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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. AuflageOnline-VersionBitte denken Sie daran: Sie dürfen zwar die Online-Version ausdrucken, aber diesen Druck nicht fotokopieren oder verkaufen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten einschließlich der Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Wünschen Sie mehr Informationen zu der gedruckten Version des Buches Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration oder wollen Sie es bestellen, dann klicken Sie bitte hier.
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Nachdem Sie die bestehenden Partitionen angepaßt haben, um für Linux Platz zu schaffen, können Sie die Software installieren. Es folgt eine kurze Zusammenfassung des Vorgangs:
Wir haben bereits darauf hingewiesen, daß eventuell mehrere dieser Schritte automatisch von der Installationsroutine erledigt werden können - das hängt von der Distribution ab, die Sie benutzen. In den Unterlagen zu Ihrer Linux-Distribution erhalten Sie genaue Auskünfte.
Der erste Schritt ist das Booten mit dem Linux-Installationsmedium. In den meisten Fällen ist das eine Boot-Diskette, die ein kleines Linux-System enthält, oder eine bootbare CD-ROM. Nach dem Booten wird Ihnen ein Installationsmenü präsentiert, das die Schritte zur Installation der Software vorgibt. Andere Distributionen geben nach dem Booten eine Login-Aufforderung aus. In diesem Fall können Sie sich normalerweise als root oder install einloggen, um dann mit der Installation zu beginnen.
Die Dokumentation zu Ihrer speziellen Distribution wird Ihnen zeigen, was Sie tun müssen, um Linux vom Installationsmedium aus zu starten.
Die meisten Linux-Distributionen benutzen eine Boot-Diskette, die es ermöglicht, hinter dem Boot-Prompt noch Parameter für die Hardware zu setzen, damit bestimmte Hardwarekomponenten vom System erkannt werden. Wenn zum Beispiel Ihr SCSI-Controller beim Booten von der Diskette nicht erkannt wird, müssen Sie noch einmal booten und dabei am Boot-Prompt solche Hardwareparameter wie die I/O-Adresse und den IRQ angeben. Da PS/1-, ThinkPad- und ValuePoint-Systeme von IBM keine Laufwerksparameter im CMOS speichern, müssen Sie diese beim Booten angeben.
Der Boot-Prompt wird nach dem Booten von der Diskette oder der CD-ROM oft automatisch angezeigt. Das gilt zum Beispiel für die Red Hat-Distribution. Andere Distributionen erwarten, daß Sie die SHIFT- oder STRG-Taste drücken, während von der Diskette oder der CD-ROM gebootet wird. Nach dem erfolgreichen Booten sollten Sie den Prompt
und möglicherweise auch noch andere Meldungen sehen. Was Sie hier sehen, ist der Boot-Prompt von LILO (dem LInux LOader), einem Programm, das verwendet wird, um das Betriebssystem Linux zu starten und Parameter für die Hardwareerkennung beim Booten anzugeben. Nachdem Sie Linux installiert haben, sollten Sie LILO auf Ihrer Festplatte installieren, denn damit können Sie beim Hochfahren des Systems zwischen Linux und anderen Betriebssystemen (wie MS-DOS) auswählen.
An dieser Stelle haben Sie mehrere Auswahlmöglichkeiten. Sie können die ENTER-Taste drücken, um Linux einfach ohne spezielle Parameter zu booten. (Sie sollten dies als erstes probieren; wenn die Installation zu funktionieren scheint, sind Sie schon im grünen Bereich.) Oder Sie warten einfach, bis die Installation weitergeht. Heutige Distributionen warten nicht beliebig lange am Boot-Prompt, sondern fahren nach einer gewissen Zeit mit der Installation fort, wenn Sie nichts eingegeben haben. Ansonsten müssen Sie eventuell Parameter für die Hardwareerkennung an dieser Stelle eingeben, damit das System die auf Ihrem Rechner vorhandene Hardware korrekt erkennt.
Wenn Sie das Booten ohne spezielle Parameter ausprobieren wollen, drücken Sie am Boot-Prompt einfach ENTER. Lesen Sie die Meldungen, während das System hochfährt. Falls Sie einen SCSI-Controller haben, sollten Sie eine Liste der vorgefundenen SCSI-Geräte sehen. Wenn Sie die Meldung
lesen, wurde Ihr SCSI-Controller nicht gefunden, und Sie werden die Hardware-Erkennungsroutine benutzen müssen, die wir später beschreiben.
Die meisten neuen Distributionen verwenden eine andere Variante der Hardwareauswahl. Sie haben nur einen minimalen Kernel auf der Boot-Diskette und laden dann sogenannte Kernel-Module nach, entweder von einer zweiten Diskette oder einer CD-ROM. In diesem Fall landen Sie wahrscheinlich in einem Menü, aus dem Sie zusätzliche Module auswählen können. Auch das ist weitgehend automatisiert: Sie bitten das Installationsprogramm einfach, nach SCSI-Adaptern zu suchen, und warten, ob Ihrer gefunden wird. Das gleiche gilt für Netzwerkkarten und andere Geräte, die für die Installation benötigt werden. Geräte, die für die Installation nicht benötigt werden (wie etwa Soundkarten), werden wahrscheinlich nicht an dieser Stelle der Installation erkannt. Voraussichtlich bekommen Sie später die Möglichkeit, diese zu konfigurieren.
Wenn die automatische Hardwareerkennung bei Ihnen nicht funktioniert (was normalerweise nur dann der Fall ist, wenn Sie sehr alte, sehr neue oder sehr ungewöhnliche Hardware haben), müssen Sie Linux ein wenig auf die Sprünge helfen, indem Sie die Erkennung der Hardware erzwingen.
Um das zu tun, müssen Sie am Boot-Prompt die entsprechenden Parameter eingeben. Benutzen Sie dazu folgende Syntax:
Es gibt sehr viele von diesen Parametern, von denen wir unten einige aufführen. Wir erwarten nicht, daß Sie verstehen, was all diese Parameter bedeuten und wozu sie gut sind. Sie sollten aber in der Lage sein, herauszufinden, welche dieser Parameter für Ihr System nötig sein könnten. Wenn Sie beispielsweise einen AHA152x-basierten SCSI-Controller haben und wissen, daß Sie diesen unter MS-DOS auf eine bestimmte I/O-Adresse und einen bestimmten IRQ einstellen müssen, können Sie die hier angegebene, entsprechende Option (aha152x=) verwenden. Tatsächlich sind viele dieser Boot-Optionen bei der ersten Installation unnötig. Wir geben an dieser Stelle eine umfangreiche Liste von Boot-Optionen an, da Sie möglicherweise später die eine oder andere davon benötigen könnten.
Und noch ein Ratschlag: Schreiben Sie sich die Boot-Optionen auf, die Sie verwendet haben, um das System zum Laufen zu bringen. Nachdem Sie Linux installiert haben, benötigen Sie genau die gleichen Boot-Optionen, damit Ihre Hardware erkannt wird - und zwar jedesmal, wenn Sie das System starten wollen. Wenn Sie das Ladeprogramm LILO verwenden, können Sie es so konfigurieren, daß bestimmte Boot-Optionen automatisch verwendet werden, damit Sie sie nicht jedesmal eingeben müssen.
no387
no-hlt
root=device
ro
lock
rw
debug
ramdisk=kilobytes
mem=groesse
hd=cylinders,heads,sectors
max_scsi_luns=num
aha152x=iobase,irq,scsi-id,reconnect,parity
aha1542=iobase
aic7xxx=extended,no-reset
buslogic=iobase
tmc8xx=mem-base,irq
pas16=iobase,irq
st0x=mem-base,irq
t128=mem-base,irq
aztcd=iobase
cdu31a=iobase,irq,pas
soncd535=iobase,irq
gscd=iobase
mcd=iobase,irq
optcd=iobase
cm206=iobase,irq
sjcd=iobase,irq,dma
sbpcd=iobase,type
ether=irq,iobase,parameters...
floppy=thinkpad
floppy=0,thinkpad
bmouse=irq
msmouse=irq
Eine ganze Reihe von anderen Optionen steht ebenfalls zur Verfügung, aber die obigen sollten normalerweise ausreichen. (Wir haben beispielsweise die vielen Parameter für Soundkartentreiber weggelassen und empfehlen Ihnen dringend, die entsprechenden HOWTO-Dokumente zu lesen, wenn Sie sich in einer lebensbedrohlichen Situation mit Ihrer Soundkarte befinden.)
Bei all diesen Parametern müssen Sie linux, gefolgt von den gewünschten Parametern, eingeben.
Manche Distributionen erwarten, daß Sie die Linux-Partitionen mittels fdisk von Hand anlegen. Andere erledigen das automatisch für Sie. Auf jeden Fall sollten Sie die folgenden Informationen über die Linux-Partitionen und -Gerätenamen kennen. (Die folgenden Informationen treffen nur auf Intel- und Alpha-Systeme zu; andere Systeme wie PowerPC, SPARC und m68k haben keine logischen und erweiterten Partitionen.)
Laufwerke und Partitionen unter Linux tragen Namen, die sich von denen unter anderen Betriebssystemen unterscheiden. Unter DOS werden Diskettenlaufwerke mit A: und B: bezeichnet, Festplatten mit C:, D: usw. Unter Linux sieht die Vergabe von Gerätenamen völlig anders aus.
Die Gerätetreiber, die im Verzeichnis /dev stehen, werden für die Kommunikation mit den Geräten (den Festplatten, der Maus usw.) in Ihrem System gebraucht. Wenn Sie zum Beispiel eine Maus benutzen, sprechen Sie diese Maus unter dem Gerätenamen /dev/mouse an. Diskettenlaufwerke, Festplatten und die einzelnen Partitionen haben alle ihre eigenen Namen. Machen Sie sich im Moment keine weiteren Gedanken darüber; wichtig ist nur, daß Sie verstehen, wie die einzelnen Geräte benannt sind, damit Sie damit arbeiten können. Der Abschnitt »Die Gerätedateien« in Kapitel 6, Verwalten von Dateisystemen, Swap-Bereichen und Geräten, enthält mehr Informationen über Geräte. |
Tabelle 3-1 zeigt die Namen der verschiedenen Gerätetreiber, wobei durch Verwenden höherer Ziffern auch noch weitere Geräte möglich sind. Die Tabelle enthält jeweils einen oder zwei Namen als Beispiele.
Hier noch ein paar Anmerkungen zu dieser Tabelle. /dev/fd0 entspricht dem ersten Diskettenlaufwerk (A:
unter DOS) und /dev/fd1 dem zweiten Diskettenlaufwerk (B:
).
SCSI-Festplatten werden anders bezeichnet als andere Geräte. Alle IDE-, MFM- und RLL-Festplatten werden unter den Gerätenamen /dev/hda, /dev/hdb usw. angesprochen. Die einzelnen Partitionen auf der Platte /dev/hda heißen /dev/hda1, /dev/hda2 usw. SCSI-Platten dagegen werden als /dev/sda und /dev/sdb usw. angesprochen, und die Partitionen heißen /dev/sda1 und /dev/sda2.
Natürlich haben die meisten Systeme keine vier primären Partitionen. Trotzdem sind die Gerätenamen von /dev/hda1 bis /dev/hda4 für diese Partitionen reserviert. Logische Partitionen können nicht unter diesen Namen angesprochen werden.
Wir wollen dazu ein Beispiel geben. Nehmen wir an, daß Sie eine einzelne IDE-Festplatte mit drei primären Partitionen haben. Die ersten beiden sind MS-DOS zugeordnet, die dritte ist eine erweiterte Partition, die zwei logische Linux-Partitionen enthält. Die Gerätenamen sind in der folgenden Tabelle aufgelistet.
Beachten Sie, daß /dev/hda4 ausgelassen wurde; es entspricht der vierten primären Partition, die es in diesem Beispiel nicht gibt. Logische Partitionen werden ab /dev/hda5 durchgehend numeriert.
Jetzt ist alles soweit vorbereitet, daß Sie mit dem Befehl fdisk die Linux-Partitionen anlegen können. Im allgemeinen werden Sie mindestens zwei Partitionen einrichten; eine für die Linux-Software selbst und eine für den Swap-Bereich.
Wir beschreiben hier die grundlegende Verwendung von fdisk im Textmodus, die mit allen Distributionen möglich sein sollte. Viele Distributionen stellen heutzutage eine benutzerfreundliche Oberfläche für fdisk bereit. Diese sind zwar normalerweise nicht so flexibel wie fdisk, helfen Ihnen aber dabei, die richtige Auswahl zu treffen. Aber egal welches Werkzeug Sie verwenden, dieser Abschnitt ist hilfreich, um die zugrundeliegenden Konzepte zu verstehen. Die Werkzeuge machen alle mehr oder weniger das gleiche, manche sehen nur besser aus als andere. Außerdem können Sie die hier vermittelten Informationen auch dazu verwenden, um Probleme zu beheben und Dinge zu kontrollieren, von denen Sie vermuten, daß das graphische Programm sie nicht richtig hinbekommen hat.
Starten Sie nach dem Booten mit dem Installationsmedium fdisk, indem Sie
eingeben, wobei Laufwerk der Gerätename des Laufwerks ist, auf dem Sie die neuen Partitionen anlegen möchten (siehe auch Tabelle 3-1). Wenn Sie zum Beispiel fdisk auf die erste SCSI-Festplatte in Ihrem System anwenden wollen, geben Sie
ein. Wenn Sie kein Laufwerk benennen, wird /dev/hda (die erste IDE-Platte) als Voreinstellung genommen.
Wenn Sie auf mehr als einem Laufwerk Linux-Partitionen einrichten, rufen Sie fdisk für jedes Laufwerk einmal auf.
Hier wartet fdisk auf die Eingabe eines Befehls; mit m
erhalten Sie eine Liste der Optionen:
Mit dem Befehl n
legen Sie eine neue Partition an. Die meisten der anderen Optionen werden Sie kaum brauchen. Zum Beenden von fdisk geben Sie q ein, wenn Sie Änderungen nicht abspeichern wollen, und w
, wenn Sie die geänderte Partitionstabelle auf die Festplatte schreiben möchten. Es lohnt sich, das hier noch einmal zu wiederholen: Solange Sie fdisk mit q
beenden, ohne zu schreiben, können Sie so viel herumprobieren, wie Sie wollen, ohne daß Sie Ihre Daten riskieren. Erst wenn Sie w
eingeben, können Sie ein Desaster unter Ihren Daten verursachen, wenn irgend etwas schiefläuft.
Als erstes sollten Sie sich die bestehende Partitionstabelle anzeigen lassen und die Angaben zwecks späteren Nachschlagens notieren. Geben Sie dazu den Befehl p ein. Es lohnt sich, diese Informationen nach jeder Änderung, die Sie an der Partitionstabelle vorgenommen haben, aufzuschreiben. Wenn Ihre Partitionstabelle aus irgendeinem Grund beschädigt wird, können Sie nicht mehr länger auf die Daten Ihrer Festplatte zugreifen, selbst wenn diese noch da sind. Aber mit Ihren Notizen können Sie eventuell die Partitionstabelle restaurieren und in vielen Fällen Ihre Daten durch erneutes Ausführen von fdisk zurückbekommen, indem Sie die Partitionen löschen und mit den zuvor aufgeschriebenen Parametern wieder erzeugen. Vergessen Sie nicht, die restaurierte Partitionstabelle abzuspeichern, wenn Sie fertig sind.
Ein Beispiel für die Ausgabe einer Partitionstabelle:
In diesem Beispiel existiert eine einzelne DOS-Partition auf /dev/hda1, die 61 693 Blöcke groß ist. Fußnoten 2 Diese Partition startet mit Zylinder 1 und reicht bis zum Zylinder 203. Insgesamt hat die Platte 683 Zylinder; es bleiben für Linux-Partitionen also 480 Zylinder übrig.
Zum Anlegen einer neuen Partition geben Sie den Befehl n
ein. In diesem Beispiel werden wir zwei primäre Partitionen für Linux einrichten: /dev/hda2 und /dev/hda3.
An dieser Stelle fragt fdisk nach dem Typ der neuen Partition: erweitert (extended) oder primär (primary). In unserem Beispiel wollen wir nur primäre Partitionen anlegen, deshalb geben wir p
ein.
fdisk wird dann abfragen, welche Partition angelegt werden soll. Da die Nummer 1 bereits vergeben ist, wird unsere erste Linux-Partition die Nummer 2 haben:
Geben Sie dann die Nummer des ersten Zylinders in dieser Partition ein. Die Zylinder 204 bis 683 sind noch nicht belegt, also wählen wir den ersten freien Zylinder (204):
fdisk fragt dann nach der Größe der anzulegenden Partition. Wir können entweder die Nummer des letzten Zylinders angeben oder die Größe in Bytes, Kilobytes oder Megabytes definieren. Weil unsere Partition 80 MB groß sein soll, geben wir +80M ein. Bei dieser Art der Größenangabe rechnet fdisk die Größe der Partition auf die nächstgelegene Zylinderzahl um.
Wenn Sie diese Warnung sehen, können Sie das einfach ignorieren. fdisk gibt diese Meldung aus, weil es ein älteres Programm ist und aus einer Zeit stammt, als Linux-Partitionen nicht größer als 64 MB sein durften.
Jetzt sind wir soweit, daß wir unsere zweite Linux-Partition anlegen können. Zu Demonstrationszwecken soll sie 10 MB groß werden:
Zum Abschluß lassen wir noch einmal die Partitionstabelle anzeigen. Schreiben Sie wieder sämtliche Angaben auf - insbesondere die Blockgrößen der neuen Partitionen. Sie werden diese Informationen später noch brauchen, wenn die Dateisysteme angelegt werden. Achten Sie auch darauf, daß sich die Partitionen nicht überlappen.
p
Festplatte /dev/hda: 16 Köpfe, 38 Sektoren, 683 Zylinder
Einheiten = Zylinder mit 608 * 512 Bytes
Gerät boot Anfang Start Ende Blöcke Id Dateisystemtyp
/dev/hda1 * 1 1 203 61693 6 DOS 16-bit >=32M
/dev/hda2 204 204 473 82080 83 Linux native
/dev/hda3 474 474 507 10336 83 Linux native
Wie Sie sehen, ist /dev/hda2 jetzt eine Partition mit 82 080 Blöcken (was ungefähr 80 MB entspricht), und /dev/hda3 ist 10 336 Blöcke groß (etwa 10 MB).
Beachten Sie, daß viele Distributionen erwarten, daß Sie mit dem Befehl t
von fdisk noch den Partitionstyp der Swap-Partition auf »Linux swap« setzen; in der Regel ist das der Typ 82. Mit dem Befehl l
erhalten Sie eine Liste der bekannten Partitionstypen, und mit t
können Sie der Swap-Partition die Nummer zuordnen, die für »Linux swap« steht.
Dieser Schritt ermöglicht es der Installationssoftware, anhand der Typangabe die Swap-Partition zu finden. Falls die Software die Swap-Partition nicht erkennt, sollten Sie vielleicht fdisk noch einmal aufrufen und die betreffende Partition mit dem Befehl t
bearbeiten.
In diesem Beispiel bleiben die Zylinder 508 bis 683 ungenutzt. Es kann sinnvoll sein, auf der Festplatte Platz zu lassen, auf dem später weitere Partitionen angelegt werden können.
Zum Abschluß schreiben wir mit dem Befehl w
den aktuellen Zustand auf die Festplatte und verlassen fdisk:
Die Änderungen, die Sie mit fdisk vornehmen, werden erst dann wirksam, wenn sie mit dem Befehl w
geschrieben werden. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, verschiedene Konfigurationen auszuprobieren und das Ergebnis zu speichern, wenn Sie damit fertig sind. Falls Sie fdisk verlassen möchten, ohne die Änderungen zu speichern, können Sie das jederzeit mit dem Befehl q
tun. Denken Sie daran, daß Sie mit dem Programm fdisk von Linux nur Linux-Partitionen bearbeiten sollten.
Es kann passieren, daß sich Linux aus einer Partition auf Zylindern oberhalb von 1023 nicht booten läßt. Versuchen Sie deshalb, Ihre Root-Partition für Linux unterhalb von Zylinder 1024 einzurichten. Das ist fast immer möglich (beispielsweise durch Anlegen einer kleinen Root-Partition im Bereich unterhalb von Zylinder 1024). Falls Sie das aus irgendeinem Grund nicht können oder nicht wollen, können Sie Linux immer noch von einer Diskette booten.
Einige Linux-Distributionen erwarten, daß Sie nach Änderungen mit fdisk das System erneut booten. Damit sollen die Änderungen wirksam werden, bevor Sie die Software installieren. Neuere Versionen von fdisk bringen die Partitionstabelle im Kernel automatisch auf den aktuellen Stand, so daß hier nicht erneut gebootet werden muß. Um ganz sicherzugehen, sollten Sie nach der Arbeit mit fdisk noch einmal vom Installationsmedium booten, bevor Sie weitermachen.
Wenn Sie eine Swap-Partition als virtuelles RAM benutzen wollen, können Sie diese jetzt anlegen. Fußnoten 3 Im Abschnitt »Swap-Space benutzen« in Kapitel 6 besprechen wir die Vorbereitung einer Swap-Datei für den Fall, daß Sie keine Swap-Partition einrichten möchten.
Viele Distributionen erwarten, daß Sie einen Swap-Bereich anlegen und aktivieren, bevor Sie die Software installieren. Wenn Sie nur wenig physikalisches RAM haben, kann es passieren, daß die Installation ohne aktiven Swap-Bereich nicht gelingt.
Der Befehl für die Einrichtung einer Swap-Partition ist mkswap und hat das Format:
wobei Partition der Name der Swap-Partition ist und Größe die Größe der Partition in Blökken angibt. Fußnoten 4 Wenn Sie zum Beispiel /dev/hda3 als Swap-Partition mit der Größe 10 336 Blöcke aktivieren wollen, geben Sie ein:
Die Option -c weist mkswap an, die Partition nach defekten Blöcken zu durchsuchen, wenn der Swap-Bereich eingerichtet wird. Defekte Blöcke sind Bereiche auf dem magnetischen Medium, die die Daten nicht korrekt speichern können. Das passiert mit heutigen Festplatten nur sehr, sehr selten, aber wenn das der Fall ist und Sie das nicht bemerken, dann können Sie unendlich viele Schwierigkeiten damit haben. Verwenden Sie daher immer die Option -c, um mkswap nach defekten Blöcken suchen zu lassen. Diese werden dann automatisch nicht verwendet.
Wenn Sie mehrere Swap-Partitionen anlegen wollen, müssen Sie für jede Partition den entsprechenden mkswap-Befehl ausführen.
Nach dem Formatieren des Swap-Bereichs müssen Sie ihn noch einbinden. Normalerweise erledigt das System diesen Schritt beim Booten. Da Sie aber noch keine Linux-Software installiert haben, müssen Sie den Swap-Bereich von Hand aktivieren.
Der Befehl zum Aktivieren des Swap-Bereichs lautet swapon und hat das Format:
In unserem Beispiel geben wir also nach dem obigen mkswap-Befehl
ein, um den Swap-Bereich auf /dev/hda3 zu aktivieren.
Bevor Sie Ihre Linux-Partitionen zum Abspeichern von Dateien benutzen können, müssen Sie Dateisysteme in den Partitionen erzeugen. Das Anlegen eines Dateisystems entspricht der Formatierung einer Partition unter DOS und anderen Betriebssystemen. Wir haben im Abschnitt »Die Installation von Linux vorbereiten« in Kapitel 2 die Dateisysteme bereits kurz besprochen. |
Linux kennt verschiedene Typen von Dateisystemen. Jeder Typ hat ein eigenes Format und bestimmte Eigenschaften (etwa die Länge der Dateinamen, maximale Anzahl an Dateien usw.). Linux unterstützt außerdem die Dateisysteme von einigen anderen Betriebssystemen wie zum Beispiel MS-DOS.
Das am häufigsten benutzte Dateisystem ist das Second Extended Filesystem oder ext2fs. Das ext2fs ist eines der effizientesten und flexibelsten Dateisysteme; es erlaubt Dateinamen bis zu 256 Zeichen Länge und Dateisysteme bis zu vier Terabytes Größe. Im Abschnitt »Mit Dateisystemen arbeiten« in Kapitel 6 werden wir die verschiedenen Dateisysteme für Linux vorstellen. Für den Anfang empfehlen wir, das ext2fs zu benutzen. |
legen Sie ein ext2fs-Dateisystem an. Dabei gibt Partition den Namen der Partition an, und Größe ist die Größe der Partition in Blöcken. Wenn Sie zum Beispiel ein Dateisystem mit 82 080 Blöcken auf /dev/hda2 erzeugen möchten, geben Sie ein:
Wenn Sie mit mehreren Linux-Dateisystemen arbeiten, müssen Sie den entsprechenden mke2fs-Befehl für jedes Dateisystem aufrufen.
Falls Sie bis hierher auf irgendein Problem gestoßen sind, lesen Sie den Abschnitt »Wenn Probleme auftauchen« am Ende dieses Kapitels.
Schließlich ist es soweit: Sie können die Software auf Ihrem System installieren. Jede Distribution geht dabei anders vor. In vielen Fällen ist ein eigenständiges Programm enthalten, das Sie Schritt für Schritt durch die Installation führt. Bei anderen Distributionen müssen Sie Ihre Dateisysteme in einem bestimmten Unterverzeichnis mounten (aufsetzen, zum Beispiel unter /mnt) und dann die Software von Hand dorthin kopieren. Bei Distributionen auf CD-ROM wird Ihnen eventuell angeboten, einen Teil der Software auf der Festplatte zu installieren und den größeren Teil auf der CD-ROM zu lassen. Man nennt so etwas ein »Live-Dateisystem«. Das ist praktisch, um Linux auszuprobieren, bevor Sie sich endgültig festlegen und alles auf Ihrer Festplatte installieren.
Manche Distributionen bieten mehrere Methoden der Installation an. So kann es zum Beispiel sein, daß Sie die Software direkt aus einer DOS-Partition auf Ihrer Festplatte heraus installieren können statt von Disketten. Eventuell können Sie auch per FTP oder NFS über ein TCP/IP-Netzwerk installieren. Lesen Sie die Details in der Dokumentation zu Ihrer Distribution nach.
Bei der Slackware-Distribution beispielsweise gehen Sie folgendermaßen vor:
Die Methoden zur Installation der Software sind sehr unterschiedlich.
Möglicherweise sind Sie zunächst einmal überwältigt von der schieren Menge an Softwarepaketen, unter denen Sie auswählen können. Moderne Linux-Distributionen enthalten gut und gern tausend und mehr Pakete, die über mehrere CD-ROMs verteilt sind. Es gibt im großen und ganzen drei Methoden zur Auswahl der Softwarepakete:
Wenn Sie eine Installationsmethode gewählt haben, schließt das die anderen nicht aus. Bei den meisten Distributionen können Sie aus mindestens zwei der genannten Auswahlmechanismen wählen.
Trotzdem kann es noch schwierig sein, sich zu entscheiden, welche Pakete man installieren soll. Gute Distributionen zeigen zu jedem Paket eine kleine Beschreibung auf dem Bildschirm, so daß es leichter für Sie wird, die richtigen auszuwählen, aber wenn Sie sich immer noch unsicher sind, dann lautet unser Ratschlag: Lassen Sie es weg! Sie können fehlende Pakete später immer noch nachinstallieren.
Moderne Distributionen haben ein sehr praktisches Feature, das sogenannte Überprüfen von Abhängigkeiten. Manche Pakete funktionieren nur, wenn andere Pakete ebenfalls installiert sind (beispielsweise könnte ein Grafikbetrachter spezielle Grafikbibliotheken benötigen, um Dateien zu importieren). Durch die Überprüfung der Abhängigkeiten kann das Installationsprogramm Sie darüber informieren und automatisch benötigte Pakete zusätzlich auswählen. Wenn Sie nicht ganz genau wissen, was Sie tun, sollten Sie solche zusätzlichen Installationsvorschläge immer akzeptieren, weil sonst das eine oder andere Paket hinterher möglicherweise nicht funktioniert.
Es gibt auch noch andere Hilfen, mit denen Installationsprogramme Ihnen die Auswahl leichter machen können und Ihnen helfen, Fehler zu vermeiden. Beispielsweise verweigern manche Installationsprogramme die Installation, wenn Sie ein Paket abgewählt haben, das absolut notwendig ist, damit ein minimales System booten kann (das könnte beispielsweise die grundlegende Verzeichnisstruktur sein). Das Installationsprogramm könnte auch nach gegenseitigen Ausschlüssen suchen, wenn ein Paket oder ein anderes, aber nicht beide installiert sein dürfen.
Manche Distributionen wie SuSE enthalten ein dickes Buch, das neben anderen Dingen alle Pakete mit kurzen Beschreibungen aufführt. Es kann sich lohnen, diese Beschreibungen wenigstens zu überfliegen, damit Sie sehen, was Sie erwartet, weil Sie sonst überrascht sein könnten, wenn Sie mit der Paketauswahl anfangen und gerade den fünfundzwanzigsten Texteditor angeboten bekommen.
Jede Distribution bietet eine Methode an, nach der Installation der Software das neue Linux-System zu booten. Oft wird während der Installation angeboten, eine Boot-Diskette zu erzeugen. Diese enthält einen Linux-Kernel, mit dem Sie Ihr neu eingerichtetes Root-Dateisystem benutzen können. Um Linux zu starten, müssen Sie von dieser Diskette booten. Anschließend wird die Kontrolle über das System an die Festplatte abgegeben. Bei anderen Distributionen dient die Installationsdiskette gleichzeitig als Boot-Diskette.
Viele Distributionen bieten an, LILO auf Ihrer Festplatte zu installieren. LILO ist ein Programm, das sich im Master-Boot-Record (MBR) Ihrer Platte befindet. Dieses Programm ist in der Lage, verschiedene Betriebssysteme zu booten, darunter auch DOS und Linux. Sie können während des Boot-Vorgangs wählen, welches Betriebssystem booten soll.
Damit LILO erfolgreich installiert werden kann, muß es eine ganze Menge über die Konfiguration Ihrer Festplatte wissen - unter anderem auch, welche Partition welches Betriebssystem enthält, wie die Betriebssysteme gebootet werden usw. Viele Distributionen versuchen bei der Installation von LILO zu »erraten«, welche Parameter für Ihre Konfiguration gelten. Obwohl das nicht sehr häufig vorkommt, ist es doch möglich, daß die von einigen Distributionen durchgeführte automatische Installation von LILO nicht gelingt und daß Ihr MBR dabei durcheinandergerät (wahrscheinlich werden die eigentlichen Daten auf Ihrer Festplatte davon nicht berührt). Insbesondere wenn Sie den Boot-Manager von OS/2 benutzen, sollten Sie LILO nicht automatisch installieren lassen - es gibt besondere Anweisungen für das Zusammenspiel von LILO und dem Boot-Manager von OS/2, die wir in Kapitel 5 näher betrachten. |
In vielen Fällen ist es das sicherste, zunächst von einer Diskette zu booten, bis Sie dazu kommen, LILO von Hand zu konfigurieren. Wenn Sie ganz besonders großes Vertrauen in Ihre Distribution haben, können Sie LILO natürlich auch automatisch installieren lassen.
Im Abschnitt »LILO benutzen« in Kapitel 5, Grundlagen der Systemverwaltung, werden wir im Detail beschreiben, wie Sie LILO für Ihr spezielles System installieren und konfigurieren. |
Falls alles geklappt hat, ist es jetzt an der Zeit zu gratulieren! Sie haben soeben Linux auf Ihrem Rechner installiert. Holen Sie sich einen Tee oder sonst etwas - Sie haben es sich verdient.
Für den Fall, daß es doch Probleme gegeben hat, zeigt der Abschnitt »Wenn Probleme auftauchen« weiter unten in diesem Kapitel die häufigsten Fallstricke bei der Installation von Linux und wie Sie darüber hinwegkommen.
Einige Distributionen von Linux enthalten zusätzliche Installationsschritte, mit denen Sie verschiedene Softwarepakete, wie die TCP/IP-Vernetzung, das X Window System usw., konfigurieren können. Falls Ihnen während der Installation solche Optionen angeboten werden, sollten Sie vielleicht jetzt die entsprechenden Kapitel weiter hinten in diesem Buch lesen, damit Sie wissen, wie diese Software konfiguriert wird. Ansonsten sollten Sie die Installation von zusätzlicher Software verschieben, bis Sie genau wissen, wie die Software konfiguriert werden muß.
Die Entscheidung liegt bei Ihnen: Falls alles andere nicht mehr hilft, lassen Sie sich mittreiben und warten ab, was passiert. Mit größter Wahrscheinlichkeit können Sie alles, was Sie jetzt verkehrt machen, später wieder rückgängig machen. (Klopfen Sie auf Holz!)
Fußnoten 1p
von fdisk angezeigt wird. Ein Block ist unter Linux 1024 Bytes groß.
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