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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. AuflageOnline-VersionBitte denken Sie daran: Sie dürfen zwar die Online-Version ausdrucken, aber diesen Druck nicht fotokopieren oder verkaufen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Wünschen Sie mehr Informationen zu der gedruckten Version des Buches Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration oder wollen Sie es bestellen, dann klicken Sie bitte hier.
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Um LinuxPPC auf Ihrem Mac zu installieren, müssen Sie Ihre Festplatte partitionieren, das Betriebssystem installieren und Ihr System zum Booten beider Betriebssysteme konfigurieren. Jeder Schritt wird später noch genauer erläutert.
Das Booten von LinuxPPC wurde 1998 revolutioniert, als Benjamin Herrenschmidt ein Hilfsprogramm namens BootX freigab, mit dem PowerMac-Benutzer einfach zwei Betriebssysteme booten können. BootX läuft im Mac OS als Applikation und wird als Erweiterung geliefert, die beim Starten des Systems ausgeführt wird. Vorher konnte man PowerMacs nur booten, indem man die Einstellungen der Open Firmware änderte, was gelinde gesagt ziemlich schwierig war. BootX stellt auch grundlegende Video-Unterstützung für Rechner bereit, die keine Videotreiber haben.
Im BootX-System wird der Linux-Kernel auf einer Macintosh-Festplatte gespeichert. Wenn der Benutzer den Befehl zum Booten von Linux gibt, fährt BootX das Mac OS herunter. Gerade wenn der Mac neu starten will, wird das Mac OS aus dem RAM des Computers herausgeschmissen und Linux gebootet.
Bevor Sie sehen können, wie schnell Ihr Mac wirklich ist, müssen Sie einige Arbeiten erledigen. Sie brauchen eine Festplatte oder Wechselplatte, vorzugsweise 1 GB oder größer, die Sie neu partitionieren können. Wenn Sie nur eine Festplatte haben, benötigen Sie entweder eine externe Festplatte oder eine zusätzliche interne (wenn dafür Platz in Ihrem Rechner ist), oder Sie müssen die interne Festplatte löschen und neu partitionieren. Unglücklicherweise gibt es für den Macintosh keine Partitionierungssoftware, die die Daten erhält.
Wenn Sie eine LinuxPPC-CD-ROM haben, können Sie direkt von der CD-ROM in das Red Hat-Installationsprogramm booten. Dieses kann das Hilfsprogramm fdisk (ein gängigerer Name für das Partitionierungswerkzeug pdisk von LinuxPPC) ausführen, mit dem Sie Ihre Festplatte partitionieren können.
Hinweis |
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Wenn Sie keine CD-ROM, aber eine schnelle Internetanbindung haben, können Sie LinuxPPC via FTP installieren. Die Anweisungen dafür finden Sie unter http://www.linuxppc.org/userguide/ftpinstall.shtml. Sie brauchen dafür eine direkte Anbindung zu einer statischen IP-Adresse. |
Kapitel 2, Die Installation von Linux vorbereiten, beschreibt, warum man Festplatten überhaupt partitioniert und welche Konzepte dem zugrundeliegen, während Laufwerke und Partitionen unter Linux in Kapitel 3 die üblicherweise für Linux-Partitionen verwendeten Namen und Größen angibt. Lesen Sie diese Abschnitte, wenn Ihnen das Hintergrundwissen dazu noch fehlt; ich gehe hier nur auf die LinuxPPC-spezifischen Informationen ein.
Eine vollständige Installation von LinuxPPC belegt etwa 650 MB. Allerdings sollten Sie mehr Platz haben, um auch eigene Dateien und zusätzliche Software unterbringen zu können. Für eine robuste Installation empfehlen wir eine Partition mit einer Größe von mindestens einem GB. Wenn Sie Festplattenplatz übrig haben, dann verwenden Sie gern auch mehr. Es ist möglich, eine Installation auf die auf einer ZIP-Diskette verfügbaren 100 MB herunterzufahren, aber darauf paßt dann auch nicht mehr viel.
Wenn Sie nur eine Festplatte haben, dann sichern Sie die gesamte Festplatte! Nachdem Sie das getan haben, booten Sie den Computer von der mitgelieferten Mac OS-CD-ROM und verwenden Sie das Hilfsprogramm Drive Setup von Apple, um zwei HFS-Partitionen anzulegen und zu formatieren. Installieren Sie dann Mac OS auf der ersten Partition, booten Sie in das Mac OS, stellen Sie Ihre Daten wieder her, und setzen Sie den Partitionierungs- und Installationsvorgang fort.
In der folgenden Beispielinstallation verwenden wir eine 4-GB-Festplatte, die in zwei Partitionen von je 2 GB aufgeteilt worden ist. Die erste wird eine Apple-HFS-Partition, die zweite wird noch weiter partitioniert und zwei Linux-Partitionen aufnehmen.
Um eine Festplatte zu partitionieren, benötigen Sie die Mac OS-Version von pdisk, einem Partitionierungswerkzeug. Dieses stellt das Red Hat-Installationsprogramm unter dem Namen fdisk zur Verfügung, oder es kann auch von ftp://ftp.linuxppc.org/ pub/linuxppc/linuxppc-R4/RedHat/tools/pdisk.hqx heruntergeladen werden (bitte verwenden Sie einen Spiegel, um die Last auf dem LinuxPPC-System zu reduzieren, insbesondere wenn Sie nicht in den USA sind; Sie finden die Liste der Spiegel unter http:// www.linuxppc.org/mirrors.shtml).
Im Gegensatz zu den meisten Mac OS-Programmen ist pdisk vollständig textbasiert. Außerdem macht es genau das, was Sie ihm sagen. Es wird Ihre Festplatte nicht löschen - wenn Sie das nicht befehlen. Um ein versehentliches Löschen sämtlicher Daten zu vermeiden, sind einige Sicherheitskontrollen eingebaut:
Die Befehle von pdisk stehen in Tabelle D-1.
Wenn Sie pdisk verwenden, editieren Sie in Wirklichkeit die Partitionstabelle Ihrer Festplatte. Partitionstabelle ist ein ehrfurchtgebietender Name für eine Datei, die eine Liste aller Partitionen auf Ihrer Festplatte enthält. Die Partitionstabelle ist in einer eigenen Partition gespeichert.
Wenn Sie unter Mac OS arbeiten, sehen Sie nur eine Partition, die Sie für Ihre Festplatte halten. Die anderen vier Partitionen sind unsichtbar, und es gibt auch keinen Grund für Sie, direkt darauf zuzugreifen. (Es sei denn, Sie haben sich entschlossen, jetzt Linux zu installieren.) Die erste Partition enthält die Partitionstabelle. Die nächsten drei sind die Gerätetreiber, kleine Stückchen Software, die dem Mac mitteilen, wie er auf die Festplatte zugreifen und wo er nach der Mac OS-Partition suchen soll. Ihre Mac OS-Software und das Betriebssystem selbst liegen auf der fünften Partition, einer Apple-HFS- oder -HFS-Plus-Partition.
Hinweis |
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Derzeit kann LinuxPPC noch keine HFS-Extended-Festplatten (auch als HFS Plus bekannt) lesen. Es wird zwar daran gearbeitet, aber es ist noch nicht abzusehen, wann dies funktionieren wird. Sehen Sie regelmäßig auf http://www.linuxppc.org nach, ob es etwas Neues gibt. |
Wenn Sie pdisk starten, sehen Sie folgenden Text-Prompt:
Was nun? Geben Sie L ein und betätigen Sie die Eingabetaste. Das System wird eine Liste aller an Ihren Computer angeschlossenen SCSI- und IDE-Geräte ausgeben, mit Festplatten, CD-ROM-Laufwerken, ZIP-Laufwerken usw.:
Top level command (? for help): L pdisk: can't open file '/dev/sda' (No such device) pdisk: can't open file '/dev/sdb' (No such device) pdisk: can't open file '/dev/sdc' (No such device) pdisk: can't open file '/dev/sde' (No such device) pdisk: can't open file '/dev/sdf' (No such device) pdisk: can't open file '/dev/sdg' (No such device) Partition map (with 512 byte blocks) on '/dev/hda' #: type name length base ( size ) 1: Apple_partition_map Apple 63 @ 1 2: Apple_Driver43*Macintosh 54 @ 64 3: Apple_Driver43*Macintosh 74 @ 118 4: Apple_Driver_ATA*Macintosh 54 @ 192 5: Apple_Driver_ATA*Macintosh 74 @ 246 6: Apple_Patches Patch Partition 512 @ 320 7: Apple_HFS untitled 4194304 @ 832 ( 2.0G) 8: Apple_HFS untitled 4256944 @ 4195136 ( 2.0G)
Wenn Sie keine SCSI-Geräte in Ihrem Rechner haben, werden Sie eine Reihe von Fehlermeldungen sehen, die vorüberrauschen und etwa so aussehen:
pdisk: can't open file '/dev/sda' (No such device) pdisk: can't open file '/dev/sdb' (No such device)
Die can't open file-Meldungen sind pdisks kryptische Art zu melden, daß es unter dieser Adresse kein Gerät an Ihrem Computer gefunden hat. Anstatt ein Gerät als CD-ROM Drive at SCSI 4 oder ATAPI HD 1 zu bezeichnen, verwendet pdisk das Gerätenamenformat von Linux. Unter Linux ist alles ein Gerät - ihr Modem, Ihre Festplatte, Ihr Diskettenlaufwerk, ja sogar Ihr Hauptspeicher.
Der Name der Festplatte hängt davon ab, ob es sich um eine IDE- oder SCSI-Festplatte handelt. IDE-Festplatten werden als /dev/hdx bezeichnet, SCSI-Festplatten als /dev/sdx. Die Variable x steht dabei für einen der Buchstaben a, b, c, d, e, f oder g. Linux unterscheidet die Geräte über diesen Buchstaben am Ende.
Ist Ihnen aufgefallen, daß IDE-Festplatten hd und SCSI-Festplatten sd heißen? Diese Buchstaben geben nur an, an welchem Bus die Geräte angeschlossen sind. Der Buchstabe nach hd bzw. sd ist das, was wirklich interessant für Sie ist. Wenn Ihr Computer eine IDE-Festplatte hat, wird diese als /dev/hda gemeldet werden. Außerdem werden Sie einen Fehler bei /dev/hdb bekommen, Ihrem CD-ROM-Laufwerk. Machen Sie sich darüber aber keine Sorgen. (Vertrauen Sie mir!)
Wenn Sie SCSI-Festplatten in Ihrem Computer haben, wird pdisk deren Namen zunächst mit »falschen« SCSI-Namen im Format /dev/scsibus.scsi_id, angeben, also etwa /dev/sdc1.5. Glücklicherweise werden die Geräte auch mit ihrem richtigen Namen im Format /dev/sdletter angegeben. Linux bezeichnet SCSI-Geräte als /dev/sdletter; verwenden Sie also ebenfalls dieses Format, wenn Sie auf so ein Gerät zugreifen wollen.
Wenn Sie einen Ultra/Wide-SCSI-Controller von Adaptec oder Apple haben und vorhaben, Linux auf eine daran angeschlossene Festplatte zu installieren, dann bereiten Sie sich auf ein wenig Verwirrung vor. Linux behauptet eventuell, daß die Festplatte an einer anderen Stelle liegt, als pdisk es meldet. Das liegt daran, daß Linux die Namen der angeschlossenen Geräte beim Booten ermittelt. Die Ultra-Wide-SCSI-Controller von Adaptec und Apple werden unter dem Buchstaben A aufgeführt. Der SCSI-Controller des Macs wird auch der MESH-Chip genannt, der alphabetisch hinter »Adaptec« liegt.
Eine Festplatte an einem Adaptec-Controller wird den Namen /dev/sda haben. Die Geräte am normalen internen SCSI-Bus folgen dann mit /dev/sdb und /dev/sdc. Wenn Ihr Rechner nur ein Gerät am SCSI-Controller hat, wissen Sie jetzt Bescheid. Sind daran aber noch andere Geräte angeschlossen, kann die ganze Benennungsangelegenheit noch ein wenig komplizierter werden.
Jetzt können wir partitionieren:
Top level command (? for help): e Name of device: /dev/hda Edit /dev/hda - Command (? for help):
Da haben wir's! Sie haben Ihre Swap-Partition erzeugt. Lassen Sie sich wieder die Partitionstabelle anzeigen, und betrachten Sie die achte und neunte Partition:
Der freie Platz bildet nun die neunte Partition, und die neue Swap-Partition ist unter /dev/hda7 zu finden. Erzeugen Sie als nächstes die Root-Partition. Wenn Sie das geschafft haben, sind Sie mit dem Partitionieren fertig.
Wenn Sie die Root-Partition erzeugen, geben Sie nicht die Länge in Megabytes an, sondern verwenden Sie die Länge der freien Partition in Blöcken. In diesem Beispiel ist die Partition Apple_Free 4 195 504 Blöcke lang, was etwa 2 GB ergibt. Indem Sie die exakte Länge der Partition in Blöcken angeben, verwenden Sie den gesamten noch zur Verfügung stehenden Festplattenplatz und verschwenden so keinen Platz:
Command (? for help): c First block: 9p Length in blocks: 4195504 Name of partition: root Command (? for help): p Partition map (with 512 byte blocks) on '/dev/hda' #: type name length base ( size ) 1: Apple_partition_map Apple 63 @ 1 2: Apple_Driver43*Macintosh 54 @ 64 3: Apple_Driver43*Macintosh 74 @ 118 4: Apple_Driver_ATA*Macintosh 54 @ 192 5: Apple_Driver_ATA*Macintosh 74 @ 246 6: Apple_Patches Patch Partition 512 @ 320 7: Apple_HFS untitled 4194304 @ 832 ( 2.0G) 8: Apple_UNIX_SVR2 swap 61440 @ 4195136 ( 30.0M) 9: Apple_UNIX_SVR2 root 4195504 @ 4256576 ( 2.0G)
In diesem Beispiel wird /dev/hda9 zu Ihrer Root-Partition. Schreiben Sie sich diesen Namen auf, Sie werden ihn später noch brauchen. Wenn Sie eine SCSI-Festplatte haben, wäre das /dev/sda7. Beachten Sie auch, daß Sie keine Apple-HFS-Partition auf der Festplatte haben, wenn Sie Linux auf einer anderen als der ersten Festplatte installieren. Sie können in diesem Fall die gesamte Festplatte für Linux verwenden.
Wenn Sie mit dem Partitionieren fertig sind, geben Sie w ein:
Command (? for help): w Writing the partition map will permanently save changes. Save changes? (y/N): y
pdisk springt an dieser Stelle zur Eingabeaufforderung Top level zurück. Damit sind die Änderungen auf Ihrer Festplatte gespeichert. Geben Sie q ein, um pdisk zu beenden.
Einige Tips zur Partitionierung:
Mit der Software BootX ist das Booten von LinuxPPC sehr einfach. Sie besteht aus drei Dateien, die an ganz bestimmten Stellen auf Ihrer Festplatte liegen müssen. Dabei handelt es sich um:
Nachdem Sie die Datei vmlinux und die BootX-Erweiterung an die passenden Stellen gelegt haben, klicken Sie doppelt auf die BootX-Applikation. Stellen Sie sicher, daß die Checkboxen No Video Driver und Use RAM Disk angeklickt sind. Sie müssen nichts in den Feldern Root Device und More Kernel Arguments eingeben.
Stellen Sie sicher, daß die LinuxPPC-CD-ROM im CD-ROM-Laufwerk liegt, und klicken Sie auf den Linux-Button, worauf LinuxPPC in das Red Hat-Installationsprogramm booten wird.
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