungen zu Anführungszeichen finden sich in Kapitel 7.2.6.4.
$var = 123;

echo 'Die Variable $var hat den Wert 123!\n';
echo "Die Variable $var hat den Wert 123!\n";
Das erste echo gibt Die Variable $var hat den Wert 123!\n aus, das zweite hingegen Die Variable 123 hat den Wert 123! mit folgendem Zeilenumbruch.

echo "Say \"Hello World\" my friend";
Die Ausgabe bei diesem echo ist Say Hello World! my friend . Wie man sieht, müssen doppelte Anführungsstriche, die ausgegeben werden sollen, besonders gekennzeichnet werden. Dieses Vorgehen nennt man Escapen[*]. Es ist insbesondere für das Ausgeben von HTML-Quelltext in Verbindung mit echo und print nötig und kann u.U. zu Problemen führen, wenn man vergißt, in allen Teilstrings zu quoten. Siehe auch Kapitel 12 (Fehlersuche).

2 Der print-Befehl

Neben dem echo- gibt es auch den print-Befehl. Im Endeffekt leisten beide dasselbe: Sie geben Text aus. echo ist ein internes Sprachkonstrukt, wohingegen print ein Ausdruck (Expression) ist. echo kann mehrere Argumente haben, die nicht in Klammern stehen dürfen. print kann nur genau ein Argument haben.
Alle folgenden Anweisungen sind zulässig und geben dasselbe aus:

$var1 = "Hallo";
$var2 = "Welt!";

echo $var1," ",$var2;

echo $var1." ".$var2;
print ($var1." ".$var2);

$res = print ($var1." ".$var2);

3 Zuweisungen

Wenn man der Variablen $a den Wert der Variablen $b zuweisen will, muß man dies mithilfe des Gleichheitszeichens machen. Das bedeutet aber auch, daß man Vergleiche in PHP nicht mit dem einfachen Gleichheitszeichen machen kann; wie man dies erreicht, erfahren wir daher noch später.
$a = $b;


4 Operatoren

Nur irgendwelche Werte in irgendwelche Variablen zu schreiben, wird irgendwann langweilig. Deshalb gibt es auch ein paar Operatoren. Dabei muß man zwischen den arithmetischen (Zahlen), String- (Text), Bit-, logischen (bool'schen) und Vergleichs-Operatoren unterscheiden.

1 Arithmetische Operatoren


Table 7.1: Arithmetische Operatoren in PHP
Beispiel Name Ergebnis
$a + $b Addition Summe von $a und $b
$a - $b Subtraktion Differenz von $a und $b
$a * $b Multiplikation Produkt von $a und $b
$a / $b Division Dividend von $a und $b
$a % $b Modulo Rest der Division von $a und $b


Wenn beide Operanden bei der Division vom Typ integer (ganzzahliger Wert) sind, ist das Ergebnis ebenfalls integer. Ist ein Operand eine Kommazahl, wird das Ergebnis auch eine Kommazahl.

Befehle wie $a = $a + 5 kann man etwas abkürzen:

$a += 5;            // entspricht $a = $a + 5;
$a *= 2;            // entspricht $a = $a * 2;
$i++;               // entspricht $i = $i + 1;
$i--:               // entspricht $i = $i - 1;


2 String-Operatoren

Es gibt nur einen echten String-Operator: den Verbindungsoperator (.).
$a = "Hello ";
$b = $a . "World!"; // jetzt ist $b = "Hello World!"
Auch hier lassen sich Befehle der Form $a = $a . noch etwas Text abkürzen:
$a = "Hello ";
$a .= "World!";

3 Bit-Operatoren

Bitweise Operatoren erlauben es, bestimmte Bits in einer Integervariablen zu setzen.

Table 7.2: Bit-Operatoren in PHP
Beispiel Name Ergebnis
$a & $b UND Bits, die in $a und $b gesetzt sind, werden gesetzt
$a | $b ODER Bits, die in $a oder $b gesetzt sind, werden gesetzt
~$a NICHT Bits, die in $a gesetzt sind, werden nicht gesetzt und umgekehrt


4 Logische Operatoren

Logische bzw. bool'sche Operatoren werden zum Beispiel zum Verknüpfen von mehreren Vergleichen bei einer Bedingung benötigt. true ist übrigens der Wahrheitswert; dessen Verneinung lautet false.

Table 7.3: Logische Operatoren in PHP
Beispiel Name Ergebnis
$a and $b UND true, wenn beide ($a und $b) true sind
$a or $b ODER true, wenn mind. einer ($a oder $b) true ist
$a xor $b Exklusiv-ODER true, wenn genau einer ($a oder $b) true ist
!$a NICHT true, wenn $a false ist
$a && $b UND true, wenn beide ($a und $b) true sind
$a || $b ODER true, wenn mind. einer ($a oder $b) true ist


Der Unterschied zwischen den beiden UND und ODER liegt in deren Priorität verglichen mit anderen Operatoren.

5 Vergleichsoperatoren

Für Bedingungen braucht man Vergleichsoperatoren.

Table 7.4: Vergleichsoperatoren in PHP
== Gleich
!= Ungleich
> Größer
< Kleiner
>= Größer gleich
<= Kleiner gleich



5 Kommentare

Für Kommentare gibt es zwei Möglichkeiten der Schreibweise:
echo "Noch kein Kommentar!";

/* Dies ist ein Kommentar,
der auch ueber mehrere Zeilen gehen kann */

// Dies ist wieder ein Kommentar,
// der jeweils bis zum Ende der Zeile geht

echo "Kein Kommentar mehr!";
Die erste und die letzte Zeile sind Befehle, der Rest sind Kommentare.

6 Variablen

Alle Variablen werden durch ein vorangestelltes $ gekennzeichnet. Die Variablen müssen nicht vorher definiert oder deklariert werden. PHP verwendet den Typ, den es für richtig hält. Der Variablentyp kann auch bei der ersten Benutzung festgelegt werden, indem er davor in Klammern angegeben wird. In Tabelle 7.5 sind die verfügbaren Typen aufgelistet. Neben Variablen gibt es noch Konstanten, die in Kapitel 7.2.7 beschrieben werden.


Table 7.5: Typen in PHP
int, integer Integer
real, double, float Double
boolean Boolean
string String
array Array
object Objekt


1 Integer

Eine Integer-Variable kann (auf 32-Bit-Maschinen) alle ganzen Zahlen im Bereich von -2.147.482.648 bis +2.147.482.647 (entspricht -231-1 bis +231-1 ) als Wert annehmen.

Wird einer Integervariablen ein Wert außerhalb des oben genannten Wertebereichs zugewiesen, erfolgt die Umwandlung in den Typ double.

Man kann Zahlen nicht nur in dem uns geläufigen Dezimalsystem (Basis: 10) eingeben. Es gibt auch noch das hexadezimale System (Basis: 16) und Oktalsystem (Basis: 8). Damit PHP weiß, was wir meinen, wird bei Hexadzimalzahlen ein 0x und bei Oktalzahlen eine 0 vorangestellt. Diese Zahlensysteme werden häufig wegen ihrer stärkeren Hardware-Nähe benutzt. Für uns sind sie im Moment eher weniger interessant.


2 Double/Float

Für reelle Zahlen gibt es den Datentyp Double bzw. Float. Der Wertebereich geht (auf 32-Bit-Maschinen) von ca. -1,7E308 bis ca. 1,7E308 (entspricht -21024-1 bis +21024-1 mit einer Genauigkeit von grob 14 Stellen.


3 Boolean

Mit PHP4 ist auch der Datentyp Boolean eingeführt worden. PHP3 hat den bool'schen Wert true als Integer mit dem Wert 1 interpretiert.


4 String

In Strings werden Buchstaben-/Zeichenketten gespeichert. Wenn man Strings definiert, muß ihr Inhalt in Anführungszeichen geschrieben werden (siehe auch Kapitel 7.2.1).

Betrachten wir als erstes die doppelten Anführungszeichen (). Um z.B. innerhalb der Anführungszeichen eines echo- oder print-Befehls ein Anführungszeichen zu schreiben (so, daß es ausgegeben wird), muß dieses mit einem Backslash (\) versehen werden, weil es sonst den String beenden würde. Buchstaben mit einem vorangestellten Backslash werden als escaped characters[*] bezeichnet. Eine Übersicht der escaped characters gibt es in Tabelle 7.6.


Table 7.6: escaped characters
\n line feed: neue Zeile (Abk. LF, ASCII-Code 0x0A)
\r carriage return (Abk. CR, ASCII-Code 0x0D)
\t horizontaler Tabulator (Abk. HT, ASCII-Code 0x09)
\\ Backslash
\$ Dollar-Zeichen
\" doppeltes Anführungszeichen


Auch bei den einfachen Anführungszeichen gibt es escaped characters: Es können genau zwei verwendet werden, nämlich \ (einfaches Anführungszeichen) und \\ (Backslash).

Ein String ist im Prinzip ein Array aus Zeichen. Dadurch kann man problemlos auf einzelne Zeichen zugreifen. Z.B. wird mit $string[n] auf das n-te Zeichen im String zugegriffen. Erfordert eine Funktion als Parameter nun unbedingt ein richtiges Array, muß der String erst konvertiert werden. Die einfachste mir bekannte Möglichkeit ist mit Hilfe einer kleinen for-Schleife (hier in eine Funktion verpackt):

/**
 * Die Funktion wandelt einen String in ein Array um
 * und gibt dieses zurück
 *
 * @param    string   Der Text, der umgewandelt werden soll
 * @return   array    Array mit den einzelnen Buchstaben
 *                    des Textes
 */
function str2array($text){
  $ar = array();
  for ($i=0; $i<strlen($text); $i++){
    $ar[] = $text[$i];
  }
  return $ar;
}

Die bisher unbekannten Befehle sollen erstmal nicht weiter stören; sie werden weiter unten erklärt. Mehr zu Funktionen im Kapitel 7.7.

5 Beispiel

Ein kleines Beispiel zu den bis hierher beschriebenen Datentypen:
Die Funktion int floor(float number) schneidet die Nachkommastellen ab und gibt einen Integer zurück.

$a = 1234;          // $a ist ein Integer
$b = (double) $a;   // $b ist ein Double mit dem Wert 1234
$a = 0123;          // Oktalzahl (entspricht 83 dezimal)
$a = 0xbad;         // Hexadezimalzahl
                    // (entspricht 2989 dezimal)
echo floor((0.1+0.7)*10); // Ausgabe ist 7


6 Array

Ein Array ist eine n-dimensionale Liste. Was soll das heißen? Nehmen wir folgendes Beispiel:
$monat[1] = "Januar";
$monat[2] = "Februar";
$monat[3] = "Maerz";
$monat[4] = "April";
$monat[5] = "Mai";
$monat[6] = "Juni";
$monat[7] = "Juli";
$monat[8] = "August";
$monat[9] = "September";
$monat[10] = "Oktober";
$monat[11] = "November";
$monat[12] = "Dezember";
Oder als Tabelle:



Zeile Name
1 Januar
2 Februar
3 Maerz
4 April
5 Mai
6 Juni
7 Juli
8 August
9 September
10 Oktober
11 November
12 Dezember


Bei dieser Tabelle spricht man von einer 1-dimensionalen Tabelle, weil eine Koordinate (die Zeilennummer) ausreicht, um jedes Feld eindeutig zu bestimmen. Der Index (=Zeilennummer) wird in eckigen Klammern hinter dem Array-Namen angegeben.

Wenn man neben dem Monatsnamen auch die Anzahl der Tage[*] im jeweiligen Monat abspeichern will, braucht man eine 2-dimensionale Tabelle:



Zeile Name Tage
1 Januar 31
2 Februar 28
3 Maerz 31
4 April 30
5 Mai 31
6 Juni 30
7 Juli 31
8 August 31
9 September 30
10 Oktober 31
11 November 30
12 Dezember 31

Und das ganze in PHP:

$monat[1]["Name"] = "Januar";       $monat[1]["Tage"] = 31;
$monat[2]["Name"] = "Februar";      $monat[2]["Tage"] = 28;
$monat[3]["Name"] = "Maerz";        $monat[3]["Tage"] = 31;
$monat[4]["Name"] = "April";        $monat[4]["Tage"] = 30;
$monat[5]["Name"] = "Mai";          $monat[5]["Tage"] = 31;
$monat[6]["Name"] = "Juni";         $monat[6]["Tage"] = 30;
$monat[7]["Name"] = "Juli";         $monat[7]["Tage"] = 31;
$monat[8]["Name"] = "August";       $monat[8]["Tage"] = 31;
$monat[9]["Name"] = "September";    $monat[9]["Tage"] = 30;
$monat[10]["Name"] = "Oktober";     $monat[10]["Tage"] = 31;
$monat[11]["Name"] = "November";    $monat[11]["Tage"] = 30;
$monat[12]["Name"] = "Dezember";    $monat[12]["Tage"] = 31;

In diesem Beispiel sehen wir zwei wichtige Eigenschaften von Arrays in PHP: Zum einen werden bei mehreren Dimensionen die Indizes einzeln in eckigen Klammern hinter dem Array-Namen angegeben. Zum anderen kann man bei PHP, im Gegensatz zu gewöhnlichen Programmiersprachen, für die Indizes beliebige Datentypen verwenden. Dadurch werden sogenannte assoziative Arrays möglich.

Wie kann man sich n-dimensionale Arrays vorstellen? Bei 3 Dimensionen ist es noch relativ einfach: Nimmt man mehrere 2-dimensionale Arrays und legt diese aufeinander, hat man die 3. Dimension. Ab der 4. Dimension wird das schon etwas schwerer. Aber im Zweifelsfall muß man sich die Arrays nicht vorstellen, sondern nur Daten in ihnen speichern.


7 Konstanten

In PHP gibt es neben Variablen auch Konstanten. Bei Konstanten ist, wie der Name schon sagt, der Wert nicht veränderlich, außerdem sind sie überall abrufbar. Weitere Unterschiede zu Variablen sind, daß Konstanten nur Werte von Primitivtypen[*] annehmen können und überhaupt grundsätzlich von Variablen unterschieden werden müssen: Konstantennamen bestehen nur aus alphanumerischen Zeichen, werden also nicht mit einem Dollarzeichen eingeleitet, und sind völlig unabhängig von Variablen gleichen Namens. Um die Unterscheidung deutlich zu machen, nimmt man daher für die Namen von Konstanten häufig nur Großbuchstaben.

Konstanten werden auch grundsätzlich anders definiert, nämlich mittels einer PHP-Funktion namens define(). Als ersten Parameter übergibt man dieser Funktion den Namen der zu definierenden Konstante und als zweiten deren Wert.
Folgendes Beispiel sollte das Gesagte verdeutlichen:

$var = "variabler Wert";
define("CONST", "konstanter Wert");
$var = CONST;
echo $var;
$CONST = "Problem?";

Der Beispielcode würde zu keinem Problem führen, denn CONST hat weiterhin den Wert, der der Konstante mittels define() zugewiesen wurde; gleichzeitig hat durch die Zuweisung in Zeile 3 auch $var den Wert der Konstante angenommen[*].

Durch die letzte Zeile wird einfach eine neue Variable angelegt, die denselben Namen hat wie die Konstante. So sollte man jedoch ausdrücklich nicht programmieren! Es sollte nicht allzu schwierig sein, einen anderen Namen zu finden...

Zu einem Fehler würde es erst dann kommen, wenn man in der letzten Zeile das Dollarzeichen entfernte. Dann nämlich würde etwas versucht, was per definitionem nicht erlaubt ist: einer Konstanten einen neuen Wert zuweisen. Da in PHP für die Definition einer Konstanten jedoch eine Funktion benutzt wird, kommt man auch nicht so schnell durcheinander.


8 IF

Die IF-Abfrage ist eines der wichtigsten Elemente der Programmierung; die Syntax ist identisch zu C:
if (expr)
  statement
expr ist Platzhalter für die Bedingung und statement für den Befehl, der bei erfüllter Bedingung ausgeführt werden soll. Als Beispiel:
if ($a>$b)
  print "a ist groesser als b";
Falls man mehr als einen Befehl hat, der ausgeführt werden soll, so ist auch das möglich. Man muß die Befehle nur in geschweifte Klammern einschließen:
if ($a>$b) {
  print "a ist groesser als b";
  $b = $a;
}

Man kann natürlich auch nur einzelne Befehle in geschweifte Klammern einschließen (und sei es nur, um einheitlich zu programmieren).


9 ELSE

Wenn man zwei Anweisungen hat, die abhängig von einer Bedingung alternativ ausgeführt werden sollen, so kann man entweder zwei IF-Abfragen mit gegensätzlichen Bedingungen nehmen...
if ($a>$b)
  print "a ist groesser als b";
if ($a<=$b)
  print "a ist nicht groesser als b";
...oder aber den ELSE-Zweig verwenden:
if ($a>$b)
  print "a ist groesser als b";
 else
  print "a ist nicht groesser als b";

Analog zu IF kann man auch hier mehrere Befehle pro Zweig (IF, ELSE) angegeben; in diesem Fall müssen diese Anweisungen in geschweiften Klammern geschrieben werden. Kombinationen (z.B. geschweifte Klammern bei IF, aber keine bei ELSE) sind möglich.


10 ELSEIF

ELSEIF ist eine Kombination aus ELSE und IF. Am Beispiel wird dies hoffentlich deutlich:
if ($a > $b) {
    print "a ist groesser als b";
} elseif ($a == $b) {
    print "a ist gleich b";
} else {
    print "a ist kleiner als b";
}


11 Alternative Syntax für IF: IF(): ...ENDIF;

Falls man in dem Fall, daß eine bestimmte Bedingung erfüllt ist, ganze HTML-Blöcke ausgeben will, bietet sich eine alternative Syntax an:
<?php if ($a<$b): ?>
<h1>a ist kleiner als b</h1>
<?php endif; ?>
Der HTML-Text wird nur dann ausgegeben, wenn die Bedingung A kleiner B erfüllt ist. Es können auch mehrere HTML-Zeilen benutzt werden. Hier machen geschweifte Klammern natürlich keinen Sinn, wie auch im folgenden Fall.


12 Alternative Syntax für IF: (?:)

Wenn man je nach Bedingung bestimmte Werte haben will, kann man auch die Kurzsyntax verwenden. Allgemein:
(Bedingung?Rückgabewert wenn true:Rückgabewert wenn false)
An einem konkreten Beispiel:
<?php
  echo ($a < $b?"a ist kleiner als b":"");
?>
Ich jedoch mag diese Syntax in der Regel nicht besonders, weil sie mir zu unübersichtlich ist. Mein Co-Autor ist da anderer Ansicht. ;-) Ein prima Anwendungsbeispiel für diese Kurzform ist die Funktion printf, die in Kapitel 7.8.1 beschrieben wird.


13 WHILE

WHILE-Schleifen sind die einfachsten Schleifen in PHP. Die Grundform der WHILE-Schleife ist die folgende:
WHILE (expr) statement
Die Bedeutung der WHILE-Schleife ist einfach: Solange die Bedingung expr erfüllt ist, wird die Anweisung statement ausgeführt. Falls die Bedingung von Anfang an nicht erfüllt ist, wird die Anweisung überhaupt nicht ausgeführt. Analog zu IF müssen mehrere Anweisungen, die zur selben WHILE-Schleife gehören, in geschweifte Klammern eingeschlossen werden.

Man kann auch die alternative Syntax nehmen:

WHILE (expr) : statement ... ENDWHILE;
Das Ergebnis der folgenden Beispiele ist identisch; beide geben die Zahlen von 1 bis 10 aus.
/* Beispiel 1 */
$i=1;
while ($i<=10) {
    print $i++;  // $i wird erst ausgegeben und
                 // dann inkrementiert
                 // inkrement = Nachfolger
                 //           = um eins erhoeht (bei Zahlen)
}

/* Beispiel 2 */
$i=1;
while ($i<=10):
    print $i;
    $i++;
endwhile;


14 DO ...WHILE

DO ...WHILE-Schleifen sind den WHILE-Schleifen ähnlich, es werden allerdings erst die Anweisungen ausgeführt und dann wird die Bedingung überprüft. Ein kleines Beispiel:
$i=0;
do {
    print $i;
} while ($i>0);    // $i wird genau einmal ausgegeben
Für Pascal/Delphi-Kenner:
Die DO ...WHILE-Schleife ist vom Prinzip her identisch mit REPEAT UNTIL.


15 FOR

FOR-Schleifen[*] sind die kompliziertesten Schleifen in PHP. Die Syntax ist identisch mit der in C:
FOR (expr1; expr2; expr3) statement
Der erste Ausdruck expr1 wird genau einmal, am Anfang, ausgeführt. Damit initialisiert man in der Regel die Variable.
Der zweite Ausdruck expr2 wird am Anfang jedes Schleifendurchlaufs überprüft. Wenn die Bedingung erfüllt ist, wird die Schleife ausgeführt; wenn nicht, wird abgebrochen. Das ist die Laufbedingung.
Am Ende jedes Schleifendurchlaufs wird der dritte Ausdruck expr3 ausgeführt.
Jeder Ausdruck kann auch leergelassen werden.

Analog zu IF müssen mehrere Anweisungen, die zur selben FOR-Schleife gehören, in geschweifte Klammern eingeschlossen werden.

Die FOR-Schleife kann im Prinzip auch mit einer WHILE-Schleife nachgebildet werden. Allgemein ausgedrückt (mit den oben verwendeten Bezeichnern) sähe das dann so aus:

expr1;
while (expr2){
  statement
  expr3;
}

Die folgenden Beispiele geben jeweils die Zahlen von 1 bis 10 aus:

/* Beispiel 1 */
for ($i=1; $i<=10; $i++) {
    print $i;
}

/* Beispiel 2 */
for ($i=1;;$i++) {
    if ($i > 10) {
      break;
    }
    print $i;
}

/* Beispiel 3 */
$i=1;
for (;;) {
    if ($i>10) {
      break;
    }
    print $i;
    $i++;
}

/* Beispiel 4 */
$i=1;
while ($i<=10){
  print $i;
  $i++;
}
Das erste Beispiel ist natürlich das geschickteste. Im vierten Beispiel ist die FOR-Schleife mit Hilfe von WHILE nachgebildet worden. Wir sehen als erstes die Initialisierung ($i wird auf 1 gesetzt). Die WHILE-Schleife läuft so lange, wie die Laufbedingung erfüllt ist ($i muß kleiner/gleich 10 sein). Dann kommt die eigentliche Anweisung (Ausgabe der Variablenwerte) und als letztes wird $i inkrementiert[*].

Mit break wird die aktuelle Schleife verlassen.


16 SWITCH

Die Funktion der SWITCH-Anweisung ist identisch mit der der CASE OF-Anweisung in Pascal/Delphi. Die Anweisung ist ähnlich einer Serie von IF-Anweisungen mit denselben Ausdrücken. In vielen Situationen will man eine Variable oder einen Ausdruck mit vielen Werten vergleichen und abhängig von den Werten der Variablen unterschiedliche Befehle ausführen. Genau das erreicht eine SWITCH-Anweisung.

Hier zwei Beispiele, die dasselbe Ergebnis ausgeben - einmal mit einer Reihe von IF-Anweisungen und einmal mit einer SWITCH-Anweisung gelöst:

/* Beispiel 1 */
if ($i == 0) {
  print "i ist gleich 0";
}
if ($i == 1) {
  print "i ist gleich 1";
}

/* Beispiel 2 */
switch ($i) {
  case 0:
    print "i ist gleich 0";
    break;
  case 1:
    print "i ist gleich 1";
    break;
}

Es ist wichtig zu wissen, wie die SWITCH-Anweisung arbeitet, um Fehler zu vermeiden. Bei der SWITCH-Anweisung wird Zeile für Zeile (wirklich, Anweisung für Anweisung!) abgearbeitet. Am Anfang wird kein Code ausgeführt. Nur dann, wenn eine CASE-Anweisung mit einem Wert gefunden wird, der gleich dem Wert des SWITCH-Ausdruckes ist, fängt PHP an, die Anweisungen auszuführen. PHP fährt fort, die Anweisungen bis an das Ende des SWITCH-Blockes auszuführen oder bis es das erste Mal auf eine BREAK-Anweisung stößt. Wenn man keine BREAK-Anweisung an das Ende einer CASE-Anweisung schreibt, fährt PHP fort, Anweisungen über den folgenden Fall auszuführen. Z.B.:

/*Beispiel 3 */
switch ($i) {
  case 0:
    print "i ist gleich 0";
  case 1:
    print "i ist gleich 1";
}

Falls $i gleich 0 sein sollte, würden beide Anweisungen ausgegeben, was in diesem Fall nicht erwünscht wäre.

Dieses Verhalten kann aber auch bewußt genutzt werden, wie man in den folgenden Fällen sieht:

/*Beispiel 4 */
switch($i) {
  case 0:
    print "i ist gleich 0";
    break;
  case 1:
  case 2:
    print "i ist gleich 1 oder 2";
}

/*Beispiel 5 */
switch($i) {
  case 0:
    print "i ist gleich 0";
  case 1:
  case 2:
    print "i ist gleich 0 oder 1 oder 2";
}

Ein spezieller Fall ist der default-Fall. Dieser Fall trifft auf alles zu, was nicht von den anderen Fällen abgedeckt wird.

/* Beispiel 6 */
switch ($i) {
  case 0:
    print "i ist gleich 0";
    break;
  case 1:
    print "i ist gleich 1";
    break;
  default:
    print "i ist ungleich 0, 1";
}


3 include

Der Befehl
include("dateiname");
fügt an dieser Stelle den Inhalt der Datei dateiname ein. Dadurch ist es möglich, Quellcode, der in mehreren Dateien benötigt wird, zentral zu halten, so daß Änderungen einfacher werden.

Die Datei, die eingefügt wird, wird als HTML-Code interpretiert, deshalb muß, wenn in der Datei nur PHP-Code steht, diese Datei mit <?php anfangen und mit ?> aufhören (bzw. mit anderen PHP-Code-Markierungen, siehe Kapitel 7.2).

Wenn include() in Verbindung mit Bedingungen oder Schleifen eingesetzt wird, muß es immer in geschweiften Klammern geschrieben werden.

/* So ist es falsch */
if ($Bedingung)
  include("Datei.inc");

/* So ist es richtig */
if ($Bedingung){
  include("Datei.inc");
}


4 require

Ganz analog zu include() funktioniert require(). Es wird aber von PHP etwas anders behandelt. Der require()-Ausdruck wird beim ersten Aufruf durch die Datei ersetzt. Wie bei include() wird erst einmal aus dem PHP-Modus gesprungen. Es gibt drei wesentliche Unterschiede zu include(): Zum einen wird require() immer ausgeführt, also auch dann, wenn es eigentlich abhängig von einer IF-Bedingung nicht ausgeführt werden dürfte; zum anderen wird es innerhalb einer Schleife (FOR, WHILE) nur ein einziges Mal ausgeführt - egal, wie oft die Schleife durchlaufen wird (trotzdem wird der Inhalt der eingefügten Datei mehrmals abgearbeitet). Der dritte Unterschied liegt in der Reaktion auf nicht vorhandene Dateien: include() gibt nur ein Warning aus und PHP läuft weiter, bei require() bricht PHP mit einem Fatal error: ab.

5 Beispiele zu include und require

Es gibt im selbem Verzeichnis, in dem das PHP-Script liegt, noch folgende Dateien:

test.txt

Dies ist ein einfacher Text.<br>
Die Variable i hat den Wert <?php echo $i; ?>.<br>

test1.txt

Datei test1.txt

test2.txt

Datei test2.txt

Aber jetzt zu den Beispielen:

echo "Erstmal ein einfaches include/require<br>\n";
$i = 5;
include("test.txt");
require("test.txt");

Die Ausgabe des Scripts ist, wie zu erwarten, folgende:

Erstmal ein einfaches include/require<br>
Dies ist ein einfacher Text.<br>
Die Variable i hat den Wert 5.<br>
Dies ist ein einfacher Text.<br>
Die Variable i hat den Wert 5.<br>

Auch in Schleifen können include() und require() verwendet werden.

echo "\nKleine for-Schleife fuer include<br>\n";
for ($i=1;$i<=3;$i++){
  include("test.txt");
}
echo "\nKleine for-Schleife fuer require<br>\n";
for ($i=1;$i<=3;$i++){
  require("test.txt");
}

Auch hier ist die Ausgabe, wie zu erwarten:

Kleine for-Schleife für include
Dies ist ein einfacher Text.
Die Variable i hat den Wert 1.
Dies ist ein einfacher Text.
Die Variable i hat den Wert 2.
Dies ist ein einfacher Text.
Die Variable i hat den Wert 3.
Kleine for-Schleife für require
Dies ist ein einfacher Text.
Die Variable i hat den Wert 1.
Dies ist ein einfacher Text.
Die Variable i hat den Wert 2.
Dies ist ein einfacher Text.
Die Variable i hat den Wert 3.

Als letztes ein Beispiel, wo man einen Unterschied zwischen include() und require() sehen kann:

echo "\nKleine for-Schleife fuer include<br>\n";
for ($i=1;$i<=3;$i++){
  include("test$i.txt");
}
echo "\nKleine for-Schleife fuer require<br>\n";
for ($i=1;$i<=3;$i++){
  require("test$i.txt");
}

Hier gibt es eine Unterschied zwischen PHP3 und PHP4. Die Ausgabe bei PHP3 ist folgende:

Kleine for-Schleife für include<br>
Datei test1.txt
Datei test2.txt
<br>
<b>Warning</b>:  Failed opening 'test3.txt' for inclusion in <b>....

Kleine for-Schleife für require<br>
Datei test1.txt
Datei test1.txt
Datei test1.txt

Die Ausgabe von PHP4:

Kleine for-Schleife für include<br>
Datei test1.txt
Datei test2.txt
<br>
<b>Warning</b>:  Failed opening 'test3.txt' for inclusion (include_....

Kleine for-Schleife für require<br>
Datei test1.txt
Datei test2.txt
<br>
<b>Fatal error</b>:  Failed opening required 'test3.txt' (include_....

Die include()-Anweisung wird bei PHP3 und PHP4 identisch behandelt. In beiden Fällen wird versucht die Datein test1.txt,test2.txt und test3.txt einzufügen, wobei letzteres mangels vorhandener Datei nicht funktioniert.

Bei require() sieht das ganze etwas anders aus. PHP3 verhält sich, wie ich es erwartet habe. Die Datei wird einmal eingefügt und dann wird der Inhalt der Datei mehrmals aufgerufen. Bei PHP4 verhält sich die require() merkwürdigerweise wie die include() Anweisung. :-/


6 include_once, require_once

Seit PHP4 gibt es neben den Funktionen include() und require() auch noch die Funktionen include_once() und require_once(). Der Name zeigt schon, wo der Unterschied ist. Bei den *_once() Funktionen wird die Datei nur einmal eingefügt, unabhängig davon, wie häufig man versucht, sie einzufügen.

Der Sinn ist einfach: Bei umfangreichen Webseiten gibt es häufig eine Datei, die die zentralen Funktionen enthält. Da diese in den Webseiten benötigt werden, fügt man sie immer am Anfang ein. Soweit kein Problem. Sobald aber mehrere zentrale Funktionsdateien existieren, die sich auch untereinander benötigen, wird es schwierig, weil jede nur einmal eingefügt werden darf.


7 Funktionen

Funktionen dienen dem Zusammenfassen mehrerer Befehle zu einem Aufruf. Dadurch werden Programme einfacher lesbar, weil klar ist, wozu ein Befehlsblock dient.

Bei einigen Programmiersprachen findet eine Unterscheidung zwischen Funktionen statt, die einen Wert zurückgeben und solchen, die keinen Wert zurückgeben. Z.B. in Pascal/Delphi gibt es neben den sog. Funktionen, die einen Wert zurückgeben, sog. Prozeduren, die keinen Wert zurückgeben. PHP macht hier, genau wie C und C++, keinen Unterschied.

Die Syntax lautet wie folgt:

function foo($arg_1, $arg_2, ..., $arg_n) {
  echo "Example function.\n";
  return $retval;
}
Die Funktion bekommt die Argumente Arg_1 bis Arg_n übergeben und gibt den Wert der Variablen retval zurück. Wird kein return in der Funktion benutzt, hat man dasselbe Verhalten wie bei einer Prozedur in Pascal/Delphi. Rückgabewerte müssen (im Gegensatz zu Pascal/Delphi) nicht abgefragt werden.

Ein kleines Beispiel:

function my_sqr($num) {  // gibt das Quadrat von $num zurueck
    return $num * $num;
}
echo my_sqr(4);          // gibt 16 aus
my_sqr(4);               // ruft die Funktion auf,
                         // es passiert aber nichts
                         // (der Rueckgabewert wird ignoriert)

1 Variablenparameter

Normalerweise werden in PHP Werteparameter[*] übergeben. Will man jedoch die Änderungen der Parameter in der Funktion auch in der aufrufenden Funktion haben, muß man mit Variablenparametern[*] bzw. Referenzparametern[*]arbeiten.

Variablenparameter werden mit einem & im Funktionskopf gekennzeichnet.

Ein kleines Beispiel:

function foo1 ($st) {
  $st .= 'und etwas mehr.';  // gleichbedeutend mit
                             // $st = $st.'und etwas mehr.';
}

function foo2 (&$st) {
  $st .= 'und etwas mehr.';
}

$str = 'Dies ist ein String, ';
echo $str;         //Ausgabe:'Dies ist ein String, ';
foo1 ($str);
echo $str;         //Ausgabe:'Dies ist ein String, ';
foo2 ($str);
echo $str;         //Ausgabe:
                   //'Dies ist ein String, und etwas mehr.';


8 Guter Stil

Programmieren ist eine Sache. So zu programmieren, daß nicht nur man selbst, sondern auch andere den Code später in möglichst kurzer Zeit verstehen und daraufhin auch erweitern können, eine andere[*]. Man darf auch nicht vergessen, daß es passieren kann, daß man selbst irgendwann mal -- ein Jahr später oder so -- noch etwas ändern will oder muß. Dabei ist es im Prinzip gar nicht so schwer: Das Ziel läßt sich erreichen, indem man strukturiert, kommentiert und abstrahiert (d.h. einen Codeabschnitt im Kontext betrachtet) sowie auf Wiederverwendbarkeit achtet. Für letzteres hat sich die objektorientierte Denkweise als hilfreich erwiesen und auch in PHP Einzug gehalten (siehe Kapitel 17). Selbst Kommentieren will gelernt sein -- hier bietet sich PHPDOC (Kapitel 13) an.

Wenn es jedoch zur Struktur kommt, fragt sich mancher angesichts ellenlanger Codekonstrukte schnell, wie man dem beikommen soll. Da wird geschachtelt, was das Zeug hält, Zeichen werden wild escaped und Parameter derart in Strings eingebettet, daß selbst der Autor des Scripts sich nicht mehr an eine Änderung heranwagen möchte. Viele Autoren scheinen einfach nicht zu wissen, welch überaus hilfreiche und strukturierende Funktionen PHP von Hause aus bietet. Vielleicht tragen ja diese Zeilen dazu bei, daß sich das ändert -- ich hoffe es jedenfalls.

Ähnlich wie in der Sprache C, von der PHP bekanntlich stark beeinflußt ist, bietet unsere Scriptsprache die Funktionen printf() und sprintf(). Während printf() von print() abgeleitet ist, also letzlich Text direkt ausgibt, dient sprintf() dazu, die Ausgabe der Funktion als Argument (Parameter) einer weiteren Funktion oder einfach als Wert einer Zuweisung zu benutzen[*].


1 printf

printf() ist eine ganz spezielle Funktion, denn die Anzahl ihrer Parameter ist variabel. Das zeigt auch die Syntax:
int printf (string format [, mixed args...])

Auf den ersten Blick mag das sehr verwirren und zur Frage führen, was daran denn einfacher sein soll. Bevor ich das beantworten kann, muß ich aber erst einmal vollständig erklären, was man mit printf() machen kann.

Im einfachsten Fall, wenn der zweite Parameterteil entfällt, verhält sich printf() genauso wie print(). Anders jedoch, wenn mehr als nur ein String übergeben wird: Dann spielt die Funktion ihre Stärken aus. Im ersten Parameter, dem String, können nämlich Platzhalter eingebaut werden, die durch das ersetzt werden, was hinter dem String in Form weiterer Argumente angegeben wird. Im Normalfall[*] gibt es also genau so viele zusätzliche Argumente, wie Platzhalter in den String eingebaut wurden -- der übrigens auch vollständig in einer Variable enthalten sein kann.

Die genannten Platzhalter werden grundsätzlich mit einem Prozentzeichen % eingeleitet, alles andere wird 1:1 ausgegeben -- ausgenommen natürlich Ausgabe-Formatierungszeichen wie \n. Will man nun das Prozentzeichen selbst ausgeben, muß man es durch zwei Prozentzeichen ausdrücken[*]. Reines Ersetzen allein ist jedoch noch lange nicht alles, was uns diese Funktion bietet. Vielmehr kann man mithilfe der Platzhalter genau vorgeben, wie der Wert, der an entsprechender Stelle eingefügt wird, formatiert werden soll. Hierbei reichen die Möglichkeiten von der Festlegung auf einen bestimmten Typ wie Zahlen zu verschiedenen Basen bis hin zum Zurechtschneiden, Ausrichten und Auffüllen von Daten.

Die beiden wichtigsten Platzhalter sind übrigens %s und %d. Während erstgenannter einen beliebigen String als Wert akzeptiert, wird bei letzerem der Wert als Integer interpretiert und als Dezimalzahl ausgegeben. Alle Werte, die kein Integer sind, werden kurzerhand in eine 0 verwandelt. Auf diese Weise kann man also sicher stellen, daß an einer bestimmten Stelle im auszugebenden String auch wirklich eine Zahl steht. Die Tabelle Platzhalter listet alle erlaubten Platzhalter auf.


Table 7.7: printf: Platzhalter
Platzhalter Behandlung Darstellung
%b Integer Binärzahl
%c Integer Zeichen mit entsprechendem ASCII-Code
%d Integer Dezimalzahl, ggf. mit Vorzeichen
%u Integer Dezimalzahl ohne Vorzeichen
%f Double Fließkommazahl
%o Integer Oktalzahl
%s String String
%x Integer Hexadezimalzahl mit Kleinbuchstaben
%X Integer Hexadezimalzahl mit Großbuchstaben


Zwischen dem einen Platzhalter einleitenden Prozentzeichen und dem Buchstaben, der die Typisierung des Platzhalters bestimmt, können noch weitere Angaben zur Formatierung gemacht werden. Diese sind allesamt optional und müssen, wenn sie angegeben werden, in folgender Reihenfolge auftreten:

  1. Das Füllzeichen. Dieses wird benutzt, um den eingefügten Wert auf der rechten Seite bis zur weiter unten angegebenen Länge aufzufüllen. Standardmäßig wird hierbei mit Leerzeichen aufgefüllt, es kann aber auch eine 0 (Null) oder ein beliebig anderes Zeichen angegeben werden, wobei letzteres dann mit einem einfachen Hochkomma (') gekennzeichnet werden muß.
  2. Die Ausrichtung. Normalerweise wird rechtsbündig ausgereichtet; stellt man den folgenden Angaben jedoch ein Minuszeichen (-) voran, wird linksbündig formatiert.
  3. Die Länge. Die Zahl, die man hier angibt, bestimmt die Anzahl der Zeichen, die die formatierte Ausgabe des jeweiligen Wertes mindestens umfassen soll.
  4. Die Nachkommastellen. Hier gibt eine Zahl, gefolgt von einem Dezimalpunkt, die Anzahl der Dezimalstellen für Fließkommazahlen an. Ist der gewählte Typ für die Darstellung nicht double, so hat diese Angabe keine Bedeutung. Für komplexere Zahlenformatierungen sollte die Funktion number_format() (Kapitel 7.8.3) genutzt werden.

Insgesamt ergibt sich somit folgende Syntax für Platzhalter:

%[Füllzeichen][Ausrichtung][Länge][Nachkommastellen]Typisierung

Im Allgemeinen braucht man die optionalen Angaben aber recht selten, so daß man dann ja immer noch mal nachlesen kann und es sich nicht wirklich merken muß.

Folgende Beispiele demonstrieren, wie sich das eben gelernte nun tatsächlich einsetzen läßt:

$tag = 13;
$monat = 5;
$jahr = 2009;
$format = "%02d.%02d.%04d\n";
printf($format, $tag, $monat, $jahr);
printf($format, 2*$tag, $monat, $jahr+2);

Gibt 13.05.2009 und ein anderes wichtiges Datum aus.

$betrag1 = 12.95;
$betrag2 = 57.75;
$betrag = $betrag1 + $betrag2;
echo $betrag." ";
printf("%01.2f", $betrag);

Gibt 70.7 70.70 aus.


Ist nun eine der Variablen für die Platzhalter im Formatierungs-String von anderen abhängig, müßte normalerweise eine if-Abfrage vor dem Funktionsaufruf getätigt werden. Ist diese Abfrage jedoch simpel, so kann man praktischerweise auch die alternative Kurzvariante benutzen, die in Kapitel 7.2.12 vorgestellt wurde. Um klar zu machen, daß es sich um eine solche handelt -- und ggf. auch, um Ergänzungen mittels des Punkt-Operators zu erlauben[*] --, sollte man diese in runden Klammern schreiben.

Das folgende Beispiel gibt für die Zahlen von 0 bis 9 jeweils aus, ob sie gerade oder ungerade ist:

for ($i=0;$i<10;$i++)
  printf("%d ist %sgerade.\n",
    $i,
    ($i%2==0 ? "" : "un")
  );


1 Argumente vertauschen/numerieren

Seit PHP-Version 4.06 kann man die Argumente (zur Erinnerung: das sind die zusätzlichen Parameter, deren Werte anstelle der Platzhalter ausgegeben werden) durchnumerieren und entsprechend referenzieren. Dadurch ergibt sich nicht nur die Möglichkeit, Argumente in der Reihenfolge ihres Auftretens bei der Ersetzung zu vertauschen, sondern auch bestimmte Argumente mehrfach zu platzieren, dabei jedoch ggf. verschieden zu formatieren. Eine Referenz auf ein Argument definiert man nun mittels folgender Syntax:

%[Argumennummer\$][sonstige Formatierung]Typisierung

Folgendes Beispiel einer Sprach-angepaßten Datumsausgabe verdeutlicht die Vorteile:

 // Angenommen, in $lang stehe die Sprache
if ($lang == "de")
  $text = "Heute ist der %1\$d.%2\$d.%3\$04d.";
elseif ($lang == "en")
  $text = "Today's date is %3\$04d-%2\$02d-%1\$02d.";
$tag = 13;
$monat = 5;
$jahr = 2009;
 // Ausgabe je nach Sprache:
 // de -> Heute ist der 13.5.2009
 // en -> Today's date is 2009-05-13
printf($text,$tag,$monat,$jahr);


2 sprintf

Im Prinzip arbeitet sprintf genauso wie printf und folgt exakt derselben Parametrisierung. Verwendung findet es im Gegensatz zu letzterem jedoch besonders gerne bei Zuweisungen oder als Parameter für andere Funktionsaufrufe -- sprintf liefert ja den erzeugten String zurück, anstatt ihn direkt auszugeben.

sprintf() läßt sich besonders gut im Zusammenhang mit SQL-Abfragen (siehe auch nächstes Kapitel) besonders gut einsetzen, weil man damit den eigentlichen Abfrage-String sauber von den Werten trennen kann, die in PHP-Variablen stecken. Das Prinzip ist immer das gleiche: Der eigentlichen Abfragefunktion mysql_query() übergibt man als einzigen Parameter das sprintf()-Konstrukt, das den SQL-String zusammenbaut und zurückgibt (der Empfänger ist, bedingt durch die Schachtelung, die Abfragefunktion).
Innerhalb dieses Konstruktes herrscht eine einfache Zweiteilung: der erste Parameter definiert das String-Grundgerüst, also i.A. alle SQL-Befehle und Vergleichsoperatoren; die restlichen Parameter geben die Quellen (Variablen) für die Werte an, die die im String-Grundgerüst einzubauenden Platzhalter ersetzen. Für diese Variablen gilt übrigens, daß man sie mittels addslashes() behandeln sollte[*], falls ihre Werte möglicherweise Hochkommata enthalten könnten -- diese werden durch die erwähnte Funktion mittels Backslash escaped. Für die Rückwandlung bei der Ausgabe an anderer Stelle steht die Funktion stripslashes() zur Verfügung, die mit htmlentities() kombiniert gerade bei der HTML-Ausgabe nützlich ist.

Eine schöne Aufgabe zum Gesagten findet sich in Kapitel 9.2.3.


3 number_format

Mit der Funktion number_format() bietet PHP die Möglichkeit, eine Zahl zu formatieren. Insbesondere im Zusammenhang mit Internationalisierung läßt sich diese Funktion nutzen, um Fließkommazahlen, die in PHP standardmäßig bekanntlich entsprechend der amerikanischen Normen[*] formatiert werden, anderen Formaten entsprechend umzuwandeln, z.B. dem deutschen.

Die Syntax ist wie folgt, wobei wahlweise ein, zwei oder vier Parameter angegeben werden können (nicht drei!):

string number_format (float number [, int decimals
                      [, string dec_point , string thousands_sep]])

Wird nur die zu formatierende Zahl als einziger Parameter übergeben, so wird diese mit einem Komma (,) als Trennzeichen zwischen Tausenden und ohne Nachkommastellen ausgegeben.

Bei zwei Parametern wird die Zahl mit decimals Stellen hinter dem Komma ausgegeben. Auch hier trennt wieder ein Komma jede Tausenderstelle; die Nachkommastellen werden vom ganzzahligen Wert durch einen Punkt getrennt.

Die Ausgabe bei Angabe aller vier Parameter schließlich unterscheidet sich durch die bei nur zweien dadurch, daß sie die Zeichen für den Dezimaltrenner und das Tausender-Trennzeichen (in dieser Reihenfolge) verwendet.

Achtung: Es wird nur das erste Zeichen des Tausender-Trennzeichens für die Ausgabe benutzt!

Das Beispiel verdeutlicht, wofür diese Funktion vornehmlich benutzt werden kann:

function Euro ($preis) {
  return sprintf("%s EUR\n",
    number_format($preis, 2, ',', '.')
  );
}
echo Euro(17392.48365); // Ausgabe: 17.392,48 EUR


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