![]() |
|
Linux - Wegweiser für NetzwerkerOnline-VersionCopyright © 2001
by O'Reilly Verlag GmbH & Co.KG Bitte denken Sie daran: Sie dürfen zwar die Online-Version ausdrucken, aber diesen Druck nicht fotokopieren oder verkaufen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Wünschen Sie mehr Informationen zu der gedruckten Version des Buches Linux - Wegweiser für Netzwerker oder wollen Sie es bestellen, dann klicken Sie bitte hier. |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Zuerst fragen wir uns, wie die Protokolle überhaupt entstanden und wie sie gestaltet sind. In den späten 70er Jahren entwickelte und veröffentlichte die Firma Xerox einen offenen Standard, der unter dem Namen Xerox Network Specification (XNS) bekannt wurde. XNS beschreibt eine Reihe von Protokollen für allgemeine Netzwerkanwendungen, mit Schwerpunkt lokale Netzwerke. Dafür wurden zwei primäre Netzwerkprotokolle eingeführt: das Internet Datagram Protocol (IDP) zur verbindungslosen, unzuverlässigen Übertragung von Datagrammen zwischen verschiedenen Hosts sowie das Sequenced Packet Protocol (SPP), bei dem es sich um eine modifizierte Form von IDP handelte, die verbindungsbasiert und zuverlässig war. Die Datagramme eines XNS-Netzwerks wurden individuell adressiert. Das Adressenschema verwendete eine Kombination aus einer 4-Byte-IDP-Netzwerkadresse (die einheitlich jedem Segment des Ethernet-LANs zugewiesen wurde) und einer 6-Byte-Knotenadresse (die Adresse der NIC-Karte). Router waren Geräte, die Datagramme zwischen einem oder mehreren separaten IDP-Netzwerken verteilten. Subnetzwerke waren bei IDP unbekannt; jede neue Ansammlung von Hosts erforderte daher die Vergabe einer neuen Netzwerkadresse. Diese Adressen wurden so gewählt, daß sie im betreffenden Netzwerk einheitlich waren.In manchen Fällen entwickeln Administratoren besondere Vereinbarungen, daß jedes Byte eine andere Information codiert, wie z.B. geographische Daten, so daß die Netzwerkadressen auf systematische Weise vergeben werden. Das Protokoll selbst ist auf solche Zusatzinformationen natürlich nicht angewiesen.
Die Firma Novell entschloß sich, ihre eigenen Netzwerkapplikationen auf XNS aufzubauen. Novell führte kleine Verbesserungen an IDP und SPP durch und nannte sie IPX (Internet Packet eXchange) und SPX (Sequenced Packet eXchange). Außerdem führte Novell neue Protokolle ein, wie beispielsweise das NetWare Core Protocol (NCP), mit dem Zugriffe auf gemeinsame Dateien und Drucker mittels IPX möglich wurden, sowie das Service Advertisement Protocol (SAP), das die Hosts in einem Novell-Netzwerk darüber in Kenntnis setzte, welche Hosts welche Dienste bereitstellten.
Tabelle 15.1 stellt die funktionalen Beziehungen zwischen XNS, Novell und TCP/IP dar. Das geschieht zwar nur näherungsweise, sollte Ihnen aber dennoch ein grundlegendes Verständnis vermitteln, so daß Sie wissen, was gemeint ist, wenn wir später auf diese Protokolle zurückgreifen.
Tabelle 15.1: Beziehungen zwischen den Protokollen XNS, Novell und TCP/IP
XNS | Novell | TCP/IP | Eigenschaften |
---|---|---|---|
IDP | IPX | UDP/IP | Verbindungsloser, unzuverlässiger Transport |
SPP | SPX | TCP | Verbindungsbasierter, zuverlässiger Transport |
NCP | NFS | Dateidienste | |
RIP | RIP | Austausch von Routing-Informationen | |
SAP | Austausch von Informationen über verfügbare Dienste |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Weitere Informationen zum Linux - Wegweiser für Netzwerker
Weitere Online-Bücher & Probekapitel finden Sie in unserem Online Book Center
© 2001, O'Reilly Verlag