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Linux - Wegweiser für Netzwerker

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Wie wird Mail transportiert?

Für gewöhnlich werden Sie Ihre E-Mails mit Hilfe von Programmen wie mail oder mailx schreiben oder mit etwas Komfortablerem wie mutt, tkrat oder pine. Diese Programme werden im Englischen als Mail User Agents bezeichnet (agent heißt Werkzeug) und MUA abgekürzt. Wenn Sie eine Nachricht abschicken, wird sie von Ihrem Benutzerprogramm in der Regel an ein anderes Programm weitergereicht, das den Transport zum Zielsystem übernimmt. Dieses Programm heißt Mail Transport Agent, kurz MTA. Auf den meisten Systemen wird derselbe MTA sowohl für lokalen als auch fernen Versand benutzt — in der Regel /usr/sbin/sendmail (bzw. /usr/lib/sendmail auf nicht-FSSTND-konformen Systemen). Auf UUCP-Systemen ist es nicht ungewöhnlich, den Mail-Versand über zwei separate Programme laufen zu lassen: rmail für den Remote-Versand und lmail zum Versenden lokaler Mails.

Die Auslieferung einer Mail an einen lokalen Benutzer umfaßt natürlich mehr, als sie nur an die Mailbox-Datei des Benutzers anzuhängen. Für gewöhnlich muß sich der lokale MTA um Aliasing (Einrichtung lokaler Empfänger-Adressen, die auf andere Adressen verweisen) und Forwarding (Umleiten einer Benutzer-Mail auf ein anderes Ziel) kümmern. Außerdem müssen nicht zustellbare Mails mitsamt einem Fehlerreport an den Absender zurückgesandt werden; im Englischen wird dieser Vorgang als bouncing bezeichnet.

Bei der Auslieferung über ein anderes System hängt es ganz von der Art der Netzverbindung ab, welche Transportsoftware verwendet wird. Werden die Nachrichten über ein TCP/IP-basiertes Netz zugestellt, wird für gewöhnlich SMTP verwendet. SMTP steht für Simple Mail Transfer Protocol und ist in RFC-821 beschrieben. SMTP wurde so entworfen, daß eine Nachricht direkt an eine Empfänger-Maschine zugestellt wird, wobei die Nachrichtenübertragung mit dem SMTP-Dämon der Gegenseite ausgehandelt wird. In Unternehmen ist es heutzutage üblich, spezielle Hosts zur Verfügung zu stellen, die alle an Empfänger im Unternehmen gerichteten Mails aufnehmen und ordnungsgemäß an die gewünschten Empfänger weiterleiten.

In UUCP-Netzen werden Mails für gewöhnlich nicht direkt zugestellt, sondern über eine Reihe von Zwischensystemen bis zum Zielrechner durchgereicht. Um eine Nachricht über eine einzelne UUCP-Verbindung zu senden, führt der sendende MTA auf dem Nachbarsystem mit Hilfe von uux das Programm rmail aus und übergibt ihm die Nachricht auf der Standardeingabe.

Da uux für jede Nachricht separat aufgerufen wird, kann es auf größeren Mail-Verteilern zu einer beträchtlichen Arbeitslast kommen und gleichzeitig die UUCP-Spool-Verzeichnisse mit Hunderten kleiner Dateien füllen, die unverhältnismäßig viel Plattenplatz belegen.1 Einige MTAs erlauben Ihnen darum, mehrere Nachrichten, die an dasselbe System weitergereicht werden sollen, in einer einzelnen Batch-Datei zu sammeln. Diese Batch-Datei enthält die SMTP-Befehle, die der lokale MTA normalerweise ausgeben würde, wenn eine direkte SMTP-Verbindung benutzt würde. Diese Technik nennt sich BSMTP oder batched SMTP. Der fertige Batch wird dann auf dem anderen System an das Programm rsmtp oder bsmtp verfüttert, das die Eingabe so verarbeitet, als ob eine normale SMTP-Verbindung vorläge.




1.

Da Plattenplatz immer in größeren Einheiten (z.B. 1.024 Byte) alloziert wird. Dadurch schluckt selbst eine Mini-Mail von ein paar Byte gleich ein ganzes Kilobyte.


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