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Linux - Wegweiser zur Installation & Konfiguration, 3. Auflage

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Globale Optionen

Neben den hier genannten Optionen können auch die Kernel-Optionen append, read-only, read-write, root und vga (weiter unten im Abschnitt »Kernel-Optionen« beschrieben) als globale Optionen verwendet werden:

backup=Backup-Datei
Kopiert den ursprünglichen Boot-Sektor nach Backup-Datei statt nach /boot/boot.nnnn, wobei nnnn eine Zahl ist, die vom Festplattentyp abhängt.
boot=Boot-Gerät
Legt den Namen des Geräts fest, das den Boot-Sektor enthält. Der Default ist das aktuell als Root-Dateisystem gemountete Gerät wie etwa /dev/hda2. Wenn Sie ein Gerät wie /dev/hda (ohne die Ziffer) angeben, dann heißt das, daß LILO im Master-Boot-Record installiert werden soll; alternativ können Sie eine bestimmte Partition wie etwa /dev/hda2 angeben.
compact
Diese Option faßt Lesezugriffe auf nebeneinanderliegende Sektoren zusammen, um das Booten zu beschleunigen. Die Verwendung von compact wird besonders dann empfohlen, wenn von Diskette gebootet wird. compact kann zu Konflikten mit linear führen.
default=Name
Verwendet das Image Name als Default-Boot-Image. Wenn default nicht angegeben wird, dann wird das erste in der Konfigurationsdatei angegebene Image verwendet.
delay=Zsek
Gibt an, wie viele Zehntelsekunden der Boot-Loader warten soll, bevor er das Default-Image bootet. Wenn serial eingeschaltet ist, wird delay auf mindestens 20 gesetzt. Per Voreinstellung wird gar nicht gewartet.
disk=Geraete-Name
Definiert Parameter für das durch Geraete-Name angegebene Gerät, falls LILO sie nicht selbst herausfinden kann. Normalerweise kann LILO die Festplatten-Parameter selbst herausfinden; diese Option wird dann nicht benötigt. Wenn disk angegeben wird, folgen darauf eine oder mehrere Parameterzeilen wie:
disk=/dev/sda   bios = 0x80  # Die erste Platte ist normalerweise 0x80, die                
# zweite normalerweise 0x81   sectors= ...   heads= ...

  
Beachten Sie, daß diese Option nicht das gleiche ist wie die Option hd, mit der ebenfalls Geometrie-Parameter von Festplatten angegeben werden. Die Information von disk wird an LILO übergeben, die von hd an den Kernel. Hier folgt eine kurze Aufstellung der Parameter, die bei disk angegeben werden können. Sie werden detailliert im LILO User's Guide beschrieben, der mit der LILO-Distribution geliefert wird.
bios=BIOS-Geraete-Code
Die Nummer, unter der das BIOS auf das Gerät zugreift. Siehe das obige Beispiel.
cylinders=Zylinder
Die Anzahl der Zylinder auf der Festplatte.
heads=Koepfe
Die Anzahl der Köpfe auf der Festplatte.
inaccessible
Teilt LILO mit, daß das BIOS die Festplatte nicht lesen kann. Damit kann verhindert werden, daß das System nicht mehr zu booten ist, weil LILO denkt, daß das BIOS die Festplatte lesen könnte.
partition=Partitionsgeraet
Fängt einen neuen Abschnitt für eine Partition an. Der Abschnitt enthält eine Variable, start=Partition-Offset, die den ersten Sektor der Partition angibt (der erste Sektor der Platte trägt die Nummer 0):
partition=/dev/sda1 start=2048 sectors=Sektoren
Die Anzahl der Sektoren pro Spur.
disktab=Disktab-Datei
Diese Option sollte nicht mehr verwendet werden, verwenden Sie statt dessen disk=.
fix-table
Wenn diese Option angegeben wird, kann LILO 3-D-Adressen (Adressen aus Sektor, Kopf und Zylinder) in den Partitionstabellen anpassen. Das ist manchmal notwendig, wenn eine Partition nicht an einem Spuranfang beginnt und sich ein anderes Betriebssystem wie MS-DOS auf der gleichen Festplatte befindet. Nähere Details finden Sie in der Manpage zu lilo.conf.
force-backup=Backup-Datei
Wie backup, überschreibt aber eine alte Backup-Kopie, sofern vorhanden.
ignore-table
Weist LILO an, kaputte Partitionstabellen zu ignorieren.
install=Boot-Sektor
Installiert die angegebene Datei als neuen Boot-Sektor. Wenn install nicht angegeben wird, dann ist der Default /boot/boot.b.
linear
Erzeugt anstelle von 3-D-Adressen (Sektor, Kopf, Zylinder) lineare Sektoradressen, die nicht von der Plattengeometrie abhängig sind. Wenn LILO die Geometrie Ihrer Festplatte nicht selbst herausfinden kann, dann können Sie versuchen, mit linear zu arbeiten; wenn das auch nicht funktioniert, müssen Sie die Geometrie mit disk= angeben. Beachten Sie aber, daß linear manchmal nicht mit Disketten funktioniert und bei Verwendung mit compact zu Konflikten führen kann.
map=Abbildungsdatei
Gibt die Lage der Abbildungsdatei an. Der Default ist /boot/map.
message=Meldungsdatei
Gibt eine Datei mit einer Meldung an, die vor der Boot-Meldung angezeigt werden soll. Die Meldung kann einen Seitenvorschub (STRG-L) enthalten, um den Bildschirm zu löschen. Die Abbildungsdatei muß durch erneutes Ausführen des Befehls lilo aktualisiert werden, wenn die Meldungsdatei verschoben und geändert wird. Die maximale Länge beträgt 65 535 Bytes.
nowarn
Schaltet Warnungsmeldungen ab.
optional
Gibt an, daß alle Images, die beim Erzeugen der Abbildungsdatei nicht verfügbar sind, weggelassen und nicht am Boot-Prompt als Option angeboten werden sollen. Entspricht der Image-Option optional, gilt aber für alle Images.
password=Passwort
Gibt ein Paßwort an, das der Benutzer eingeben muß, wenn ein Image geladen werden soll. Das Paßwort wird in der Konfigurationsdatei nicht verschlüsselt. Daher sollten die Rechte dieser Datei so gesetzt sein, daß nur der Superuser sie lesen kann, wenn Paßwörter verwendet werden. Diese Option entspricht der gleichnamigen Image-Version, schützt aber alle Images mit dem gleichen Paßwort.
prompt
Zeigt den Boot-Prompt automatisch an, ohne daß der Benutzer SHIFT, ALT oder SCROLL LOCK drücken muß. Wenn prompt ohne timeout verwendet wird, kann das System nicht automatisch starten.
restricted
Kann zusammen mit password verwendet werden, um festzulegen, daß das Paßwort nur dann angegeben werden muß, wenn der Benutzer Parameter auf der Kommandozeile angeben will. Entspricht der Image-Option restricted, gilt aber für alle Images.
serial=Parameter
Läßt den Boot-Loader auf Eingaben sowohl von der Tastatur als auch von einer seriellen Schnittstelle warten. Ein Break-Zeichen auf der seriellen Leitung entspricht dem Drücken der SHIFT-Taste auf der Konsole, um die Aufmerksamkeit des Boot-Loaders zu bekommen. Wenn der serielle Zugang nicht gesichert ist (beispielsweise, weil die Leitung mit einem Modem verbunden ist), dann sollten alle Images paßwortgesichert sein. Wenn serial verwendet wird, wird der Wert von delay automatisch auf 20 (2 Sekunden) heraufgesetzt, wenn er kleiner ist. Der Parameterstring parameter hat die folgende Syntax:
port[,bps[parity[bits]]]

  
Beispielsweise können Sie die serielle Schnittstelle COM1 folgendermaßen mit den Defaultparametern initialisieren:
serial=0,2400n8
Die Parameter haben folgende Bedeutung:
port
Die Portnummer der seriellen Schnittstelle. Der Default ist 0, was COM1 (/dev/ttyS0) entspricht. Der Wert kann zwischen 0 und 3 liegen (für die vier möglichen seriellen Schnittstellen).
bps
Die Baud-Rate der seriellen Schnittstelle. Zulässige Werte sind: 110, 300, 1200, 2400, 4800, 9600, 19200 und 38400. Der Default beträgt 2400 bps.
parity
Die auf der seriellen Leitung verwendete Parität: n und N stehen für keine Parität, e und E stehen für gerade Parität, und o und O stehen für ungerade Parität. Der Boot-Loader ignoriert allerdings die Parity der Eingaben und entfernt das achte Bit.
bits
Gibt an, ob ein Zeichen 7 oder 8 Bits enthält. Der Default ist 8, wenn keine Parität eingestellt ist, und sonst 7.
timeout=Zsek
Legt einen Timeout (in Zehntelsekunden) für Tastatureingaben fest. Wenn in der angegebenen Zeit keine Taste gedrückt wurde, wird automatisch das Default-Image gebootet. timeout wird auch verwendet, wenn auf die Eingabe eines Paßwortes gewartet wird. Der Default ist beliebig langes Warten.
verbose=Ebene
Schaltet Informationsausgaben an; höhere Werte für Ebene ergeben auch mehr Ausgaben. Wenn -v auch auf der Kommandozeile angegeben wird, dann wird die Ebene mit jedem -v um eins erhöht. Das Maximum ist 5.


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