17.10 Aufzählungstyp enum
 
Das Schlüsselwort enum dient der Aufzählung von Konstanten. Mit dieser Struktur lassen sich beim Programmstart eine Reihe von Konstanten festlegen. Ein Beispiel:
/* enum1.c */
#include <stdio.h>
#include <stdlib.h>
enum zahl { NU_LL, EINS, ZWEI, DREI, VIER};
int main(void) {
enum zahl x;
x=NU_LL;
printf("%d\n",x);
x=EINS;
printf("%d\n",x);
x=ZWEI;
printf("%d\n",x);
x=DREI;
printf("%d\n",x);
x=VIER;
printf("%d\n",x);
return EXIT_SUCCESS;
}
Bei Ausführung des Programms werden die Zahlen von null bis vier auf dem Bildschirm ausgegeben. Die Aufzählung lautet hier:
enum zahl { NU_LL, EINS, ZWEI, DREI, VIER };
In der Regel beginnt der Aufzählungstyp, sofern nicht anders angegeben, mit 0; also NU_LL=0. Das nächste Feld, wenn nicht anders angegeben, hat den Wert 1. Somit ist EINS auch 1. Gleichbedeutend hätte man dies auch so schreiben können:
enum zahl { NU_LL=0, EINS=1 ,ZWEI=2 ,DREI=3 ,VIER=4 };
Wird enum hingegen so benutzt:
enum farben { rot, gelb=6, blau, gruen };
würden folgende Konstanten definiert werden:
enum farben { 0, 6, 7, 8 };
Die Farbe gelb wurde mit dem Wert 6 initialisiert. Die Steigerung des Werts zur nächsten Konstante beträgt bei enum immer plus eins. Somit hat die Konstante blau den Wert 7 und gruen den Wert 8.
Häufig wird enum zur Nachbildung der boolschen Variablen verwendet. Hier das Beispiel dazu:
/* enum2.c */
#include <stdio.h>
#include <stdlib.h>
enum BOOL { FALSE, TRUE };
int main(void) {
int zahl;
printf("Gib mir eine Zahl (0–9): ");
if( (scanf("%d",&zahl)) == FALSE )
printf("Das war keine Zahl!\n");
else
printf("Vielen Dank!\n");
if( (zahl==7) == TRUE)
printf("Wow, die 7, meine Lieblingszahl\n");
return EXIT_SUCCESS;
}
Der Aufzählungstyp enum dient der besseren Lesbarkeit eines Programms. BOOL (in C++ gibt es diesen Datentyp wirklich) könnten Sie aber auch als Makro implementieren:
#define BOOL int
#define FALSE 0
#define TRUE 1
Es gibt also viele Wege, die ans Ziel führen. Die zwölf Monate eines Jahres könnten Sie mit enum beispielsweise so realisieren:
enum Monate {
JAN=1, FEB, MAR, APR, MAI, JUN, JUL, AUG, SEP, OKT, NOV, DEC
}
oder mit define so:
#define JAN 1
#define FEB 2
#define MAR 3
#define APR 4
#define MAI 5
...
Bei beiden Beispielen wurden die einzelnen Monate als Konstanten definiert.
Wo liegt dann der Unterschied zwischen enum und einer Reihe von Präprozessor-Defines? Ironischerweise besteht kaum ein Unterschied. Geplant war (laut ANSI C-Standard) enum, um ohne Casts verschiedene integrale Typen vermischen zu können, was ja sonst in der Regel einen Compilerfehler zur Folge hat. So hätten eine Menge Programmierfehler aufgefangen werden können.
Aber enum hat auch Vorteile:
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Zahlenwerte werden automatisch zugewiesen. |
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Debugger-Werte von enum-Variablen können symbolisch dargestellt werden. |
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enum unterliegt auch der Sichtbarkeitsregel von C. |
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