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Linux - Wegweiser für Netzwerker

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Die Geschichte von Xerox und Novell

Zuerst fragen wir uns, wie die Protokolle überhaupt entstanden und wie sie gestaltet sind. In den späten 70er Jahren entwickelte und veröffentlichte die Firma Xerox einen offenen Standard, der unter dem Namen Xerox Network Specification (XNS) bekannt wurde. XNS beschreibt eine Reihe von Protokollen für allgemeine Netzwerkanwendungen, mit Schwerpunkt lokale Netzwerke. Dafür wurden zwei primäre Netzwerkprotokolle eingeführt: das Internet Datagram Protocol (IDP) zur verbindungslosen, unzuverlässigen Übertragung von Datagrammen zwischen verschiedenen Hosts sowie das Sequenced Packet Protocol (SPP), bei dem es sich um eine modifizierte Form von IDP handelte, die verbindungsbasiert und zuverlässig war. Die Datagramme eines XNS-Netzwerks wurden individuell adressiert. Das Adressenschema verwendete eine Kombination aus einer 4-Byte-IDP-Netzwerkadresse (die einheitlich jedem Segment des Ethernet-LANs zugewiesen wurde) und einer 6-Byte-Knotenadresse (die Adresse der NIC-Karte). Router waren Geräte, die Datagramme zwischen einem oder mehreren separaten IDP-Netzwerken verteilten. Subnetzwerke waren bei IDP unbekannt; jede neue Ansammlung von Hosts erforderte daher die Vergabe einer neuen Netzwerkadresse. Diese Adressen wurden so gewählt, daß sie im betreffenden Netzwerk einheitlich waren.In manchen Fällen entwickeln Administratoren besondere Vereinbarungen, daß jedes Byte eine andere Information codiert, wie z.B. geographische Daten, so daß die Netzwerkadressen auf systematische Weise vergeben werden. Das Protokoll selbst ist auf solche Zusatzinformationen natürlich nicht angewiesen.

Die Firma Novell entschloß sich, ihre eigenen Netzwerkapplikationen auf XNS aufzubauen. Novell führte kleine Verbesserungen an IDP und SPP durch und nannte sie IPX (Internet Packet eXchange) und SPX (Sequenced Packet eXchange). Außerdem führte Novell neue Protokolle ein, wie beispielsweise das NetWare Core Protocol (NCP), mit dem Zugriffe auf gemeinsame Dateien und Drucker mittels IPX möglich wurden, sowie das Service Advertisement Protocol (SAP), das die Hosts in einem Novell-Netzwerk darüber in Kenntnis setzte, welche Hosts welche Dienste bereitstellten.

Tabelle 15.1 stellt die funktionalen Beziehungen zwischen XNS, Novell und TCP/IP dar. Das geschieht zwar nur näherungsweise, sollte Ihnen aber dennoch ein grundlegendes Verständnis vermitteln, so daß Sie wissen, was gemeint ist, wenn wir später auf diese Protokolle zurückgreifen.

Tabelle 15.1: Beziehungen zwischen den Protokollen XNS, Novell und TCP/IP

XNS Novell TCP/IP Eigenschaften
IDP IPX UDP/IP Verbindungsloser, unzuverlässiger Transport
SPP SPX TCP Verbindungsbasierter, zuverlässiger Transport
  NCP NFS Dateidienste
  RIP RIP Austausch von Routing-Informationen
  SAP   Austausch von Informationen über verfügbare Dienste




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