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Linux - Wegweiser für Netzwerker

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Auflösung von Hostnamen

Wie bereits beschrieben, dreht sich bei der Adressierung von TCP/IP-Netzwerken alles um 32-Bit-Zahlen. Es wird Ihnen aber wahrscheinlich schwerfallen, sich mehr als ein paar dieser Nummern zu merken. Aus diesem Grund sind Hosts im allgemeinen unter einem “normalen” Namen wie gauss oder strange bekannt. Es gehört zu den Aufgaben der Anwendung, die zu diesem Namen gehörende IP-Adresse zu ermitteln. Dieser Prozeß wird als »Auflösung des Hostnamens« oder Hostname Resolution bezeichnet.

Muß ein Programm die IP-Adresse eines bestimmten Host ermitteln, ist es auf die Bibliotheksfunktionen gethostbyname(3) und gethostbyaddr(3) angewiesen. Diese und eine Reihe verwandter Funktionen werden traditionell in einer separaten Bibliothek (der sog. Resolver Library) gespeichert, unter Linux sind sie aber Teil der Standard-libc-Bibliothek. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird diese Sammlung von Funktionen “der Resolver” genannt. Ihre Konfiguration wird in Kapitel 6 Name-Server- und Resolver-Konfiguration, näher beschrieben.

Nun ist es bei einem kleinen Netzwerk wie einem Ethernet, ja selbst bei einem Cluster solcher Netze, nicht besonders schwer, die Tabellen zu verwalten, mit denen die Hostnamen auf Adressen abgebildet werden. Diese Informationen werden üblicherweise in einer Datei namens /etc/hosts gespeichert. Wenn Sie einen Host hinzufügen oder entfernen, müssen Sie nur die hosts-Dateien auf allen Hosts entsprechend korrigieren. Das wird natürlich sehr mühsam in Netzwerken, die sich aus mehr als einer Handvoll Rechnern zusammensetzen.

Eine Lösung für dieses Problem ist das von Sun Microsystems entwickelte NIS, oder Network Information System, das im allgemeinen Sprachgebrauch auch YP oder Yellow Pages (also “Gelbe Seiten”) genannt wird. NIS speichert die hosts-Datei (und andere Informationen) in einer Datenbank auf einem Masterhost, von dem Clients die Informationen bei Bedarf abrufen. Dennoch ist diese Lösung nur bei Netzwerken mittlerer Größe, z.B. LANs, anwendbar, weil sie die Verwaltung der gesamten hosts-Datenbank durch eine zentrale Instanz erfordert, von der aus die Daten dann an alle Server verteilt werden müssen. Die Installation und Konfiguration von NIS ist in Kapitel 13 Das Network Information System, detailliert beschrieben.

Auch im Internet wurden zu Beginn alle Adreß-Informationen in einer einzigen Datenbank namens HOSTS.TXT gespeichert. Diese Datei wurde vom Network Information Center (NIC) verwaltet und mußte von allen teilnehmenden Sites heruntergeladen und installiert werden. Als das Netz wuchs, machten sich die Nachteile dieses Schemas bemerkbar. Neben dem administrativen Aufwand, der mit der regelmäßigen Installation von HOSTS.TXT verbunden war, wurde die Last auf den diese Datei verteilenden Servern zu hoch. Noch schwerwiegender war das Problem, daß alle Namen beim NIC registriert werden mußten, um sicherzustellen, daß Namen nicht doppelt verwendet wurden.

Aus diesen Gründen wurde im Jahr 1984 ein neues Schema für die Auflösung von Adreß-Namen eingeführt, das sogenannte Domain Name System. DNS wurde von Paul Mockapetris entwickelt und widmete sich beiden Problemen zur gleichen Zeit. Es wird ausführlich in Kapitel 6 Name-Server- und Resolver-Konfiguration, beschrieben.





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